personalmagazin 07 / 12
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ORGANISATION
_WERTSTEIGERUNG
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Durchschnitt mehr für variable Vergü-
tungsbestandteile zahlen, als ihnen die
Ergebnisverbesserung zurückgeben
kann. Die hier auftretende größenabhän-
gige Ergebniswirksamkeit trifft auch im
Zusammenhang vonManagement by Ob-
jectives (MBO) als Führungsinstrument
zu. Der aus Entscheidersicht auch in Zu-
kunft deutlich zu steigernde Einsatz von
MBO zahlt sich danach ausschließlich
für Großunternehmen aus.
Flexibilisierung: Flexible Arbeitszeit-
modelle und Outsourcing verstärken
Die vierte in der Studie identifizierte Po-
tenzialquelle zur Margenverbesserung
bildet die Flexibilisierung. Diese kann
sowohl durch den Einsatz flexibler Ar-
beitszeitmodelle wie auch durch eine
erhöhte Nutzungsbereitschaft im Out-
sourcing realisiert werden. Im Zusam-
menhang flexibler Arbeitszeitmodelle
wollen die Top-Entscheider auf bereits
hohemNiveau mehrheitlich eine weitere
Flexibilisierung der Kapazitäten bis zum
Jahr 2013 erreichen. Großunternehmen
weisen einen um durchschnittlich 30
Prozentpunkte höheren Nutzungsgrad
flexibler Arbeitszeitmodelle als kleine
und mittelständische Unternehmen auf.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass
bei Großunternehmen die Nutzung fle-
xibler Arbeitszeitmodelle signifikant
positiv mit ihrer Ebit-Marge korreliert.
Auch die Erhöhung des Einsatzes befris-
teter Arbeiter und Leihmitarbeiter se-
hen Entscheider mehrheitlich als positiv
margenwirksam an, wobei sie angeben,
bis zum Jahr 2013 Leihmitarbeiter be-
fristeten Mitarbeitern tendenziell vorzie-
hen zu wollen.
Der geringe Outsourcing-Grad im Sta-
tus quo beschränkt massiv das in die-
sem Bereich vorhandene Potenzial zur
Steigerung des Unternehmenswerts. Die
Studienergebnisse weisen branchenü-
bergreifend eine positive Margenwir-
kung eines intensivierten Outsourcings
nach. Dennoch planen Branchen wie
Hightech und Handel keinen Ausbau der
Nutzung und bleiben zudem auf die klas-
sischen Auslagerungsprozesse IT, SCM
und Einkauf fokussiert. Damit laufen sie
große Gefahr, in den kommenden Jahren
wichtiges Wertsteigerungspotenzial zu
verpassen, denn Maschinen- und Anla-
genbau sowie Prozessindustrie, die das
Outsourcing bis zum Jahr 2013 wesent-
lich verstärken, machen deutlich, dass
das zusätzliche Wertsteigerungspotenzi-
al imOutsourcing in Zukunft vorwiegend
in den Prozessbereichen Finanzen/Con-
trolling, F&E und in unterschiedlichen
HR-Prozessen zu finden sein wird.
Die Handlungsmuster erfolgreicher
Unternehmen zur Steigerung des Unter-
nehmenswerts können auf das eigene
Unternehmen angewendet werden: Inter-
nationales Wachstum aus eigener Kraft,
forcierte Reorganisation, mehr variable
Vergütungsbestandteile und Ausbau
von flexiblen Arbeitszeitmodellen be-
ziehungsweise verstärktes Outsourcing
sind Trumpf. HR ist mit in der Verantwor-
tung, es zeigt sich sein hoher Stellenwert
bei der Umsetzung.
DR. TORSTEN FRANKEN-
BERGER
Geschäftsführer der
Droege Group Internationale
Unternehmerberatung
SIKKO BÖHM
Mitglied der
Geschäftsleitung Droege
Group, Leiter Competence
Center Organsiation & HR
Zusammenfassend lassen sich aus den Ergebnissen der Organisations- und HR-Trend-
studie 2012 die neun wesentlichen Wachstumstreiber der Ebit-Marge den drei großen
Themenblöcken des HR-Managements zuordnen.
Personalstand
Starker Kapazitätsausbau an internationalen Standorten auf der Agenda der Entscheider
Effizienzsteigerung in operativen Bereichen mit höchster Relevanz für Reorganisation
Vermeidung von Kompetenzlücken als Top-Thema der Personalplaner in Großunternehmen
Personalkosten
Variable Vergütungsbestandteile als wesentlicher Motivationstreiber einer engagierten
Belegschaft
Erfolgswirksame Abhängigkeit variabler Vergütung vom Unternehmensergebnis in
Großunternehmen
Im Trend liegende MBO-Systematik ohne nachweisbare Margenverbesserung bei KMU
Personaleinsatz
Gesteigerte Nutzung flexibler Arbeitszeitmodelle branchenübergreifend, topaktuell
Ausbau Leihmitarbeiteranteil als wichtiger Stellhebel ergebniswirksam
Weitere Steigerung Outsourcing-Grad als branchenübergreifender Trend erkennbar
Durch die erfolgte Identifikation des branchen- und größenspezifisch realisierbaren
Wertschöpfungsausmaßes wird es möglich, unternehmensspezifisch individuelle Maß-
nahmenkataloge zu entwickeln und so eine nachhaltige Steigerung des Unternehmens-
werts zu erzielen.
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