Bezahlbares Wohnen: Schleswig-Holstein
Kooperation – Erfolgsfaktor sozialer
Wohnraumversorgung und Leitlinie der Förderung
Partnerschaftliche Kooperation zieht sich durch die Wohnungs- und Wohnraumförderpolitik des
Landes Schleswig-Holstein seit mehr als 15 Jahren. Was sich seitdem getan und entwickelt hat bis zur
Rahmenvereinbarung „Offensive für bezahlbares Wohnen“ im Januar 2013, stellen wir hier vor und
lassen im Anschluss sowohl den Selbsthilfe-Bauverein eG aus Flensburg als auch die Lübecker Bauverein eG
mit einem Erfahrungsbericht zu Wort kommen.
1997 wurde die so genannte vereinbarte För-
derung eingeführt – Darlehen werden auf der
Basis dynamischer Investitionsrechnungen un-
ter Beachtung von Obergrenzen für Kosten und
Mieten sowie beidseitig akzeptierter erzielbarer
Rendite zwischen Investor und Investitionsbank
des Landes Schleswig-Holstein verhandelt und
vereinbart. Dabei werden die konkurrierenden
Bedingungen freier Finanzierung – ohne Bindun-
gen, zu Marktmieten und Kapitalmarktzinsen –
den Finanzierungsbedingungen der Förderung
gegenübergestellt – Mietbindungen, Belegungs-
bindungen, langfristige und niedrige Zinsbindung,
nachrangige Absicherung der Darlehen. Je nach
Marktkonstellation müssen die Darlehen höher
ausfallen, bis Wohnraumförderung eine echte
wirtschaftliche Alternative zur freien Finanzie-
rung herstellt – abgebildet in der Rendite. So
wird den Bedingungen des EU-Beihilferechts
entsprochen mit dem Zugeständnis angemesse-
ner Gewinne und gleichzeitiger Vermeidung von
Überkompensation.
Bereits imVorgriff auf das Wohnraumfördergesetz
(WoFG) des Bundes wurde 2001 zwischen dem
Land, der Hansestadt Lübeck und dem Lübecker
Bauverein der erste strategische Kooperationsver-
trag zur Sicherung angemessener Wohnraumver-
sorgung, Schaffung sozial stabiler Wohnquartie-
re, mehr unternehmerischer Flexibilität und zur
Karin Siebeck
Referat für Wohnraumförderung,
Recht des Wohnungswesens,
Wohngeld, Innenministerium des
Landes Schleswig-Holstein, Kiel
Selbsthilfe-Bauverein eG (SBV), Flensburg: Neubau mit Spielplatz im Stadtteil Fruerlund
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6|2013
NEUBAU UND SANIERUNG