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Titel
_pERSONALARBEIT IM mITTELSTAND
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Sonnenseiten der Personalarbeit
Best Practice.
Die Personalabteilung von Warema erhielt zweimal in Folge Bestnoten
bei der Mitarbeiterbefragung. Wir zeigen, was daran typisch Mittelstand ist.
unternehmen begründet sind. So hatten
wir in den 55 Jahren unseres Bestehens
bisher nur zwei Vorstandsvorsitzende.
Der unternehmerische Erfolg verhilft
uns zu permanentemWachstum. Wachs-
tum, Erfolg und Stabilität sind ausge-
zeichnete Rahmenbedingungen für eine
erfolgreiche Personalarbeit.“
Doch nicht allein glückliche Umstände
sind verantwortlich. Die gute Bewertung
liegt auch in einer strategisch durch-
dachten Organisation des Personalbe-
reichs begründet. Ein abgeschlossenes
Hochschulstudium ist Voraussetzung,
umdie denPersonalexpertenbeiWarema
eigene Doppelrolle als Generalisten und
Spezialisten in einer Person auszufüllen.
Als Spezialisten erfüllen die Personaler
die Aufgabe eines Kompetenz-Centers
für mindestens ein Thema wie Arbeits-
recht, Hochschulausbildung, Personal-
marketing oder Personalentwicklung.
Zugleich arbeiten sie als Personalrefe-
renten in der Rolle des Business-Part-
ners. „Die Doppelrolle ist unserer Größe
als Mittelständler geschuldet, für ein
klassisches Dave-Ulrich-Modell sind wir
zu klein“, sagt Endres.
Dienstleister für Führung und Personal
Doch trotz der hohen fachlichen Qualität
in allen administrativen und Fachaufga-
ben soll, so die Überzeugung der Ware-
ma-Vorstandsvorsitzenden Angelique
Renckhoff-Mücke, der Mitarbeiter Mittel-
punkt der Personalarbeit bleiben. So soll
die Personalabteilung mehr als nur ein
transaktionales, wenngleich hoch quali-
fiziertes Shared-Service-Center sein: Ihr
Profil ist definiert als Dienstleister für
Führungskräfte und Mitarbeiter. Jeder
Mitarbeiter hat dabei einen festen Perso-
nalsachbearbeiter, der Montag bis Frei-
tag von 7 Uhr 30 bis 17 Uhr telefonisch
erreichbar ist. „Die Wünsche unserer
Mitarbeiter werden ernst genommen
und – soweit möglich – zügig erfüllt“,
erklärt Endres. Wobei es weder Gutmen-
schentum noch andere Ideologien sind,
die den fairen Umgang mit Mitarbeitern
und Führungskräften gebieten. Stattdes-
sen gelten ganz pragmatisch gegensei-
tige Wertschätzung und respektvoller
Umgang in der Unternehmenskultur
von Warema als Basis für eine vertrau-
ensvolle und erfolgreiche Zusammenar-
beit – darin sind sich Geschäftsführung,
Personalleitung und Betriebsrat einig.
Als Gegenleistung für die Einsatzbereit-
schaft, die Flexibilität und die Loyalität
der Mitarbeiter zahlte Warema die letz-
ten Jahre eine Erfolgsbeteiligung in Höhe
von 50 Prozent eines Monatsgehalts an
die Belegschaft.
Familien und Frauen im Blick
Immer wieder machte Warema in den
letzten Jahren mit Auszeichnungen als
familienfreundlicher Arbeitgeber posi-
tive Schlagzeilen. Zu den umfassenden
Angeboten an die Mitarbeiter, welche
das Vereinbaren von Familie und Beruf
erleichtern, gehören Möglichkeiten zur
Flexibilisierung der Arbeit und des Ar-
beitsorts sowie familienfreundliche Ser-
vices. Insgesamt bietet das Unternehmen
250 verschiedene Arbeitszeitmodelle, da-
runter zahlreiche Teilzeitvarianten, die
von knapp zehn Prozent der Belegschaft
in Produktion und Verwaltung genutzt
Von
Katharina Schmitt
(Red.)
W
ie schätzen Sie die Zusam-
menarbeit Ihrer Organisa-
tionseinheit mit anderen
Organisationseinheiten
ein: „stark verbesserungsbedürftig“,
„verbesserungsbedürftig“ oder „gut“?
Personalabteilungen, die bei solchen
Fragen ein positives Feedback von Mit-
arbeitern anderer Bereiche bekommen,
wissen, dass sie auf dem richtigen Weg
sind. Beim Personalwesen der Warema
Renkhoff SE, einem Hersteller von tech-
nischem Sonnenschutz in der Region
Mainfranken, ist dies der Fall. Bereits
zum zweiten Mal in Folge hat das Wa-
rema-Personalwesen bei der Mitarbei-
terbefragung beste Ergebnisse erzielte.
Beide Male beurteilten 93 Prozent der
Beschäftigten die Zusammenarbeit mit
der Organisationseinheit Personalwe-
sen als „gut“. Keine andere Abteilung
im mittlerweile 3.200 Mitarbeiter zäh-
lenden Unternehmen erreichte einen
ähnlich guten Wert von über 90 Prozent.
Ein Einzelfall? Nach den Ergebnissen
der HR-Image-Studie ist das Ergebnis
wohl tatsächlich die Ausnahme: Weniger
als die Hälfte der dort Befragten gaben
an, mit den Leistungen der Personalab-
teilung zumindest „zufrieden“ zu sein.
Glück und durchdachte Organisation
Christian Endres, Leiter der Personal-
abteilung bei Warema, sieht mehrere
Gründe für die gute Bewertung des Per-
sonalwesens: „Wir haben sehr stabile
Strukturen, die sicher auch in unserer
Situation als mittelständisches Familien-