Seite 19 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2013_06

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Architekturpreis
Wohnungsunternehmen erhält
Joseph-Maria-Olbrich-Plakette
Ein von der Bauverein AG, Darmstadt, realisiertes Wohngebäude erhielt
Mitte März 2013 den Architekturpreis Joseph-Maria-Olbrich-Plakette.
In Zusammenarbeit mit den Architekten Gordan Dubokovic und Lothar
Greulich wurde das Wohngebäude in der Goethestraße im Jahr 2005 ent-
worfen und im Jahr 2008 fertig gestellt. Um am stark befahrenen Don-
nersbergring ein Wohngebäude zu planen, bedienten sich die Architekten
einer besonderen Gebäudestruktur und schafften es so, dass sich alle 46
Wohnungen zu mindestens einer der Straße abgeneigten Seite hin orien-
tieren. Durch ihre Ost-West-Ausrichtung erhalten alle Wohnungen – die
Bandbreite reicht von loftartigen, im Erdgeschoss gelegenen Wohnungen
bis hin zu 2-, 3- und 4-Zimmer-Maisonette-Wohnungen – viel Licht. Als
Verdunkelungsmöglichkeit wählten Bauherrin und Architekten kupfer-
farbene Falt-Schiebeläden für das sandfarbene Gebäude. Das Gebäude
wurde im Mai 2008 an die Mieter übergeben; die Bauverein AG investierte
rund 4 Mio. € in den Wohnkomplex. Für die Bauverein AG ist es bereits die
zweite Auszeichnung mit dem renommierten Architekturpreis: Bereits
2003 war der revitalisierte Neufert-Bau ausgezeichnet worden.
Weitere Informationen:
Das ausgezeichnete Gebäude in Darmstadt
Quelle: bauverein AG
Energiesparverordnung
Große Wohnanlage wird auf
Neubaustandard modernisiert
Seit 2007 saniert die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) ihre Wohnanlage
in Zehlendorf-Süd, 900 Wohnungen in 37 Häusern. Die Anlage wird auf
Grundlage der Energieeinsparverordnung auf Neubaustandart moderni-
siert. Neben der Erfüllung der jeweils gültigen EnEV werden weitere Maß-
nahmen umgesetzt: Erreichung strenger Energieeinsparstandards (KfW-
Förderprogramme), Erneuerung und Anpassung der Nahwärmeversorgung
auf Energiebedarf, Brauchwassersolarkollektoren, zentrale Warmwasser-
versorgung, Blockheizkraftwerk, zentrale bzw. dezentrale Wohnraum-
lüftungen sowie Wärmedämmung. Im Hinblick auf den demografischen
Wandel setzt die HWS in Zehlendorf-Süd u.a. Folgendes um: Barrierear-
mut, Einbau von bodengleichen Duschen sofern möglich, teilweiser Anbau
von Aufzügen, Automatiktüren im Treppenhaus der Aufzugshäuser und
eine Verdichtung mit barrierearmen Neubauten. Zudem wird die Anlage
durch Fahrradstellplätze und Mietergärten ergänzt, die Außenbereiche
werden neu gestaltet und mit 800 Bäumen bepflanzt. Ein Zeitpunkt für
die Fertigstellung der Sanierung ist bisher noch nicht bekannt.
Weitere Informationen:
In den letzten Jahren wurden in Zehlendorf-Süd
710 Wohneinheiten in 26 Häusern saniert
Quelle: HWS
MODERNISIERUNG
Ehemalige Eisenbahner-Wohnhäuser als Wohnstätte
In Witten wurden denkmalgeschützte ehemalige Eisenbahner-Wohn-
häuser aus dem 19. Jahrhundert zu einer Wohnstätte für Menschen mit
erworbenen Hirnschädigungen ausgebaut. Die Häuser sollten als histori-
sches Zeugnis erhalten bleiben. Zugleich wollte die Besitzerin, die Woh-
nungsgenossenschaft Witten-Mitte eG, guten und sicheren Wohnraum
zur Verfügung stellen. Eine Herausforderung lag im Ausbau barrierefrei-
er Bäder. Für die Vorwandtechnik setzte die beauftragte Sanitärfirma
Installationswände in industrieller Vorfertigung ein. Vor Ort mussten die
mit Ver- und Entsorgungsleitungen ausgestatteten Installationseinhei-
ten nur untereinander und mit dem Mauerwerk verbunden sowie an die
Fall- und Steigleitungen angeschlossen werden.
Die Duschen wurden bodeneben mit einem Wandablauf ausgeführt.
Damit sind alle Installationsleitungen im Vorwandsystem untergebracht
und der Boden unter der Dusche ist unterbrechungsfrei. Die Waschtische
verfügen über ein Unterputz-Siphon, so ist eine Unterfahrbarkeit mit
dem Rollstuhl gegeben.
An den wenigen Stellen, wo wegen des Denkmalschutzes die DIN-Vorga-
ben für barrierefreies Bauen nicht uneingeschränkt einzuhalten waren,
wurden die künftigen Nutzer einbezogen, um alltagstaugliche Alterna-
tivlösungen zu entwickeln.
Weitere Informationen:
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6|2013