sondern auch komplizierte, aufwendige Verfah-
ren sind ungünstige Faktoren, wenn Bauvorhaben
schnell erledigt werden sollen. Herkömmliche Ab-
dichtungsmethoden bedürfen beispielsweise ver-
stärkter Vorbereitungen wie Auftragen von Putz,
Dichtungsschlämme, Voranstrich mit Bitumen,
Dickbeschichtung und das Verlegen von Drainplat-
ten u.a. Darüber hinaus muss eine Bitumenabdich-
tung noch bis zu drei Tagen trocknen. Ein mine-
ralisches Abdichtungsmaterial lässt sich hingegen
einfach verarbeiten und ist in einem Arbeitsgang
abdichtend. Intelligente Tonmischungen aus na-
türlichen Bodenmaterialen eignen sich dabei für
die vielfältigen mit Sanierungen verbundenen
Abdichtungsarbeiten im Erdreich und stellen für
die Immobilieneigentümer eine gute Alternative
dar, die auf eine nachhaltige Sanierung und die
Verwendung die Umwelt nicht belastender Bau-
stoffe Wert legen.
Besonders natürliche Mischungen, die nicht
schrumpfen und reißen, absolut dicht und wur-
zelsicher sind, sind eine ökologisch sinnvolle
Variante, da sie sich nach dem Nutzungsende
mit dem Erdreich vermischen lassen und stabile
Ton-Humusböden bilden. Die Kosten reduzieren
sich im Vergleich zur Bitumenabdichtung an un-
behandeltenWänden umetwa die Hälfte. Ein nicht
unbedeutender Aspekt für private und öffentliche
Bauträger sowie Wohnungs- und Immobilienun-
ternehmen.
Sanierung einer historischen
Bergarbeitersiedlung
Die unter Denkmalschutz stehende Siedlung
Moers-Meerbeck ist Deutschlands größte zusam-
menhängende Bergarbeitersiedlung. Sie wurde
1904 in der Tradition der Gartenstadtarchitektur
errichtet. ImZuge einer Modernisierung von über
1.300Wohneinheiten in den 1980er und 1990er-
Jahren ist hier moderner Wohnraum in traditions-
reicher Bausubstanz entstanden. Doch aufgrund
der historischen Bauweise und der alten Bausub-
stanz trat in einigen Gebäudekellern Feuchtigkeit
auf. Um diese zu beseitigen, sollten in den Jah-
ren 2006 bis 2007 bei einer Reihe von Gebäuden
insbesondere die Kellerwände im erdberührten
Bereich nachhaltig vor Feuchtigkeit geschützt
werden. „Das Problem bei der Abdichtung der
Kellerwände war das sehr klüftige Mauerwerk“,
erinnert sich der Leiter der wohnungswirtschaft-
lichen Abteilung Jens Kreische von der Wohnbau
Moers. „Mit herkömmlichen Methoden wie Bitu-
menabdichtung oder Schweißbahn wäre das nur
schwer möglich und sehr arbeits- und kostenin-
tensiv gewesen. Darüber hinaus wollten wir ein
ökologisch einwandfreies Produkt verwenden“,
so Kreische weiter.
Die Gartenstadt „Am Schmalen Rain“ in Gotha wurde behutsam und denkmalgerecht modernisiert.
Wert wurde auch auf umweltschützenden Materialien zur Abdichtung der Keller gelegt
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6|2013