stabilen, zukunftsfähigen Wohn- und Nachbar-
schaftsverhältnissen beizutragen.
Bei Gesamtkosten in Höhe von rund 60 Mio. € für
das Bauprojekt „Fruerlund – Wohnen für Gene-
rationen“ hat der SBV 24,3 Mio. € als zinsgüns-
tiges Darlehen aus dem Wohn-
raumförderungsprogramm des
Landes erhalten. Der Koope-
rationsvertrag „lockert“ die
Mietpreisbindung für den SBV,
sodass die attraktiven Woh-
nungen geringfügig teurer als
zu der Fördermiete angeboten werden können.
60% der Wohnungen in Fruerlund sind öffent-
lich gefördert und 40% frei vermietet. Der SBV
kann die geförderten Wohnungsflächen flexibel
vermieten, nicht nur in Fruerlund, sondern auch
über die Stadt verteilt in anderen Stadtteilen.
Der Kooperationsvertrag ermöglicht somit eine
gute soziale Durchmischung im Quartier und in
der gesamten Stadt. In ganz Flensburg stellt der
SBV Ersatzwohnungen zu Fördermieten zur Ver-
fügung. Dass die als Ausgleichsflächen benannten
Wohnungen einem angemessenen und aktuellen
Standard entsprechen und eine angemessene Qua-
lität gewährleisten, wird von der Stadt Flensburg
geprüft. DieseMaßnahme verhindert eine Ballung
von Sozialwohnungen in oft ohnehin unstabilen
Quartieren. Im Zuge des Kooperationsvertrages
hat sich der SBV ferner verpflichtet, eine bedarfs-
gerechte Wohnraumversorgung von Haushalten
zu unterstützen, die sich am Wohnungsmarkt
nicht selbst angemessen mit Wohnraum versor-
gen können. Eine ausreichende Versorgung von
Haushalten mit „Marktzugangsschwierigkeiten“
ist eine der vordringlichsten Aufgaben sozialer
Wohnungspolitik. Auch hier war der Kooperati-
onsvertrag ein maßgeblicher Baustein.
Soziale Ausgleichsmaßnahmen schaffen
neue Orte der Begegnung
Als Ausgleich für die durch den Kooperations-
vertrag erlangten wirtschaftlichen Vorteile hat
sich der SBV verpflichtet, mit dem 360° Gemein-
schaftshaus, einem Quartiersmanager sowie der
laufenden Verbesserung der sozialen Infrastruktur
in Fruerlund nachhaltige gesellschaftsfördernde
Maßnahmen mit Auswirkung auf ganz Flensburg
zu setzen. So fördert der SBV im neuen Gemein-
schaftshaus, dessen Kosten zum Teil durch den
Kooperationsvertrag ausgeglichen werden, mit
einem bunten und vielfältigen Programm das
nachbarschaftlicheMiteinander und führt Gleich-
gesinnte zusammen.
Willkommen im 360°
Rund 50 Kurse sozialer, sportlicher und kultureller
Art gibt es im Monat; die meisten Angebote sind
kostenfrei oder es gibt nur eine minimale Mate-
rialkostenumlage. Alt und Jung, Alleinstehende,
Familien, Menschen mit und ohne Behinderung:
Sie alle sind im 360° willkommen. Mit dem 360°
wurde ein Ort der Gemeinschaft geschafft, der
generationenübergreifende Begegnung möglich
macht. „Unsere Aktivitäten zur Gemeinschafts-
pflege stehen allen Menschen unabhängig von
einer Mitgliedschaft beim SBV offen“, betont
SBV-Sozialmanagerin Gesa Kitschke. Viele soziale
Leistungen, die vom Quartiersmanager erbracht
bzw. im 360° angeboten wer-
den, entlasten gleichzeitig die
Stadt Flensburg. Ohne den Ko-
operationsvertrag wären sie in
der jetzigen Formnicht möglich
gewesen.
Die administrative Abwicklung
des Vertrages ist zwar zeitintensiv, aber natürlich
notwendig: Sie umfasst laufende Abstimmungen
mit der Stadt Flensburg, einmal pro Jahr finden
Bilanzierungsgespräche statt, in denen der SBV
umfassende Informationen betreffend Flächen-
ausgleich, Mietenausgleich etc. zur Verfügung
stellt.
„Für uns ist der Kooperationsvertrag ein tolles Instrument, um auch
in schwierigen Zeiten bezahlbaren Wohnraum für alle bereitzu-
stellen. Gerne übernehmen wir soziale Verantwortung für unsere
Mitglieder, für Flensburg und die Menschen, die hier leben.“
Raimund Dankowski
Wirkungsweise
des Kooperations-
vertrages
23
6|2013