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16 Verbandsinformation
12-01 I 2012
Fotos: RICS
RICS-Mitgliedschaft:
Der Mehrwert wird deutlicher
Internationale Vernetzung.
Vor zwei Jahren hat sich die Royal
Institution of Chartered Surveyors neu aufgestellt. Auswirkungen gibt
es auch für Deutschland. Ein Gespräch über die aktuellen Themen.
Dirk Labusch, Freiburg
Die Neuorganisation der RICS unter
dem Schlagwort New Governance ist
jetzt schon zwei Jahre her. Ist das noch
ein Thema bei den RICS-Mitgliedern?
Stobbe:
Gefühlt sind das sogar fünf Jahre
…NewGovernance scheint weder in den
Medien noch bei den Mitgliedern mehr
ein Thema zu sein. Die beste Nagelprobe
dafür war die letzte Hauptversammlung
Anfang Oktober. Die war gut besucht,
aber es waren natürlich längst nicht so
viele Teilnehmer vor Ort wie seinerzeit,
als die Strukturen geändert wurden.
Frau Gabler, Sie waren bis Ende Juli
Geschäftsführerin der RICS Deutsch-
land. Jetzt sind Sie Director of Opera-
tions innerhalb der RICS EMEA (Con-
tinental Europe, Middle East, Africa).
Was sind die Aufgaben in Ihrer neuen
Position?
Gabler:
Die RICS hat erkannt, dass eine
vom Ursprung her streng britisch ge-
prägte Organisation keine längerfristige
Perspektive hätte, wenn sie sich nicht
an die wirtschaftliche Globalisierung
anpassen würde. Es geht darum, die
Chancen die darin liegen zu erkennen,
und Strukturen und Prozesse, die noch
stark von London aus gesteuert werden,
zu überdenken und zu optimieren. Denn
das Wachstum auf internationaler Ebene
findet vor allem außerhalb Großbritan-
niens statt. Meine langjährige Erfahrung
in Deutschland hilft mir in meiner neu-
en Rolle enorm, Best Practice und insbe-
sondere die Verzahnung nationaler und
internationaler Interessen zu fördern.
Welche Bereiche verantworten Sie?
Gabler:
Das sind die vier Schlüsselbe-
reiche Mitgliederservice, Presse und
Marketing, Professional Groups und
Standards für die Neuqualifizierung und
die Akkreditierung von Studiengängen.
Herr Schmidt, Sie sind seit 1.8. Nach-
folger von Judith Gabler. Die Stelle
nennt sich jetzt „Country-Manager“.
Wie werden Sie diesen Job ausfüllen?
Schmidt:
Es ist mir sehr wichtig, dass die
Kontinuität gewahrt bleibt. Die Über-
gangszeit läuft noch bis 31. Januar 2012.
Bis dahin werden die Zuständigkeiten
für die RICS Deutschland sukzessive
auf mich übergehen. Dazu gehört etwa
die Mitorganisation des Verfahrens zur
Beurteilung der beruflichen Kompetenz
(APC) auf Deutschlandebene, natürlich
in Zusammenarbeit mit dem Team der
Geschäftsstelle. Denn ohne das Team
wäre alles nicht denkbar. Wir haben in
Deutschland mittlerweile 1.100 Voll-
mitglieder. Jährlich kommen momentan
zirka 100 Mitglieder dazu, Tendenz stei-
gend. Diese positive Entwicklung erfor-
dert ein aktives Management.
Haben sich die Argumente, mit denen
Sie Mitglieder anziehen, geändert?
Stobbe:
Nein. Wir stehen nach wie
vor für Professionalität, Integrität und
Transparenz. Das sind im Übrigen auch
unsere Kernthemen für die Zukunft, was
unser Engagement in der von Immobili-
enScout24 initiierten Transparenzoffen-
sive (Seite 10) begründet.
Schmidt:
Darüber hinaus ist es das hoch-
karätige Netzwerk, das für Mitglieder
attraktiv ist. Sehr wichtig sind auch die
Erarbeitung und Verbreitung von Stan-
dards und Leitfäden sowie die Qualitäts-
sicherung in Form von Gütesiegeln, wie
etwa das „Valuer Registration Scheme“
(VRS). Das ist ein zusätzliches Zertifikat
für Wertgutachter, das wir seit Kurzem
auch in Kontinentaleuropa anbieten.
Ich möchte auch die neuen Richtlinien
für Immobilienmakler, deren deutsche
Fassung wir auf der Expo Real gelauncht
haben, stärker promoten. Die RICS Real
Estate and Brokerage Standards (REABS)
unterstützen Makler dabei, das Vertrau-
en internationaler Akteure zu gewinnen.
Hat mit der Auflösung des deutschen
Vereins in der ursprünglichen Form die
deutsche Stimme an Gewicht verloren?
Schmidt:
RICS Deutschland besteht ja
weiterhin. Im Rahmen der Harmonisie-
rung übernimmt allerdings der Country-
Manager die Leitung der Geschäftsstelle,
so werden die Strukturen und Prozesse
international weiter angeglichen.