Seite 14 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2014_08

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Expertengespräch Bad
Der Weg zur Barrierearmut führt über das Bad
Alle sind sich einig: Die Menschen wollen in der eigenen Wohnung alt werden. Um dies zu
ermöglichen, braucht es barrierearme oder -freie Bäder. Ein Expertengespräch über die Kosten
von guten Badlösungen, das Verhältnis von Design und Funktion und die Frage, wann
Barrierefreiheit endlich nicht mehr als hässlich gilt.
Ulrike Silberberg:
Unser heutiges Expertenge-
spräch beschäftigt sich mit dem Thema Bad. Die
Funktionen, die das Badezimmer heute und in Zu-
kunft erfüllen muss, sind für die Wohnungswirt-
schaft einwichtiges Thema. Dabei geht es u.a. um
Barrierearmut/Barrierefreiheit. Ich freue mich,
vier Experten begrüßen zu dürfen, die dieses The-
ma aus unterschiedlichemBlickwinkel beleuchten.
Sie, Frau Plümmer, erforschen und begleiten das
Thema mit Ihren Studenten.
Angelika Plümmer:
Als Architektin interessieren
mich vor allem zwei Themen: die Energieeinspa-
rung und der demografischeWandel. Beides passt
sehr gut zusammen. Das zeigt auch der Master-
studiengang Barrierefreie Systeme, denwir an der
Fachhochschule Frankfurt am Main anbieten und
der in Deutschland einzigartig ist. Um sich mit
den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Än-
derungen in der Gesellschaft zu befassen, die mit
demdemografischenWandel einhergehen, haben
sich drei Fachbereiche zusammengetan und einen
gemeinsamenMasterstudiengang konzipiert. Be-
teiligt daran sind Informatiker und Ingenieurwis-
senschaftler, Architekten sowie Wissenschaftler
aus dem Bereich Soziale Arbeit und Gesundheit.
Das Projekt, das ich hier vorstellenwill, heißt „Bad
Plus – Komfort für alle“. Bewusst spreche ich nicht
von barrierefreiem Planen und Bauen, sondern
von Architektur Plus. Dabei steht das Plus für
die ästhetische Gestaltung, während der Begriff
Hans-Jörg Müller
Angelika Plümmer
Axel Tomahogh-Seeth
Ulrike Silberberg
Dr. Axel Viehweger
Quelle: Lena Jürgensen, Hamburg
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8|2014
NEUBAU UND SANIERUNG