Seite 40 - personalmagazin_2013_04

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personalmagazin 04 / 13
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Organisation
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NEWS
Regeln gegen Stress
D
erzeit laufen mehrere Initiativen, um den psychischen Belastungen in
der Arbeitswelt wirksam zu begegnen. Durch die Medien ging bereits
die von den SPD-geführten Bundesländern geforderte „Anti-Stress-
Verordnung“. Parallel dazu hat das Arbeitsministerium, versteckt in einem
Referentenentwurf zur arbeitsmedizinischen Vorsorge, einen Regelungsent-
wurf hinsichtlich psychischer Belastungen am Arbeitsplatz vorgelegt. Ebenso
versteckt finden sich in einem Entwurf zur Neuordnung der bundesunmit-
telbaren Unfallkassen weitere Vorschläge zum Schutz vor psychischen Bela-
stungen amArbeitsplatz. Eine vomArbeitsministerium initiierte gemeinsame
Erklärung aller relevanten Vertreter aus der Wirtschaft gegen Stress am Ar-
beitsplatz ist dagegen Ende Januar gescheitert.
Personaldienstleister für Weiterbildung
Den Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitern in Zeitarbeitsunternehmen besser zu
ermitteln und abzudecken, ist Ziel des jetzt in Nordrhein-Westfalen gestarteten „Bildungsseismographs“. Als Modellprojekt geplant sind
zunächst sechs Fortbildungsprogramme, deren Inhalte mit Zeitarbeits- und Kundenunternehmen entwickelt werden. Die Ergebnisse sollen
anschließend von den Projektpartnern in einem Handbuch „Moderne Weiterbildung in der Zeitarbeit“ dokumentiert werden.
Unternehmen gegen Fachkräftemangel
Weltweit suchen 18 Prozent der deutschen Unternehmen nach neuen Mitarbeitern,
innerhalb der EU-Länder sind es 21 Prozent. Gesucht wird verstärkt im deutschsprachigen Ausland, die Rekrutierung aus osteuropäischen Län-
dern ist von 41 Prozent (2008) auf 10 Prozent drastisch gesunken. Das zeigt der HR-Report 2012/2013 von Hays.
Regierung für offenen Arbeitsmarkt
Die Bundesregierung will Engpässe bei Fachkräften auch durch erleichterte Zuwanderung
von Nichtakademikern aus Ländern außerhalb der EU mildern. Eine entsprechende Regelung billigte das Bundeskabinett. Voraussetzung ist, dass
die Betroffenen eine Berufsausbildung mit Abschluss vorweisen können – für jene Bereiche, in denen inländische Fachkräfte nachweislich fehlen.
Dazu zählen Krankenschwestern, Altenpfleger, Lokomotivführer, Klempner, Heizungsmonteure oder Elektriker.
Nachgeforscht
Berufserfahrung wird von Personallei-
tern hoch geschätzt. Denn sie bezeugt
Praxiswissen und einen weiten Erfah-
rungshorizont. Doch schon ein Blick auf
die Forschung kann diese Sichtweise
schnell trüben, meint Uwe P. Kanning,
Professor für Wirtschaftspsychologie an
der Hochschule Osnabrück. Eine Studie
aus den 90er-Jahren, so Kanning, bestä-
tige zwar grundsätzlich den positiven
Zusammenhang zwischen Erfahrung
und Leistung. Dieser Zusammenhang
betrage aber gerade einmal vier Prozent.
Kanning führt weiter eine Studie an, die
die Anhänger der Berufserfahrung eher
nachdenklich stimmen könnte: In einer
jüngst veröffentlichten Untersuchung da-
zu, ob erfahrene Führungskräfte in einer
Potenzialanalyse für Führungsaufgaben
besser abschneiden als Menschen ohne
entsprechende Erfahrung, konnten die
500 erfahrenen Führungskräfte in keiner
einzigen Kompetenzdimension posi-
tivere Ergebnisse abgeben, als die 270
unerfahrenen Kollegen. Jüngere Personen
schnitten sogar, allerdings sehr geringfü-
gig, besser ab als ältere. Warum Erfahrung
nicht automatisch zur Expertise führt,
können Sie auf unserer Online-Kolumne
auf
chlesen.
Pro und Contra Erfahrung
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Ein gutes Zeichen:
Initiativen gegen Stress.