Seite 52 - personalmagazin_2012_04

Basic HTML-Version

52
personalmagazin 04 / 12
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
VERGÜTUNG
Gehaltsstruktur im Mittelstand
TREND. Um einen Rekrutierungsengpass zu verhindern, sind Gehaltsstrukturen
zu überprüfen – wir zeigen, woran sich der Mittelstand orientieren sollte.
schließend werden die entsprechenden,
aus vergütungspolitischer Sicht geeig-
neten Personalinstrumente ausgewählt,
etwa die Positionierung der Vergütung
amMarktmedian oder die Nutzung einer
projektbezogenen Bonuskomponente.
Zudem sollte auch festgehalten wer-
den, wo sich das Unternehmen mit
seinemVergütungsangebot imMarkt po-
sitionieren will. Hierbei muss zunächst
der zu vergleichende Markt definiert
werden, wobei sowohl der direkte Wett-
bewerb als auch der für die Mitarbeiter
relevante Arbeitsmarkt zu berücksichti-
gen ist. So wechselt ein Vertriebsmitar-
beiter seine Position eher innerhalb der
Branche, während einem Spezialisten
für Corporate Finance auch branchen-
fremde Positionen offenstehen.
Schritt 2: „Grading“-Struktur
Auf der Vergütungsphilosophie baut im
zweiten Schritt die Funktionsbewertung
auf. Dadurch wird die relative Wertigkeit
Von
Martin Hofferberth
I
n den letzten 20 Jahren haben die
meisten großen Firmen und Groß-
unternehmen eine marktorientierte
Gehaltsstruktur aufgebaut. Dass
dies unerlässlich ist, um qualifizierte
Mitarbeiter zu gewinnen und im Unter-
nehmen zu halten, ist hinlänglich be-
kannt und belegt. Mit Blick auf den in
Deutschland immer wieder diskutierten
Fachkräftemangel empfiehlt es sich aber
auch für kleine und mittlere Unterneh-
men, eine flexible und marktaktuelle
Vergütungspolitik zu entwickeln. Dieser
Beitrag zeigt, wie ein effizientes Vergü-
tungssystem als Teil der strategischen
Unternehmensführung erfolgreich ge-
staltet und implementiert werden kann.
Dabei hat sich ein Vorgehen in fünf Pro-
jektschritten bewährt, die im Folgenden
erläutert werden.
Schritt 1: Vergütungsphilosophie
Die Vergütungsphilosophie stellt die
Verbindung zwischen den unterneh-
mensspezifisch strategischen He-
rausforderungen und der monetären
Komponente der Personalinstrumente
her. Sie legt fest, welche Vergütungse-
lemente das Unternehmen nutzen wird,
wie gute Leistung monetär belohnt, wie
schlechte Leistung sanktioniert wird.
Um die Personalinstrumente rich-
tig auszurichten und die gewünschte
Steuerungswirkung zu erreichen, lohnt
es sich, in einem Workshop zunächst
aus Sicht der Personalabteilung die
strategischen Herausforderungen zu
identifizieren und zu priorisieren. An-
Anreiz bringt Leistung – das Prinzip ist kinderleicht. Doch Gehalt als Anreiz muss marktgerecht sein.
© MONKEY BUSINESS IMAGES / SHUTTERSTOCK .COM