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Service
_Fördererporträt
personalquarterly 01/ 13
D
ie B
A
D GmbH in Bonn engagiert sich für die Deutsche
Herzstiftung, das Richtig-Essen-Institut, das Office
21 Projekt des Fraunhofer Instituts – und jetzt auch
für PERSONALquarterly. Das Wissenschaftsjournal
für die Personalpraxis passt zu dem Anbieter, der in Unter-
nehmen die Erfolgsfaktoren Arbeitsschutz, Sicherheit, Gesund-
heit und Personal im Blick hat. „Unser Geschäftsfeld kann
man nur ganzheitlich sehen“, beschreibt BAD-Geschäftsführer
Professor Bernd Siegemund. „Um die Auswirkungen eines sys
tematischen Gesundheitsmanagements auf die Organisation
besser erfassen und bewerten zu können, brauchen wir vali-
de, leicht und mit hoher Frequenz ermittelbare Kennzahlen,
die etwa die Leistungsfähigkeit, das Engagement und die Mo-
tivation der Mitarbeiter widerspiegeln.“ Die derzeit genutzten
Kennzahlen reichen dazu nicht aus: Krankenstände greifen zu
kurz, Mitarbeiterbefragungen zeigen nur Vergangenes auf. Der
Präventionspraktiker sucht universitären Beistand für die Ab-
bildung des ganzheitlichen Ansatzes.
Diese Schnittstelle kennt der 58-Jährige. Bernd Siegemund
studierte Biologie und Tiermedizin, praktizierte im Ober-
schwäbischen, promovierte und leitete dann im Battelle-Insti-
tut die Vertragsforschung in den Bereichen Toxikologie und
Pharmakologie. 1990 wechselte der Wissenschaftsmanager
in die Geschäftsführung der Institut Fresenius Gruppe nach
Idstein. An der Europa-Fachhochschule Fresenius gestaltete
er einen Hauptstudiengang für Chemieingenieure mit. „Bei
der Schaffung dieses Studiengangs ging es darum, sich bes-
ser mit der Sprache, den Strukturen und den Spielregeln ver-
schiedener Branchen vertraut zu machen“, sagt Siegemund
– und verwirklicht dies auch rund um die BAD GmbH, die
er seit 2000 leitet. Seit seinem Start hat der Geschäftsführer
bei BAD zwei wesentliche Entwicklungen mit vorangetrieben:
Die Internationalisierung und die Verbreiterung des Themas
Arbeitssicherheit in Richtung Gesundheitsvorsorge inklusive
Qualitätsmanagementnormen. Zum Bonner Gesundheitsunter-
nehmen gehören heute unter dem Namen TeamPrevent zehn
Tochterunternehmen im europäischen Ausland.
Die Integration eher weicher Faktoren in die betriebliche
Gesundheitsarbeit wuchs parallel dazu, dass einerseits die Zahl
der Arbeitsunfälle sank, andererseits die belastenden Elemente
der Führungskultur und Arbeitsorganisation erkannt wurden.
„Ein schlechtes Betriebsklima kriege ich mit einem ergono-
mischen Stuhl nicht hingebogen“, sagt der Vorsorgepraktiker.
Berufliche Flexibilität, Alkohol am Arbeitsplatz, Beruf und
Familie, Gesundheits-Check, Mitarbeitermobilität, Führungs-
verhalten – das sind Aspekte eines ganzheitlichen Gesund-
heitsmanagements. Und so manches, was den Kunden später
angeboten wird, haben die BAD-Mitarbeiter in den rund 200
Zentren selbst ausprobiert.
Für eines allerdings hat der experimentierfreudige Ge-
schäftsführer noch keine Lösung gefunden: Den Ärztemangel
unter den Präventionsspezialisten. Bernd Siegemund: „Wäh-
rend des Medizinstudiums kommen der Arbeitsschutz und
das betriebliche Gesundheitsmanagement kaum vor.“ In den
vergangenen drei Jahren absolvierten rund 160 Mediziner ihre
Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin bei der BAD
GmbH. Eine Zahl, die nicht ausreicht. Professoren, die Erfolgs-
konzepte zur Personalgewinnung entwickeln, sind hochwill-
kommen – aber wohl eher ein Wunschtraum.
Dr. BERND SIEGEMUND
Geschäftsführer der B
·
A
·
D Gesundheitsvorsorge und
Sicherheitstechnik GmbH
e-mail:
Valide Personalkennzahlen entwickeln
BAD-Geschäftsführer Bernd Siegemund ist Förderer von PERSONALquarterly.
Er forciert Prävention im Betrieb als Thema für Personalwissenschaftler.
Ruth Lemmer,
Freie Wirtschaftsjournalistin, Düsseldorf