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BURNOUT
EDITORIAL
03 / 12 personalmagazin
Gefahr einer Fehldiagnose
W
ieder einmal war es ein Fußballer, der ein Personal-
thema popularisiert hat: Der Bundesligatrainer Ralf
Rangnick trat zurück und begründete das mit dem
Burnout-Syndrom. Innerhalb kurzer Zeit machten
daraus alle großen Zeitungen und Magazine Titelgeschichten,
in den Talk-Shows wurde das Thema rauf und runter diskutiert.
Burnout wurde zu einem Megathema aufgebaut und schaffte es
sogar in die Liste der zehn wichtigsten Wörter des Jahres 2011.
Die Popularisierung war nur möglich, weil es für das Thema
bereits einen Resonanzboden gab. Einerseits passt es zu der
aktuellen Kritik an der Arbeitswelt mit zunehmendem Leistungs-
druck und Angst vor dem Jobverlust, andererseits beschäftigen
sich Betriebsräte, Berater und Coaches seit Jahren mit dem
Thema.
Während der Begriff Burnout in der Alltagssprache überall
präsent ist, ist seine Bedeutung nach wie vor unscharf. Das
macht die Sache gelegentlich gefährlich. Werden Erschöpfungs-
syndrome bei Mitarbeitern oder Kollegen beobachtet, wird
schnell das Etikett Burnout vergeben. Es werden Hilfen wie Coa-
ching oder Seminare angeboten, mit denen das „Problem“ gelöst
werden soll. Gefährlich ist das, weil dabei eine schwerwiegende
Krankheit übersehen wird, die ähnliche Symptome wie Burnout
ausweist: die Depression. Wer als Führungskraft, Personalex-
perte oder Mitarbeiter einen Burnout-Verdacht hat, sollte das
medizinisch abklären lassen. Die Depression ist eine weitver-
breitete und gefährliche Krankheit, die heutzutage aber sehr gut
medikamentös behandelt werden kann.
„Ein Burnout-Verdacht muss
medizinisch abgeklärt werden,
um eine andere schwere
Krankheit nicht zu übersehen.“
Reiner Straub, Herausgeber
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