Seite 26 - personalmagazin_2010_08

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AKTUELLES
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personalmagazin 08 / 10
D
er Auswahlprozess dient auch
dazu, das Unternehmen zu
präsentieren und so als at-
traktiver Arbeitgeber empfohlen zu
werden. Eine neue Studie des Insti-
tuts für Personalauswahl Moldzio &
Partner zeigt nun die überraschende
Erkenntnis, dass der Auwahlprozess
die Entscheidung des Bewerbers für
oder gegen eine Stelle und eine Wei-
terempfehlung aber weniger beein-
flusst, als bisher angenommen.
98 ehemalige und 19 inzwischen
eingestellteBewerber einesmittelstän-
dischen Unternehmens bewerteten
den Auswahlprozess. Die Attraktivität
des Unternehmens wird kaum durch
den Prozess beeinflusst. Wichtiger
ist die Tatsache, ob der Bewerber ein
Angebot erhält oder nicht. Das lässt
laut des Instituts zwei Rückschlüsse
zu: Erstens könnten die Unternehmen
ihren Auswahlprozess mutiger gestal-
ten und bei den Bewerbern weniger
beliebte Auswahlinstrumente wie
Persönlichkeitstests nutzen. Zweitens
müssten sich die Firmen mehr um
abgelehnte Bewerber kümmern, um
auch bei ihnen einen positiven Ein-
druck zu fördern.
Auswahlprozesse mutiger gestalten
NACHRICHTEN
Gutes Image der
Topmanagerinnen
Wenn Frauen erst einmal die gläserne
Decke zur oberen Führungsebene
durchbrochen haben, werden sie als
effektivere Führungskräfte angesehen
als ihre männlichen Kollegen. Das belegt
eine aktuelle Studie der Duke University,
die das „Journal of Applied Psychology“
veröffentlicht hat. Die Studienteilneh-
mer stuften Frauen schon aufgrund
der Tatsache, dass sie es in die obere
Führungsebene geschafft haben, als
kompetenter ein. Außerdem bewerteten
die Studienteilnehmer den femininen
Führungsstil als eher mitarbeiterorien-
tiert, was als sehr effektiv gilt.
Wenig Weiterbildung für Ältere
In Kleinbetrieben bleiben staatlich
geförderte Fortbildungsprogramme
für ältere Mitarbeiter ungenutzt. Nur
sechs Prozent der Unternehmen mit
weniger als 100 Beschäftigten hätten
2008 ein entsprechendes Programm der
Bundesagentur für Arbeit (BA) genutzt,
geht aus einer Studie des Nürnberger
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-
forschung hervor. Dazu wurden 14.000
Unternehmen befragt.
Psychologie des Absentismus
Durch Absentismus entstehen den Un-
ternehmen hohe Kosten. Eine aktuelle
Studie hat nun herausgefunden, welcher
Zusammenhang zwischen Absentismus
und Persönlichkeitsmerkmalen besteht.
Die wichtigsten Ergebnisse: Neurotizis-
mus, der sich in Nervosität, aber auch in
einem großen Arbeitsengagement zeigt,
wirkt sich generell auf den Absentismus
aus. Einige Anhaltspunkte bestätigen
auch, dass Extraversion (offen, Freizeit
ist wichtig) bei Männern zu häufigerem
Absentismus führt.
W
eb 2.0 kommt in der Personalarbeit immer stärker zum Einsatz. Dies
belegt eine aktuelle Studie des Lehrstuhls für Organisation der Uni-
versität Stuttgart zusammenmit der Centrestage GmbH und der Know
HowAG unter etwa 400 online befragten Personen. Gerade in Change-Prozessen
bieten Web-2.0-Tools Vorteile in Vernetzung und Zusammenarbeit. Doch ihre
Kosteneffizienz kann bisher nicht belegt werden. Im Vergleich zur Vorgänger-
studie von 2008 erfolgt die Tool-Anwendung inzwischen stärker erfahrungsba-
siert und weniger experimentell. Immerhin 40 Prozent der Teilnehmer haben
eigene Erfahrungen mit Web-2.0-Anwendungen.
Web 2.0 lohnt im Change-Prozess
Nutzen im Change-Prozess
Vor allem der Informationsstand und die Partizipation der Mitarbeiter kann durch
Web-2.0-Tools im Change-Prozess gesteigert werden.
Quel le: Uni Stuttgart
Informationsstand (zum Beispiel
Kenntnis der Ziele, der Inhalte und
des Ablaufs des Change-Projekts)
Motivation (zum Beispiel Bereit-
schaft für die Unterstützung und
Umsetzung des Change-Projekts)
56 %
45 %
erhöht sich
bleibt gleich
verringert sich
Partizipation/Beteiligung
am Change-Projekt
53 %
9 %
5 %
25 %
7 %
17 %
4 %