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MOBILE ANWENDUNGEN
Die Zeitwirtschaft wird mobiler
STIMMEN. Für welche Einsatzbereiche der Zeitwirtschaft sind mobile Lösungen
sinnvoll? Experten aus der Branche sagen, wie sie dies einschätzen.
zehn Jahren vorhergesagt, begründet mit
der Verbreitung von Vertrauensarbeits-
zeit oder Zeiterfassung am eigenen PC.
Die Praxis sieht aber genau umgekehrt
aus. Das liegt vielleicht auch an der Tat-
sache, dass die Buchung am eigenen PC
je nach Anwendung rund 20 Sekunden
dauert, am Zeiterfassungsterminal aber
nur ein bis zwei Sekunden.“
Mehr als nur Zeiterfassung
Klaus Wössner, Vertriebsleiter bei Isgus,
ergänzt: „Dienstleistungen vor Ort beim
Kunden nehmen zu und gleichzeitig
dringt die IT in Bereiche vor, wo bisher ei-
ne mobile Zeiterfassung technisch nicht
oder nur sehr aufwendig realisierbar war.
Unsere Zielgruppen fürmobile Lösungen
reichen daher vom klassischen Hand-
werker über die ambulante Pflege und
Versorgung, Stadtwerke und technische
Dienste, Reinigungsunternehmen bis
zu Zeitarbeitsfirmen. Mobile Erfassung
wird aber durchaus auch intern sinnvoll
praktiziert, wenn etwa in einer Ferti-
gung durch mobile Erfassungsgeräte
Wegezeiten vermieden werden können.
Erfasst werden allermeistens nicht nur
Arbeitszeitanfang und -ende, sondern es
geht überwiegend um eine Leistungser-
fassung, also um die Zeit pro Auftrag, Pa-
tient, Kunden, und die Art der Tätigkeit.
Controlling, Kostenrechnung, Nachkal-
kulation und die Abrechnung mit dem
Auftraggeber werden dadurch deutlich
vereinfacht. Dafür eignen sich neben
mobilen Erfassungsgeräten mit einem
integrierten Laserscanner auch Handys
und Smartphones. Wir sehen diese Ent-
wicklung keinesfalls als nahendes Ende
der stationären Erfassungsterminals. Im
Gegenteil, wir können mit der mobilen
Erfassung unser Lösungsangebot auf
Branchen ausdehnen für die es bisher
keine praktikable Lösung gab – eine
sinnvolle Produktergänzung.“
Sinnvoll für Zeiterfassung und Zutritt
Sabine Dörr von Tisoware sieht es ähn-
lich: „Mobile Anwendungen sind be-
sonders sinnvoll in den Bereichen der
Personalzeiterfassung und Zutrittssi-
cherung. Durch den Trend zu mobilen
IT und den großen Erfolg des iPhones
ist auch die Nachfrage nach mobilen
Anwendungen in den Bereichen HR und
Security gewachsen. Mobile Anwen-
Von
Daniela Furkel
(Red.)
D
ie Globalisierung und Flexibi-
lisierung des Arbeitsmarkts
verändert die Planung von Ein-
satzorten und Arbeitszeiten.
Welche Rolle spielen hierbei mobile
Anwendungen? Und: Bedeutet dies das
Ende der Erfassungsterminals?
Keine Konkurrenz für Terminals
Walter Elsner von PCS Systemtechnik
sagt dazu: „Wir sehen die Einsatzmög-
lichkeiten bei der Zeiterfassung für Au-
ßendienstmitarbeiter in Vertrieb und
Service, Mitarbeiter auf Baustellen oder
Dienstleister wie Reinigungskräfte in
fremden Firmen, die über mobile Geräte
ihre Arbeitszeiten oder Einsätze buchen.
Das kann per Telefonzeiterfassung erfol-
gen: Dazu rufen die Mitarbeiter spezi-
elle Telefonnummern für ,Kommen‘ und
,Gehen‘ an. Komfortabler funktioniert
die Zeiterfassung mit Smartphones über
eine Webanwendung, die zusätzliche
Funktionen ermöglicht. Allerdings wer-
den mobile Anwendungen noch relativ
selten nachgefragt. Offensichtlich ist der
interne Aufwand zur Installation und In-
tegration eines solchen Systems zu groß.
Wir glauben nicht, dass mobile Anwen-
dungen das Ende der Erfassungstermi-
nals bedeutet. Dieses wurde schon vor
„Der Aufwand zur Installation und Inte-
gration ist vielen Unternehmen zu groß.“
Walter Elsner, Geschäftsführer, PCS Systemtechnik
„Dienstleistungen vor Ort können gut
über mobile Lösungen erfasst werden.“
Klaus Wössner, Vertriebsleiter, Isgus