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GESUNDHEITSMANAGEMENT
Nachhaltigkeit als Personalkonzept
PRAXIS. Die Bremer Landesbank versteht ihr Gesundheitsmanagement als Säule
des nachhaltigen Personalmanagements – und profitiert so in beiden Bereichen.
Die Bremer Landesbank hat Gesundheit im Fokus.
eines verantwortlichen Umgangs mit
den betrieblichen Gegebenheiten.
Bezogen auf das Personalmanagement
sind unter Nachhaltigkeit der Erhalt der
Leistungsfähigkeit der Personalstruktur
sowie deren interne und externe bedarfs-
gerechte Ergänzung gemeint. Außer
dem Erhalt und der bedarfsgerechten
Entwicklung von Kompetenzen, der
Bindung und Motivation von Leistungs-
trägern sowie eines adäquaten Perfor-
mance-Managements treten Psyche
und Physis der Mitarbeiter zunehmend
in den Handlungshorizont zeitgemäßer
Personalarbeit.
Die langjährigen Lippenbekenntnisse
vom Mitarbeiter als der wertvollsten
Ressource werden vor dem Hintergrund
der aktuellen Trends nun Realität. Den
Mitarbeitern als Trägern vonWissen, Fä-
higkeiten und Kompetenzen kommt da-
mit eine wachsende Aufmerksamkeit zu.
Dies bringt außer Produktivitätsfragen
auch die Gesundheit der Beschäftigten
und damit die Themen des betrieblichen
Gesundheitsmanagements auf die Tages-
ordnung.
Die Bremer Landesbank hat in den
vergangenen Jahren ein professionelles
betriebliches Gesundheitsmanagement
entwickelt, dessen Facetten branchenü-
bergreifend als Beispiel dienen können.
Dabei wurde der Paradigmenwechsel
von der angebotsorientierten Ausrich-
tung einzelner Gesundheitsmaßnahmen
in den 90er-Jahren zur Etablierung einer
modernen, gesundheitsorientierten Un-
ternehmenskultur vollzogen. Dafür gab
es die „Exzellenz“-Auszeichnung bei den
Corporate Health Awards 2011.
Ziel des Gesundheitsmanagements
bei der Bremer Landesbank ist die Ent-
wicklung von Strukturen, Arbeitsbedin-
gungen und einer Unternehmenskultur,
welche die Gesundheit der Mitarbeiter
erhält und fördert. DieMaßnahmen dabei
reichen von der Einrichtung eines zentra-
len Steuerungs- und Koordinationsgremi-
ums, desArbeitskreisesGesundheit, über
die systematische Situationsanalyse, das
Gesundheits-Reporting, bis hin zur De-
finition einzelner Handlungsfelder. Die
einzelnen Elemente werden nachfolgend
konkreter vorgestellt und diskutiert.
Zuerst eine Situationsanalyse
Ausgangspunkt der Ausrichtung des be-
trieblichen Gesundheitsmanagements
war eine klare Zuordnung der Maßnah-
men entsprechend der nebenstehenden
Analysematrix nach „Person – Organi-
sation“ sowie „Pathogenese – Salutoge-
nese“. Hierbei wird unter Salutogenese
ein Rahmenkonzept verstanden, das sich
auf Faktoren und dynamische Wechsel-
wirkungen bezieht, die zur Entstehung
(Genese) und Erhaltung von Gesundheit
führen. Mit Pathogenese hingegen ist
die ältere Ausrichtung auf die Verhü-
tung oder Veränderung pathogener, also
krankmachender Verhaltensweisen ge-
meint ist.
Zur gesundheitlichen Organisations-
analyse wird regelmäßig alle zwei
Jahre eine Mitarbeiterbefragung
durchgeführt. Zudem wird jährlich ein
Gesundheitsreport erstellt. Bei der Mit-
arbeiterbefragung werden verschiedene
Themenfelder betrachtet, beispielsweise
Arbeitsumfeld, Arbeitstätigkeit, Gestal-
Von
Jens Hoeppe
und
Bernd Wemken
V
or dem Hintergrund der mitt-
lerweile greifbaren Realitäten
demografischer Wandel, Ver-
knappung des Arbeitsmarkts
für Hochqualifizierte, steigende Pro-
duktkomplexität und hoher Kosten-
druck muss sich die Personalfunktion
in den einzelnen Unternehmen immer
mehr mit der Nachhaltigkeit der eigenen
Arbeit und deren Wirkung auseinander-
setzen. In Anlehnung an die Haushalts-
ökonomie, die ein vorausschauendes
Wirtschaften mit den eigenen Ressour-
cen proklamiert, rückt der Begriff Nach-
haltigkeit aus der Ökoecke in den Fokus
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