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PROJEKTMANAGEMENT
personalmagazin 09 / 09
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MANAGEMENT
Bausteine waren in unserem Projekt un-
ter anderem die Vorstellung der neuen
BWI-Vision und der vier Leitsätze sowie
die „Prinzipien der Führung und Zusam-
menarbeit“. Die anderen Inhalte der
Workshops konnten die Trainer auf die
jeweilige Gruppe abstimmen. So arbei-
teten die Teams ihren individuellen Be-
dürfnissen entsprechend etwa an
Kommunikations- und Feedback-Regeln
sowie Strategien zum Erkennen und Lö-
sen von Konflikten.
Führungskräfte als Gestalter
Dass wir die Führungskräfte als Ge-
stalter der neuen Unternehmenskultur
gewinnen konnten, war ein weiterer
Erfolgsfaktor unseres Projekts. In ihrer
Vorbildfunktion sind sie gefordert, das
Neue frühzeitig anzunehmen und zu le-
ben, um es an die Mitarbeiter vermitteln
zu können. Um dies zu erreichen, ist es
sinnvoll, die Führungskräfte beim De-
sign der Workshops zu beteiligen und
immer aktiv ihr Feedback einzuholen.
Das hat sich auch in unserem Projekt
bewährt.
Komplementäre Projektleitung
Ein weiterer Erfolgsfaktor war die kom-
plementäre Besetzung der Projektlei-
tung. Die Geschäftsleitung hatte sich
nicht nur für eine Projekt-Doppelspitze
entschieden, sondern bei ihrer Beset-
zung auch auf eine unterschiedliche
Unternehmensherkunft sowie einen er-
gänzenden fachlichen Hintergrund ge-
achtet. Denn bei der Analyse und dem
Verständnis für die verschiedenen Kul-
turen half uns unsere eigene Herkunft:
Petra Schönknecht mit langjähriger Er-
fahrung in der Siemens Personalabtei-
lung, und Doris Franke mit mehr als 15
Jahren Erfahrung im IBM-Management.
So konnten wir uns kontinuierlich über
die Dynamiken innerhalb der Organisa-
tion und ihren Auswirkungen auf unser
Projekt abgleichen.
Ein weiterer Vorteil der Projektdoppel-
spitze war, dass wir täglich im Kleinen
üben konnten, was die BWI als Ganzes
lernen sollte. Denn bei der Analyse der
Ist-Kulturen stellten wir fest, dass nicht
nur drei, sondern vier Kulturen vorhan-
den waren, da sich bei der Bundeswehr
ziviles und militärisches Personal unter-
scheiden. Zwei Industriekulturen, eine
Soldaten- und eine Verwaltungskultur,
trafen im neuen BWI-Leistungsverbund
aufeinander. Die naheliegende Vermu-
tung, die beiden Industriekulturen IBM
und Siemens seien sich am ähnlichsten
und haben damit die geringsten Rei-
bungsverluste, erwies sich aber als
falsch. Alle vier Kulturen haben zwar ih-
re Schnittmengen, aber die beiden Indus-
trievertreter passen auf einigen Dimen-
sionen am wenigsten zusammen. Unsere
Erfahrungen halfen uns darum weiter.
So offenbarten sich beispielsweise
große Unterschiede, ob und wie sich Füh-
rungskräfte und Mitarbeiter Feedback
gaben. Bei IBM wird eine positive Feed-
back-Kultur gelebt. Unaufgefordert geben
die Manager ihren Mitarbeitern Rück-
meldung zu Arbeitsleistungen. Bei der
Bundeswehr gab es allenfalls eine Sach-
standsmeldung, während bei Siemens
unaufgefordertes Feedback zumeist aus-
blieb. Heute haben wir innerhalb der BWI
eine gute Feedback-Kultur etabliert und
in vielen Bereichen sogar die Königsklas-
se erreicht: Innerhalb unserer Team-
Workshops gaben die Mitarbeiter sogar
ihren Vorgesetzten Feedback.
Entwicklung geht weiter
Zweieinhalb Jahre nach der Unterzeich-
nung des „Herkules“-Vertrags lief das
Projekt nun offiziell aus. Wir wissen,
dass sich die neue Unternehmenskultur
noch weiterentwickeln muss und dafür
auch künftig gepflegt werden will. Aber
den Grundstein haben wir gelegt.
Projektorganisation
Das Projekt fußt auf drei Säulen: Führungskräfte, Multiplikatoren und Teams. Die Work-
shops wurden mit externen Trainern und Beratern durchgeführt. Ein Berater der Bundes-
wehr und ein Qualitätsbeauftragter unterstützten die Projektleitung.
ist Projektleiterin
Cultural Change,
BWI Systeme GmbH.
Doris Franke
ist Projektleiterin
Cultural Change, BWI
Informationstechnik GmbH.
Petra Schönknecht
Projektleitung
Steuerkreis GF BWI-Informationstechnik und GF BWI-Systeme
Projekt-Office
(Administration)
Themen-
führer
Führungs-
Workshops
2 externe
Trainer für
die Durchfüh-
rung
Themen-
führer
Team-
Workshops
20-25 exter-
ne Berater
für die
Durchführung
Themen-
führer
Multiplika-
toren
3 externe
Trainer für
die Durchfüh-
rung
Qualitäts-
beauf-
tragter
Externer
Berater der
Bundes-
wehr
Kernteam
Quel le: BWI