Seite 9 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_09

Basic HTML-Version

Weitere Informationen:
Dritter Raumordnungsbericht
Demografischer Wandel droht
Kluft zu vertiefen
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) hat den dritten
Raumordnungsbericht vorgelegt, der
über regionale Trends u. a. in den
Bereichen Wirtschaft und Wohlstand,
Wohnen, Demografie, Infrastrukturaus-
stattung und Mobilität im Jahr 2011
informiert.
Ein Schwerpunkt des Raumordnungs-
berichts sind die Folgen des demografi-
schen Wandels für die Infrastrukturaus-
lastung: Zwar wächst derzeit in einem
Großteil der Kreise im Süden Baden-
Württembergs und Bayerns sowie im Westen Niedersachsens die Bevöl-
kerung noch überdurchschnittlich. In weiten Teilen Ostdeutschlands und
vereinzelt in strukturschwachen Räumen der alten Bundesländer hat sich
jedoch die Schrumpfung der Bevölkerung verfestigt. Besonders betroffen
sind in Ostdeutschland die ländlichen Kreise auch im Umland größerer
Städte. Hinzu kommen hohe Pendlerdistanzen für Arbeitnehmer an den
Rändern großer Ballungsbiete wie Hamburg, Frankfurt oder Berlin. Häufig
werden im Umland der großen Städte lange Wege in Kauf genommen,
weil die Immobilienpreise in den Zentren sehr hoch sind. Gleichzeitig
müssen viele Arbeitnehmer aus den dünn besiedelten ländlichen Regionen
Ostdeutschlands zwangsweise pendeln, da Arbeitsplätze in Wohnortnähe
fehlen.
Aus den Ergebnissen des Berichts leitet das BBSR u. a. folgende räum-
liche Herausforderungen ab: die Herstellung gleichwertiger regionaler
Lebensverhältnisse, die Sicherung der Daseinsvorsorge, die Erhaltung
der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit deutscher Regionen, die
Gewährleistung einer zukunftsfähigen Mobilität, der Ausbau erneuerbarer
Energieproduktion und der Schutz des Klimas sowie die Anpassung an den
Klimawandel, die Begrenzung der Flächeninanspruchnahme für Sied-
lungs- und Verkehrszwecke.
Weitere Informationen:
Quartiersentwicklung
Degewo veröffentlicht Buch
Die degewo hat unter dem Titel „Verantwortung für die Stadt. Beiträge für
ein neues Miteinander“ ein Buch veröffentlicht. Experten und Prominente
aus Politik, Wirtschaft und Kultur, wie Bestseller-Autor Wladimir Kaminer,
Zukunftsforscher Horst Opaschowski und die ehemalige Bundesministerin
Renate Schmidt, schreiben darüber, wo Berlin anpacken muss, um das
Zusammenleben in der Stadt zu verbessern. Ende Juni wurde das Werk in
Berlin vorgestellt. Im Rahmen der Pressekonferenz sprachen die Bezirks-
bürgermeister Heinz Buschkowsky (Neukölln) und Christian Hanke (Mitte)
über die finanzielle Ausstattung für die Quartiersentwicklung.
Grundsteinlegung
Barrierefreies Mehrfamilienhaus
in Bremerhaven
Die Gewoba Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen beginnt im Bremerha-
vener Stadtteil Lehe mit dem Bau eines barrierefreien Mehrfamilienhau-
ses. In dem Gebäude in der Körnerstraße sollen 23 neue Wohneinheiten
in zentraler Innenstadtlage entstehen. Der Neubau erfolgt im Zuge der
Stadtumbaustrategie für die Innere Stadt, die vom runden Tisch Woh-
nen, einer Arbeitsgemeinschaft aus regionalen Wohnungsunternehmen,
Vertretern der Stadt und dem Land Bremen, gesteuert und umgesetzt
wird. Ziel ist es, die Innenstadtquartiere Lehe und Geestemünde wieder
lebenswerter zu gestalten. Auf einer Fläche von rund 1.300 m
2
entstehen
zwei Gebäudekörper mit vier bzw. fünf Geschossen und Wohnungen mit
Größen von 55 bis 64 m
2
.
In dem neuen Wohnhaus sollen vor allem alleinstehende und ältere
Menschen ein zentral gelegenes Zuhause finden. Das Gebäude ist auf allen
Etagen mit einem Aufzug schwellenlos zugänglich. Im Innenhof befin-
det sich ein Gartenbereich für die Hausgemeinschaft. Alle Wohnungen
verfügen über Balkone bzw. Terrassen. „Das Angebot richtet sich unter
anderem an Stadtrückkehrer, die im Ruhestand die Annehmlichkeiten des
städtischen Lebens genießen wollen“, sagt Frank Stickel, Niederlassungs-
leiter der Gewoba in Bremerhaven.
Weitere Informationen:
Das Modell des barrierefreien Mehrfamilienhauses.
Quelle: Gewoba
7
9|2012