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BETRIEBLICHE ALTERSVERSORGUNG
personalmagazin 06 / 12
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Spezialisten gerne genommen
STUDIE. Unternehmen lagern die bAV-Verwaltung zunehmend an externe
Dienstleister aus. Was das bringt, zeigt eine neue Studie.
sowohl in der Anwartschafts- als auch
in der Rentenphase sind zuallererst die
steigende Komplexität des Themas, das
zunehmende Verwaltungsvolumen so-
wie mangelnde personelle Ressourcen
im Unternehmen. Auch das umfassende
Expertenwissen, das für die bAV-Admi-
nistration vorgehalten und immer wie-
der aktualisiert werden muss, sowie
Aspekte der Risikominimierung spre-
chen aus der Sicht vieler Unternehmen
für eine externe Verwaltung.
Administration ist Spezialistensache
Dabei traut man bAV-Spezialisten eher
zu, die Administration sowohl fachlich
kompetent als auch effizient zu bewälti-
gen. Sie werden daher erheblich häufiger
als Dienstleister ausgewählt als andere
Anbieter. Von den Unternehmen, die ihre
bAV-Verwaltungstätigkeiten auslagern,
legen 91 Prozent die Anwartschaftsver-
waltung und 59 Prozent die Rentenver-
waltung in die Hände von ausgewiesenen
Experten. Mit großem Abstand folgen
Versicherer oder Makler (19 Prozent)
oder nicht spezialisierte Outsourcing-
Provider (9 Prozent). Unternehmen, die
ihre Verwaltungsprozesse an externe
Dienstleister ausgelagert haben, sind
damit fast ausnahmslos zufrieden (68
Prozent) oder sogar sehr zufrieden (29
Prozent).
Für die Zukunft erwarten die Unter-
nehmen noch höhere Anforderungen an
die Administration infolge steigender
Komplexität und stärkerer Regulierung.
Daher gehen drei Viertel der Unterneh-
men (auchderjenigen, die ihre bAV-Admi-
nistration bisher noch nicht ausgelagert
haben) davon aus, dass das Outsourcing
der bAV-Verwaltung in den nächsten
zehn Jahren deutlich zunehmen wird,
oder dass zumindest einzelne Verwal-
tungstätigkeiten (62 Prozent) häufiger
als bisher extern vergeben werden.
Komplexität steigt weiter
Auch künftig erwarten die meisten Un-
ternehmen, dass die Umsetzung neuer
gesetzlicher Vorgaben (wie das neue
Versorgungsausgleichsrecht) sowie Ef-
fizienzsteigerungen und Kostenoptimie-
rungen sie vor neue Herausforderungen
stellen werden. Das gilt besonders für
Von
Michael Paulweber
und
Claudio Thum
W
ie sehen Unternehmen die
Verwaltung der bAV heu-
te? Welche Entwicklungen
sind für die Zukunft zu
erwarten? Dazu hat Towers Watson im
Spätherbst 2011 rund 50 Unternehmen
aller Branchen – vom Mittelständler bis
zumKonzern – befragt. Die befragtenUn-
ternehmen nutzen im Durchschnitt drei
Durchführungswege für die bAV. Dabei
genießt die Altersversorgung eine hohe
(44 Prozent) oder mittlere Wertschät-
zung (50 Prozent) im Unternehmen.
Komplexität und Verwaltungsvolumen
Aufgrund deutlicher Unterschiede in
der jeweiligen Prozess- und Systemland-
schaft unterscheidet die Towers-Watson-
Studie zwischen der Administration in
derAnwartschaftsphasebishinzumLeis-
tungsfall (Anwartschafts- oder bAV-Ver-
waltung) und der Verwaltung laufender
oder einmaliger Versorgungsbezüge
(Rentenverwaltung).
Die Auslagerung der Administration
an externe Dienstleister ist weit verbrei-
tet. Zwei Drittel der Befragten geben
an, die Anwartschaftsverwaltung ganz
(33 Prozent) oder teilweise (ebenfalls 33
Prozent) ausgelagert zu haben. Die Ren-
tenverwaltung wird hingegen bislang
häufiger imUnternehmen selbst erledigt
(65 Prozent) – vielfach als Nebengeschäft
der Gehaltsabrechnung und häufig auf
Basis einer SAP-Lösung. Immerhin ein
Drittel der Befragten haben sie ganz (29
Prozent) oder teilweise (6 Prozent) aus-
gelagert. Gründe für die Auslagerung
Trend zur Auslagerung
Noch wird die bAV-Administration
ebenso oft ausgelagert wie intern
erledigt, doch der Trend geht zur
Abgabe.
Quel le: Towers Watson
vollständig
teilweise
nein
Angaben in Prozent, Rundungsdifferenzen möglich
33
33
33