56 Finanzen, Markt + Management
12-01 | 2012
Warum alles selbst machen, wenn es
doch Experten gibt, die dies qua Spezia-
lisierung besser können. Die Weitergabe
der firmeneigenen Tätigkeiten, etwa im
Bereich der Energieversorgung, an ei-
nen externen Dienstleister wäre so ein
Bereich. Auf gut Neudeutsch nennt man
diesen Contracting. Der Dienstleister –
auch Contractor genannt – beliefert den
Contracting-Nehmer. Für einen vertrag-
lich vereinbarten Zeitraum beliefert der
Contractor etwa ein Firmengebäude mit
Energie und/oder gleich auch der Anla-
gentechnik.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der
Contracting-Nehmer muss nicht in die
Anlagentechnik investieren. Das über-
nimmt, falls gewünscht, der Contractor.
Planung, Anschaffung und Betrieb der
Anlagen übernimmt, falls gewünscht,
auch der Contractor. Der Contracting-
Nehmer nutzt sie nur. Er kann sich somit
ganz auf seine eigentlichen Kompetenzen
konzentrieren und Mehrwerte schaffen.
Seine liquiden Mittel stehen für seine
Kernkompetenzbereiche zur Verfügung.
Neueste energieeeffiziente Technik kann
eingesetzt werden. Der Energieverbrauch
wird gesenkt und die Umwelt geschützt.
Energieliefer-Contracting
Schaut man sich den Markt an, so zeigt
allein nachstehende Übersicht, dass
Wärme-Contracting – oft auch als
Energieliefer-Contracting
bezeichnet
– bislang einen Großteil des Markts be-
stimmt. Über 20.000 Verträge gibt es laut
Eigenangaben der Anbieter. Die meisten
haben Techem, Cofely und RWE abge-
schlossen. Kleinere Anteile haben Ein-
Mehr Kombi bitte
Contracting.
Es ist einfach: Anpassen der Gebäudetechnik,
Optimierung der Anlagen, Senken der Instandhaltungs- und
Betriebskosten. Doch viele Potenziale bleiben ungenutzt.
Jörg Seifert, Freiburg
Marktübersicht:
Eine Langfassung der nach-
folgenden Tabelle „Contracting“
finden Sie online unter
marketplace
spar- und Finanzierungs-Contracting
sowie technisches Anlagenmanagement.
Maßnahmen zur besseren energetischen
Effizienz von Gebäuden sind in der Re-
gel nicht im Aufgabenfeld des Contrac-
tors angesiedelt. Dieses ist hauptsächlich
im Bestand sinnvoll und wird vornehm-
lich für kommunale Gebäude praktiziert.
Nur acht von 19 Teilnehmern bieten dies
allerdings bislang in Kombination an.
Bei der ersteren und verbreitetsten Varian-
te übernimmt der Contractor die Energie-
erzeugungsanlage auf eigene Kosten und
eigenes Risiko. Das Risiko wird häufig
durch langfristige Vertragsbeziehungen
(fünf bis 20 Jahre) abgemildert. Doch auch
in Bezug auf die Fristen scheint sich im
Markt etwas zu bewegen: Es gibt bereits
Anbieter (thermorent) mit mininalen Ver-
tragslaufzeiten ab einem Jahr.
In der Regel wird der Contractor nach
einem auszuhandelnden Verteilschlüssel
aus den eingesparten Energiekosten ent-
lohnt. Bis seine geplante Gewinnmarge
erreicht ist, ist vieles möglich: Anpassen
der Gebäudetechnik, Optimierung oder
Austausch der Anlagen, Senken der Be-
triebs- und Instandhaltungskosten. Der
Contracting-Nehmer profitiert so von
vielen Maßnahmen in Kombination mit
einem verbesserten technischen Niveau
seiner Liegenschaften. Weiterer Vorteil am
Vertragsende: Die neuen Anlagen gehen
dann in den Besitz des Immobilieneigen-
tümers über.
|
J
Firmenname
Internet
Ansprechpartner
Kunden und Interessenten
Produktname
Kernzielgruppe
Verträge für Wärme-Contracting
Minimale Vertragslaufzeit
Minimal zu beheizende Fläche in m²
Kombi. Anlagen- und Einspar-Contracting
Erdwärme
Fernwärme
Sonstige erneuerbare Energien
Neue Features 2011/2012 (Auswahl)
Firmenname
Internet
Ansprechpartner
Kunden und Interessenten
Produktname
Kernzielgruppe
Verträge für Wärme-Contracting
Minimale Vertragslaufzeit
Minimal zu beheizende Fläche in m²
Kombi. Anlagen- und Einspar-Contracting
Erdwärme
Fernwärme
Sonstige erneuerbare Energien
Neue Features 2011/2012 (Auswahl)