Seite 34 - Immobilienwirtschaft_2014_06

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VERMARKTUNG & BEWERTUNG
I
STUDIE
Sonderauswertung nach folgenden Cha-
rakteristiken: nur Wiedervermietung, 50
- 80m²Wohnfläche, mittlere Ausstattung.
AUSWAHLSTÄDTE
Für den Vergleich wurde
eine begrenzte Zahl von 30 Städten ausge-
wählt. Auswahlkriterien waren:
Vorhandensein eines Mietspiegels,
ausreichende Fallzahlen vonWiederver-
mietungen bei den Angebotsdaten,
Städte unterschiedlicher Mietenniveaus
(jeweils zehn kreisfreie Städte nach
den Kategorien teuer, durchschnittlich,
güns­tig).
ERGEBNISSE DER GESAMTSTÄDTISCHEN
BETRACHTUNG
Die große Mehrzahl der
Städte weist Abweichungen zwischen der
durchschnittlichen Angebotsmiete und
der Mietspiegelmiete von gut 1 €/m² bis
gut 2 €/m² auf. München ist hierbei Spit-
zenreiter mit einer Abweichung von 2,31
€/m², gefolgt von Frankfurt am Main mit
2,14 €/m² und Hamburg mit 1,73 €/m².
Im Schnitt liegen die prozentualen
Abweichungen zwischen den Angebots-
und den Mietspiegelmieten in den teuren
Städten bei ca. 23 Prozent (Medianwert).
Spitzenreiter in dieser Darstellung ist Re-
gensburg mit 36 Prozent Abweichung,
gefolgt von Frankfurt/M., Heidelberg und
München.
Prozentual weicht die Wiedervermie-
tungsmiete im Schnitt um gut fünf Pro-
zent von der ortsüblichenVergleichsmiete
ab. Diemeisten Städte liegen in der Abwei-
chung der beiden Mieten bei unter zehn
Prozent. In den günstigen Städten sind
die Vergleichsmieten häufig höher als die
Angebotsmieten, im Schnitt um 21 Cent.
In Hagen, Hamm und Duisburg sind die
Vergleichsmieten sogar 60 Cent teurer.
Deutschland ist mindestens zweigeteilt:
In etlichen Städten liegen aufgrund der
beschränkten Wohnungsnachfrage und
vorliegenden Wohnungsüberhängen die
Angebotsmieten oft unter den Ver-
Angebotsmieten schlagen Mietspiegel
Die aktuell erzielbaren
Mieten entfernen sich
langsam vom örtlichen
Vergleichsmietenniveau.
Die Dynamik der Preisent-
wicklung konzentriert sich
zumeist auf sehr gute
Wohnlagen. Eine Analyse
von 30 Städten.
»
D
ie Angebotsmieten bei Neu- und
Wiedervermietung stiegen im Jahr
2012 bundesweit um 3,3 Prozent. Je
länger die Dynamik am Wohnungsmarkt
anhält, umso weiter entfernen sich die
aktuell erzielbaren Mieten vom örtlichen
Vergleichsmietenniveau, das meist im
Mietspiegel einer Kommune festgehal-
ten ist. Schon bei einem grobkörnigen
Vergleich des Angebotsmieten- mit dem
ortsüblichen Vergleichsmietenniveau in
einigen größeren Städten Deutschlands
zeigt sich dieser Abstand, wenn auch
nach Wohnungsmarktlage sehr stark dif-
ferierend. Die hier vorgestellte Analyse
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) zeigt anhand
der sieben Städte Berlin, Bonn, Frank-
furt am Main, Hamburg, Hannover, Kiel
und München, die jeweils eine bestimmte
Wohnungsmarktlage repräsentieren, auf,
wie hoch dieser Abstand zurzeit ist, und
welche Tendenzen abzusehen sind.
ORTSÜBLICHE VERGLEICHSMIETEN
Eine
Übersicht über die ortsübliche Vergleichs-
miete bieten die lokalenMietspiegel. Diese
werden in den Städten mit unterschied-
lichen Verfahren erstellt und entspre-
chende Mietangaben in sehr unterschied-
licher Segmentdifferenzierung angeboten.
Um eine einfache Vergleichbarkeit
zwischen durchschnittlicher Angebots-
miete mit einer durchschnittlichen Miet-
spiegelmiete erhalten zu können, wurde
neben der BBSR-Mietspiegelsammlung
auf die Datenquelle F&B-Mietspiegelin-
dex 2012 (Broschüre) zurückgegriffen, in
dem für gut 320 StädteMietspiegel verein-
facht ausgewertet wurden.
Das Institut führt regionalisierte Aus-
wertungen der Neu- und Wiedervermie-
tungsmieten durch. Um bei den Ange-
botsmieten der BBSR-Analyse aus Insera-
ten von Zeitungen und Internetportalen
eine bessere Vergleichbarkeit mit den
Vergleichsmieten zu erzielen, erfolgte eine
3
,
3
%
Die Angebotsmieten bei Neu-
und Wiedervermietung stiegen
2012 bundesweit um