Seite 26 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2014_08

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Ersatzneubau in Großsiedlung Leipzig-Grünau
Erster Geschosswohnungsbau seit 25 Jahren setzt Signal
Mit dem Neubau von drei Sechsgeschossern in Leipzig-Grünau will die Leipziger Wohnungsgenossenschaft
Lipsia eG (Lipsia) ein Zeichen setzen. Das ist bemerkenswert, weil Großwohnsiedlungen in den letzten Jah-
ren eher für den Rückbau von Häusern bekannt waren. Das Vorhaben könnte für eine Trendwende stehen.
„Der alte, ebenfalls sechsgeschossige Block, der
hier stand, war technisch verschlissen und nicht
rentabel zu sanieren“, erläutert Dr. Kristina Flei-
scher, Finanzvorstand der Genossenschaft. Proble-
matischwaren ungünstige Grundrisse, relativ klei-
ne oder fehlende Balkone, innen liegende Bäder,
kein Aufzug, dazu der unzureichende Schallschutz
und allgemeiner Sanierungsbedarf. Nur etwa 70%
der 72 Wohnungen in der Zschampertaue 54-60
waren zuletzt vermietet. Deshalb entschloss man
sich zum Abriss. Während aber anderswo die ent-
stehenden Brachen lediglich begrünt werden, baut
die Lipsia diesmal neu.
Drei freistehende Sechsgeschosser mit insgesamt
48 Wohnungen, je 16 pro Haus, entstehen direkt
am Kulkwitzer See, einem beliebten Naherho-
lungsgebiet. Das Neubauvorhaben „Kulkwitzer
Seeterrassen“ ist der erste Geschosswohnungsbau
in Grünau seit Fertigstellung des Stadtteils vor 25
Jahren. Der erste Spatenstich erfolgte im März
2014, ab Mai 2015 sollen die Mieter einziehen.
Das Vorhaben kostet komplett mit Abriss etwa
8,2 Mio. €.
Bereits Erfahrung mit Ersatzneubau
„Zu dem Schritt bewogen haben uns auch die gu-
ten Erfahrungenmit einemerstenNeubauvorhaben
dieser Art, das wir bis 2010 in Leipzig-Gohlis um-
gesetzt haben“, erklärt der Lipsia-Vorstandsvor-
Heidrun Böger
freie Journalistin
Leipzig
Visualisierung des geplanten Neubaus
Quelle: Wohnungsgenossenschaft Lipsia eG
Das stark sanierungsbedürftige Gebäude vor dem Abriss
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8|2014
NEUBAU UND SANIERUNG