Seite 42 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2013_04

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Medienversorgung
Übernahme von Tele Columbus
durch Kabel Deutschland untersagt
Das Bundeskartellamt untersagte Anfang März 2013 die Übernahme von
Tele Columbus durch Kabel Deutschland. Grund sind befürchtete negative
Auswirkungen auf den Gestattungswettbewerb. Für die Versorgung von
Wohnungsunternehmen mit dem TV-Signal über das Breitband-Kabelnetz
spiele Tele Columbus als Marktteilnehmer laut Kartellbehörde eine
wichtige Rolle. Auch für die Verbreitung von TV-Programmangeboten
im Kabelnetz wurden negative Folgen erwartet. Ende Januar 2013 legte
Kabel Deutschland, nach einer Abmahnung durch das Bundeskartellamt,
ein Zusagenpaket hinsichtlich wettbewerblicher Bedenken im Zusammen-
hang mit der Übernahme von Tele Columbus vor. Das Angebot umfasste
die Veräußerung von Tele Columbus-Netzen in mehreren Großstädten und
hätte die ursprüngliche Größenordnung der Transaktion von rund 2,1 Mio.
angeschlossenen Haushalten um ca. ein Fünftel reduziert.
Weitere Informationen:
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Vernetztes Wohnen
Industriebau aus Gründerzeit wird
E-Haus zum Wohnen und Arbeiten
In der Nähe des Berliner Alexanderplatzes steht das nach Aussage der
Initiatoren erste E-Wohnhaus Deutschlands. Dabei handelt es sich um
ein fünfstöckiges Gebäude aus dem Jahr 1910, das lange für die Textil-
industrie und Schwermaschinenbau genutzt wurde und zuletzt 15 Jahre
leer stand. Durch den Umbau sind 32 Wohnungen mit einer Größe von 40
bis 95 m
2
entstanden. Auf dem Dach des Niedrigenergiehauses wurde ein
Penthouse als Büroeinheit ergänzt. Das Gebäude orientiert sich an den
Kriterien des KfW-Effizienzhauses 55 und kommt einem Passivhaus nahe.
In der vierjährigen Bauphase wurden 172 Bauänderungen und 60 Punkte
des E-Wohnens wie Sicherheit, Vernetzung oder Mobilität umgesetzt.
Für künftige Nutzungsbedürfnisse wurden umfangreiche Steuerkreise
eingebaut. Das gesamte elektronische Netzwerk steuert ein Homeserver
– von der Wohnungsbelüftung bis zum digitalen Schließsystem. Über ein
Touch Panel kann jeder Bewohner alle Wohnungssysteme, z. B. das in die
Deckenarchitektur integrierte LED Lichtband, ansteuern oder mit anderen
Mietern im Haus kommunizieren. Elektrische Geräte können signalisieren,
wenn z.B. die Kühlschranktür offen oder die Herdplatte nicht ausgeschal-
tet ist. Miteinander kommunizieren auch die technischen Anlagen von
Heizung, Lüftung und Sanitär, so senkt sich die Heizungssteuerung ab,
wenn der Raum nicht genutzt wird. Die Kaltmieten betragen 11 €/m
2
für
die kleinere Einzimmer- und 14 €/m
2
für große Dreizimmerwohnungen.
Das Gebäude in der Außenansicht
Foto: Bernd Galani, © 2012 di-Vision bau-medien-projekte GmbH, Berlin
Passivhausstandard
Richtfest für öffentlich
geförderte Wohnungen
Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg baut das kommunale Wohnungs-
unternehmen SAGA GWG im Reiherstiegviertel 18 öffentlich geförderte
Wohnungen im Passivhausstandard. Das Angebot der Zwei- bis Vierzim-
merwohnungen in der Julius-Ertel-Straße 18 soll sich an Familien, Paare
und Singles richten. Die Nettokaltmiete liegt bei 5,80 €/m
2
.
Weitere Informationen:
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Energetische Sanierung
Höhere Fördermittel ab März 2013
Über das KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ erhalten
Haus- und Wohnungsbesitzer höhere Investitionszuschüsse und ver-
besserte Kreditkonditionen für energetische Sanierungsmaßnahmen.
Gefördert werden Einzelmaßnahmen wie eine bessere Wärmedämmung,
neue Fenster oder eine Modernisierung der Heizung und eine Komplett-
sanierung des gesamten Hauses nach den KfW-Standards „Effizienzhaus
70“ oder „Effizienzhaus 55“. Der Zuschuss für Einzelmaßnahmen steigt
z. B. von bisher 7,5% auf künftig 10% der förderfähigen Kosten, wobei
eine Obergrenze von 5.000 € je sanierter Wohneinheit gilt. Die Förderung
einer Komplettsanierung zum „Effizienzhaus 70“ kann bis zu 15.000 €
betragen, bei einem „Effizienzhaus 55“ bis zu 18.750 €. Neu ist auch ein
Kreditprogramm für den Einbau moderner Heizungen auf Basis erneuer-
barer Energien wie etwa Solarthermie, Biomasse oder Wärmepumpen.
Förderanträge können ab März 2013 über die Hausbank gestellt werden.
Innengestaltung mit Badbox
Foto: Stefan Dauth
40
4|2013
ENERGIE UND TECHNIK