Seite 58 - PERSONALquarterly_2013_03

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_Fördererporträt
personalquarterly 03 / 13
Internationalen Austausch pflegen
Hays-Vorstandsmitglied Dirk Hahn ist Förderer von PERSONALquarterly. Er überprüft
regelmäßig, ob Diagnostik und Matching wissenschaftlich up to date sind.
Ruth Lemmer
,
Freie Wirtschaftsjournalistin, Düsseldorf
D
ie Datenbankverwaltung der Kandidaten legt beim
Recruitingspezialisten Hays AG in Mannheim den
Grundstein für die Arbeit der Außendienstler. Die
Verschlagwortung muss ebenso stimmig sein, wie es
die Zugriffsrechte sind. Denn externes Rekrutierungsmanage-
ment mit den operativen Zielen Zeitarbeitsvertrag, Freelancer-
Contracting oder auch Festanstellung kann nur funktionieren,
wenn der Vertrieb auf gut sortierte Basisdaten zurückgreifen
kann. Bei Hays in Deutschland – mit seinen 1500 Mitarbeitern
eine der großen Gesellschaften im Hays-Konzern – verantwor-
tet Vorstandsmitglied Dirk Hahn diese Verwaltung. Er ist für
den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu-
ständig sowie für die interne Personalentwicklung.
Gestartet ist Dirk Hahn 1997 bewusst in einem kleinen Un-
ternehmen. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium mit den
Schwerpunkten Marketing, Planung und Organisation an der
Universität Tübingen, nach Praktika bei Bosch und anderen
Großunternehmen im Stuttgarter Raum, lockte den Berufsein-
steiger ein Start-up: Beim Beratungsunternehmen Fortis er-
hielt er die Mitarbeiternummer 12. „Wir hatten nichts als ein
gutes IT-System“, erinnert sich der 44-Jährige. Hahn arbeitete
im Vertrieb, während die Firma wuchs. 2003 kaufte der welt-
weit agierende britische Hays-Konzern – heute weltweit ca.
8000 Mitarbeiter – das dynamische Beratungsunternehmen.
Diplomkaufmann Hahn wuchs in seinem Job mit: Abteilungs-
leiter, Bereichsleiter, Direktor Vertrieb. 2008 wurde Dirk Hahn
als Chief Operating Officer in den Vorstand der Hays AG beru-
fen, seit 2009 ist er zusätzlich Direktor der Hays AG Schweiz.
„Ich musste nicht das Unternehmen wechseln, um immer ande-
re und neue spannende Aufgaben zu bekommen“, sagt Hahn,
der mit seiner vierköpfigen Familie in der Nähe von Mannheim
wohnt. Und: „Internationalen Austausch bringt die Funktion
mit, ganz gleich, wo der Standort liegt.“
Mit Wissenschaftlern diskutiert die Hays AG, ob ihre Kon-
zepte in der Diagnostik noch state of the art sind. Studien in
Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut oder mit der
Hochschule Ludwigshafen beschäftigen sich mit künstlicher
Intelligenz, mit Mitarbeiterbindung oder mit der Frage, wie
Wissensarbeiter heute ihr berufliches Tun gestalten wollen. „Es
geht immer um Menschen, wenn es um Mitarbeiter und Perso-
nal geht“, betont Dirk Hahn. Bei Hays zu 90 % umHochschulab-
solventen. „Wir gehen alles sehr strukturiert und akademisch
an“, beschreibt der Personalvorstand. Dazu gehört als wesent-
licher Bestandteil das Kompetenzmodell für den wichtigsten
Sektor: den Vertrieb. Fachliches Know-how, soziale Fähigkei-
ten, persönliche Überzeugungskraft und Methodenkompetenz
werden in Bewerbungsgesprächen eruiert. Unstrittig sind die
weichen Faktoren spielentscheidend im Berufsleben. Die per-
sonalwissenschaftlichen Befunde entsprechen da Hahns Le-
benserfahrung. Die richtige Persönlichkeit auf den richtigen
Job zu hieven, dieses Ziel setzt sich der Hays-Mann. Deshalb
möchte er mit seinemDienstleistungsunternehmen noch näher
an die Personalentscheider heranrücken – auch durch die Un-
terstützung von PERSONALquarterly. „Großkonzerne schaffen
es kaum, effizient mit den unverlangt gesendeten Lebensläufen
umzugehen“, sagt Hahn. „Und Mittelständler müssen, wenn
sie nur ein- bis zweimal im Jahr Experten suchen, zumeist erst
einmal das Profil klären.“ Hahn will für beide Zielgruppen die
technologische sowie die HR-Richtung vorgeben, statt me-too-
Beratung auf den Markt zu bringen.
DIRK HAHN
Vorstandsmitglied Hays AG, Mannheim
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