Seite 38 - personalmagazin_2012_08

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Organisation
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NEWS
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Ein wissenschaftliches Gutachten hat kürzlich
Deutschlands Rolle als führenden Innova-
tionsstandort bestätigt. Im Vergleich mit
27 Industriestaaten erreichte Deutschland
immerhin einen guten sechsten Platz im
Innovationsmonitor der Initiative „Neue
Soziale Marktwirtschaft“. Maßgeblich dazu
beigetragen habe vor allem Deutschlands
Stärke in der beruflichen Ausbildung. Trotz-
dem schöpfen deutsche Unternehmen ihr
kreatives Potenzial nicht aus – geschweige
denn, dass sie es aktiv fördern. Eine Studie
des Business Village Verlags, für die 200
Unternehmen befragt wurden, zeigt: In 80
Prozent der deutschen Unternehmen werden
keine Innovationen gefördert. Nur jedes
fünfte Unternehmen setzt aktiv auf Expe-
rimente. Schlimmer noch: 75 Prozent der
Firmen würden Querdenker, also innovative
Arbeitskräfte, nicht einmal einstellen. Auch
die Mitarbeiter bestätigen dieses innovati-
onsfeindliche Klima. In einer aktuellen Um-
frage der Personalberatung von Rundstedt
HR Partners äußerten lediglich neun Prozent
der deutschen Mitarbeiter, dass sie sich
von ihrer Firma zu innovativem Arbeiten
angehalten fühlen. Stattdessen werde die ty-
pisch deutsche Tugend „Qualität“ von ihnen
gefordert. Rund sechs von zehn Befragten
gaben dies an.
Innovationsfähigkeit
„Anti-Herdprämie“ als Lockmittel
W
ährend in der Politik noch über das Betreuungsgeld gestritten wird,
gehen vereinzelte Unternehmen den entgegengesetzten Weg. Durch
einen Kinderbetreuungszuschuss, der unter den Voraussetzungen
des § 3 Einkommensteuergesetz steuerfrei ist, wollen sie die schnelle Rück-
kehr der Eltern in den Beruf fördern. So sorgt zurzeit der Technologiekonzern
Siemens mit seiner „Anti-Herdprämie“ für Aufmerksamkeit. ImGeschäftsjahr
2011 hat er erstmals einen Zuschuss von maximal 100 Euro pro Monat und
Kind bezahlt, der für die Betreuung von nicht schulpflichtigen Kindern außer
Haus gewährt wird. Und neuerdings geht das Münchner Unternehmen noch
einen Schritt weiter: Alle Mitarbeiter, die in Teilzeit wieder einsteigen, erhal-
ten für bis zu 14 Monate nach der Geburt ihres Kinds zusätzlich einen erhöh-
ten Zuschuss von bis zu 500 Euro pro Monat. Auch der Versandhändler Otto
zahlt angestellten Müttern und Vätern immerhin 30 Euro netto pro Monat.
Nichtsdestotrotz sind es vor allem Mittelständler, die bevorzugt diese Mög-
lichkeit nutzen. Für sie ist dies eine Alternative für betriebseigene Kinder-
gärten, die sie sich oftmals nicht leisten können.
Neuer BGM-Standard
Einheitliche Standards für ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gab es bisher nicht. Das ändert
sich nun mit der neuen DIN SPEC 91020 „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Die Spezifikation legt Anforderungen an ein BGM-System
fest und gibt Organisationen jeglicher Art, Branche und Größe damit Hilfestellung bei Aufbau und Einführung eines solchen BGM-Systems.
Zudem kann sie als Grundlage für eine akkreditierte Zertifizierung herangezogen werden.
Pendeln belastet die Psyche
Gut zwei Tage im Jahr ist jeder Beschäftigte in Deutschland aufgrund einer psychischen Diagnose
krankgeschrieben. Ein erhöhtes Risiko haben Arbeitnehmer in Dienstleistungsberufen wie Callcenter-Mitarbeiter, Pflegepersonal und Erzieher.
Aber auch Berufspendler sind gefährdet: Mit 2,2 Fehltagen pro Kopf sind sie häufiger und langwieriger von psychischen Erkrankungen betrof-
fen als andere Beschäftigte (1,9 Tage), heißt es in dem Gesundheitsreport 2012 der Techniker Krankenkasse.
Höherer Frauenanteil in Dax-Unternehmen
Der Frauenanteil in den mittleren und höheren Führungsetagen der meisten Dax-
Unternehmen ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. So konnte der Autobauer BMW seinen Frauenanteil in Führungspositionen von
8,8 Prozent (2010) auf 9,1 Prozent steigern. Bei Daimler kletterte er von zwölf auf 12,8 Prozent. Die Telekom legte von 12,5 auf 13,8 Prozent zu.
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Kinderbetreuungszuschüsse sollen Eltern die Rückkehr in den Job erleichtern.
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