Seite 3 - personalmagazin_2009_09

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HR-BERATUNG
EDITORIAL
09 / 09 personalmagazin
„Was veranlasst bekennende
Business-Partner zu beklagen,
dass andere mit Personalarbeit
ein Business bestreiten?“
Schluss mit dem „Berater-Bashing“!
B
erater haben es schwer. In Online-Foren werden sie nicht
gern gesehen, auf Veranstaltungen und in Netzwerken ist
ihre Zahl kontingentiert, in Witzen werden sie aufs Korn
genommen. Unter Beschuss steht diese Spezies auch im
Streit um den in diesem Magazin erstmals präsentierten Human-
Potential-Index (HPI). Die Kritiker dieses Rating-Tools, das ein
vom Bundesarbeitsministerium koordinierter Impulskreis im
Markt etablieren will, werfen der Initiative unter anderem vor,
sie bediene die Umsatzinteressen der Beraterzunft.
Das alles macht mich stutzig. Ich frage mich: Und wenn Be-
rater mit einem Rating-Tool Geld verdienen, was ist so schlimm
daran? Warum beklagen jene, die sich als Business-Partner
verstehen, dass andere Leute – darunter viele Ex-Personaler aus
Betrieben – mit Konzepten und Instrumenten der Personalarbeit
ein Business bestreiten? Warum echauffiert es Universitätspro-
fessoren, von denen viele nebenher einer Beratertätigkeit nach-
gehen, wenn andere genau darin ihren Geschäftszweck sehen?
Ist es anstößig, mit Beratung sein Geld zu verdienen? Ich meine:
Das „Berater-Bashing“ muss ein Ende haben. Der Berufsstand ist
ein wichtiger Mittler zwischen Theorie und Praxis. Er hat bril-
lante Köpfe hervorgebracht, von denen wir zehn in diesem Heft
porträtieren. Nicht selten steckt hinter einem preisgekrönten
Innovationsprojekt ein Stab ausgefuchster Consultants. Wenn es
brennt, hat man sie gern an seiner Seite. Und von der Art, wie
Berater sich (gut oder schlecht) „verkaufen“, können betriebliche
HR-Consultants und Business-Partner immer noch lernen. Sie
müssten dazu allerdings vom hohen Ross steigen.
Randolf Jessl, Chefredakteur
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