Seite 52 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_09

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Die Eurohypo –
das Ende eines Giganten
Der einstmals größte Immobilienfinanzierer Deutschlands verschwin-
det mehr oder weniger sang- und klanglos vom Markt. Dabei ist
vielen noch die Eurohypo-Werbung von vor einigen Jahren präsent:
Über einem Bild der weltberühmten Pyramiden von Gizeh in Ägypten
prangte das Eurohypo-Logo und der Spruch: „Hätte es uns damals
schon gegeben, wir hätten sie finanziert.“
Von diesen Träumen hat sich die Eurohypo schon lange verabschiedet.
Zwar erhoffte sich die Commerzbank 2005/06 durch die vollständige
Übernahme der Eurohypo noch den Einstieg in das damals boomen-
de Immobiliengeschäft, aber alles kam anders. Die Eurohypo wurde
von der Finanz- und Immobilienkrise ab 2007 vor allem wegen ihrer
Auslandsengagements besonders hart getroffen. Die erforderlichen
Hilfen der EU-Kommission waren mit deutlichen Auflagen verbunden:
Verkauf oder Abwicklung der Eurohypo. Noch im März dieses Jahres
verkündete Commerzbank-Chef Martin Blessing vollmundig, der
Großteil des gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts werde
als Kernbereich fortgeführt. Besorgte Kunden wurden von Eurohypo-
Mitarbeitern beruhigt: Es werde alles beim Alten bleiben, da sie selbst-
verständlich als „gute“ Kunden dem Kernbereich zugeordnet werden.
Aber das ist alles Schnee von gestern. Seit dem 26. Juni ist die Katze
aus dem Sack: Die Eurohypo stellt die gewerbliche Immobilienfinan-
zierung vollständig ein und soll zukünftig wieder unter dem Namen
„Hypothekenbank in Frankfurt AG“ firmieren. Mit Wirkung zum
9. August 2012 sollen die bestehenden gewerblichen Immobilien-
finanzierungen – und das sind immerhin noch ca. 60 Mrd. € – in ein
Non-Core-Assets genanntes Abbausegment übertragen werden. Um es
noch einmal ganz klar zu sagen: Hierzu gehören auch alle Immobilien-
kredite von Wohnungsunternehmen! Die Eurohypo-Mitarbeiter vor Ort
waren von diesem Strategiewechsel offenbar genauso überrascht wie
deren Kunden. Daher gibt es auch noch keine Vorgaben, wie mit den
bestehenden Engagements weiter verfahren werden soll. Momentan
ist nur von einem „wertschonenden Abbau“ die Rede. In jedem Fall
heißt das für Eurohypo-Kunden, sich über kurz oder lang – spätestens
aber bei anstehenden Prolongationen – nach neuen Finanzierungspart-
nern umsehen zu müssen. Unverständlich ist, dass die Entscheidung
zum Rückzug aus der Immobilienfinanzierung von der Commerzbank ge-
troffen wurde, obwohl dieser Bereich in 2011 erstmals seit fünf Jahren
wieder eine schwarze Null erwirtschaftete. Besonders beunruhigend
ist, dass als Gründe für den Strategiewechsel die hohe Kapitalbindung
und die steigenden Liquiditätsanforderungen nach Basel III angegeben
wurden. Hoffentlich ist das kein schlechtes Vorzeichen für zukünftige
Geschäftspolitik der verbleibenden Immobilienfinanzierer!
KOLUMNE FINANZMARKTBERICHT
Sven Rudolph
(li.) und
Kay Schorsch
BBT GmbH, Berlin
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Benefiz-Pferderennen zugunsten der DESWOS
14.500 € für Wohnprojekt in Afrika
Die DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und
Siedlungswesen e. V. errichtet für Mädchen in Tansania ein Wohnheim,
in dem die Straßenkinder vor Ausbeutung und Kinderhandel geschützt
werden. Auf dem diesjährigen Audi-Ascot-Renntag in Hannover sammel-
ten der Finanzdienstleister Dr. Klein und die Let’s-Dance-Jurorin Motsi
Mabuse Spenden für dieses Projekt.
Im Galopp füllte sich die Spendenbox: Rund 4.500 € wurden auf dem
Rennen gespendet – von Jockeys, prominenten und weniger prominenten
Gästen. „Damit sind wir dem Bau des Mädchenwohnheims einen Riesen-
schritt näher gekommen. Das Engagement hat uns so begeistert, dass wir
10.000 € dazugeben“, freute sich Hans Peter Trampe, Vorstand Dr. Klein
& Co. AG.
„Die erzielte Spendensumme für die DESWOS kann sich sehen lassen
und kommt einem tollen Projekt zugute, mit dem wir große Not lindern
können“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. und Verwal-
tungsratsvorsitzender der DESWOS, die von den im GdW organisierten
Regionalverbänden und deren Mitgliedsunternehmen getragen wird: Die
große Spendenbereitschaft zeuge davon, dass das Projekt Mädchenwohn-
heim allen Unterstützern eine Herzensangelegenheit sei.
Hans Peter Trampe,
Vorstand Dr. Klein
& Co. AG, Motsi
Mabuse, Tänzerin
und Wertungsrichte-
rin für Standard- und
Lateinamerikani-
sche Tänze, und
Werner Wilkens,
Geschäftsführer der
DESWOS Deutsche
Entwicklungshilfe für
soziales Wohnungs-
und Siedlungswesen
(v.l.)
Vertreter von DESWOS und Dr. Klein mit RTL-Let’s-Dance-Jurorin Motsi Mabuse bei
der Siegerehrung zum DESWOS-Benefizrennen.
Quelle: GdW
Quelle: GdW
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9|2012
MARKT UND MANAGEMENT