investieren, tatsächlich vergleichsweise
gering aus.
Die Gründe dafür sieht Forrester in
den sich rasant veränderten wirtschaft-
lichen, technischen aber auch poli-
tischen Bedingungen, die nicht nur die
Voraussetzungen für die Anbieter radi-
kal verändern werden, sondern auch die
Outsourcing-Bereitschaft der Unterneh-
men beeinflussen und ihre Outsourcing-
Strategien verändern wird. In welchen
Bereichen Unternehmen tatsächlich
neue Konzepte brauchen, wo neue He-
rausforderungen auf sie warten und wo
sich neue Chancen auftun, klären wir in
diesem Spezial.
Mega Merger und Preiskämpfe
Zunächst sind es veränderte Preismo-
delle, die den Unternehmen angeboten
werden. Die klare Trennung zwischen
Billiganbieter mit Standardlösungen und
hochpreisigen, aber individualisierten
Angeboten soll sich laut dem Marktana-
lysten Gartner durch die Globalisierung
verschieben. Gartner erwartet durch die
Alles außer Problem-Outsourcing
ÜBERBLICK. Das Outsourcing-Angebot verändert sich. Für Unternehmen be-
deutet das neue Chancen, aber auch Gefahren, die sie früh erkennen müssen.
V
iele Jahre wurden der Outsour-
cing-Branche goldene Zeiten
prognostiziert. Waren zu-
nächst immer neue technische
Möglichkeiten und Kostenspargründe in
den Großunternehmen die Treiber, zog
der Marktanalyst Lünendonk Mitte des
vergangenen Jahres aus seinen Studien
das Fazit, nun sei es das zunehmende
Interesse des Mittelstands, das den Out-
sourcing-Markt auch in den kommenden
fünf Jahren boomen lasse. Auch hier sor-
gen Kostendruck, Liquiditätsgründe und
die Notwendigkeit zur Fokussierung auf
Kernkompetenzen zu einer stets wach-
senden Bereitschaft zur Auslagerung.
Lündendonk erwartete, dass der Mittel-
stand im deutschsprachigen Raum jedes
Jahr im Schnitt 350 Millionen Euro mehr
in den Outsourcing-Markt investiert.
Doch nun gibt es Anzeichen, dass der
Höhenflug gebremst werden könnte:
Weltweit wird für 2011 ein Wachstum
der Outsourcing-Projekte um lediglich
7,1 Prozent erwartet, so die Studie „2010
To 2012 Global Tech Industry Outlook“
von Forrester. Betrachtet man die ge-
samten IT-Umsätze dieses Jahres mit
1,69 Billionen Dollar, nehmen sich die
immerhin 254 Milliarden Dollar, die die
Unternehmen in Outsourcing-Projekte
verschärften Wettbewerbsbedingungen
der Anbieter im technischen wie per-
sonellen Bereich mehr Billiganbieter,
die den zunehmend kostenorientierten
Entscheidungen der Unternehmen ent-
sprechen.
Eine ganz andere Konsequenz zieht
die US-Reporterin Stephanie Overby aus
den der Globalisierung geschuldeten
Veränderungen im Outsourcing–Gewer-
be. Auf dem Online-Portal Cio.com führt
sie elf Gründe an, warum der Outsour-
cing-Boom so nicht weiter anhalten wird
(„Eleven Outsourcing Trends To Watch
In 2011“) und prognostiziert für die nahe
Zukunft einen „Mega Merger“ zwischen
einem indischen IT-Dienstleister und
einem US-amerikanischen Outsourcing-
Anbieter. Das werde die Qualität der
Angebote steigern, aber auch die Billigan-
bieter auslöschen. Auch China, Brasilien
und Ägypten könnten, so Cio.com, von
dieser Entwicklung betroffen sein und
zunehmend als Offshoring-Standorte in
den Mittelpunkt rücken.
Die Anbieter selbst geben sich zu-
mindest auf dem deutschen Markt we-
sentlich optimistischer. Thomas Eggert,
Geschäftsführer TDS HR Services &
Solutions GmbH, beobachtet „unverän-
dert einen starken Trend hin zum HR
Business Process Outsourcing“. Und
auch der Preiskampf auf Kosten der Qua-
Von
Katharina Schmitt
(Red.)
SPEZIAL
OUTSOURCING
personalmagazin 11 / 11
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an kathar ina.schmit t@personalmagazin.de
56
MARKT
„Es gibt unverändert einen starken Trend
zum ‚Business Process Outsourcing‘.“
Thomas Eggert, Geschäftsführer TDS HR Services & Solutions GmbH
„Die Personalabteilungen wollen sich
mehr um das Kerngeschäft kümmern.“
Patrick Weber, Geschäftsführer SD Worx GmbH