sogar zwei getrennteWCs auf der Wunschliste der
Interessenten.
Insgesamt ergaben sich folgende Idealprofile für
neue Wohnungen:
• Gut die Hälfte der Interessenten wünscht sich
eine Wohnung mit einer Nettokaltmiete zwi-
schen 450 und 650 €.
• Die am meisten gewünschte Wohnungsgröße
beträgt 50 bis 60 m
2
(Miete 450 bis 550 €).
• Wohnungsgrößen von 60 bis 70 m
2
(Miete 475
bis 575 €) und 70 bis 80m
2
(Wunschmiete 550
bis 650 €) folgen.
Bei einer Beschränkung auf 2-, 3- und 4-Zimmer-
Wohnungen ergibt sich für den SBV Kontanz fol-
gender idealer Neubaumix:
• ein Drittel 2-Zimmer-Wohnungen, jeweils hälf-
tig mit 60 m
2
und mit 70 m
2
,
• zwei Fünftel 3-Zimmer-Wohnungen, jeweils
hälftig mit 70 m
2
und mit 80 m
2
,
• ein Viertel 4-Zimmer-Wohnungen, jeweils ein
Drittel mit 80, 90 und 100 m
2
.
Auf Basis dieser Ergebnisse hat die Genossen-
schaft ihre Neubauplanungen dem tatsächlichen
Bedarf angepasst. Ursprünglich wurde damit ge-
rechnet, dass mehr größere Wohnungen gesucht
werden. Als Konsequenz der Untersuchung wurde
jedoch der Anteil der 4-Zimmer-Wohnungen re-
duziert und nur noch einzelne 5-Zimmer-Woh-
nungen projektiert. Die Angaben zu den Woh-
nungsgrößen deckten sich allerdings mit den
Erfahrungswerten, so dass hier die Planungen
bestätigt wurden. Die gewünschte Miethöhe wird
sich hingegen nicht immer realisieren lassen. Der
Mietspiegel in Konstanz weist für durchschnitt-
lich ausgestattete Neubauwohnungen einen Qua-
dratmeterpreis von 9,00 bis 10,50 € aus. Auch
wenn die Genossenschaft im Durchschnitt ihres
Bestandes bei unter 6,00 € liegt, wird sich der
Quadratmeterpreis bei den Neubauten um 8,50 €
bewegen müssen. Aus diesem Grund ist es der
Genossenschaft besonders wichtig, die Neben-
kosten durch effektive Dämmung und moderne
Heizungen gering zu halten.
Balkon und geringe Heizkosten
Dies entspricht auch den Vorstellungen der künfti-
genMieter. Nach einemBalkon oder einer Terrasse
stehen eine effiziente Wärmedämmung und eine
moderne Heizung, gefolgt von guter Schalldäm-
mung auf den vorderen Plätzen bei den gewünsch-
ten Merkmalen einer neuen Wohnung.
Besonders unwichtig sind dagegen Teppichböden,
Gemeinschaftsräume oder ein eigener Garten-
anteil.
Hier zeigt sich ein Wandel: Früher war der eigene
Garten ein großer Vorteil von genossenschaftli-
chem Wohnen, heute spielt dies beim SBV Kons-
tanz überhaupt keine Rollemehr. Ähnliches gilt für
Gemeinschaftsräume. Die Genossenschaft erlebt
zunehmend, dass sich neueMieter undMitglieder
nicht mehr dem ursprünglichen gemeinschaft-
lich genossenschaftlichen Gedanken verbunden
fühlen, sondern mit einer Wohnungsbaugenos-
senschaft nur noch günstige Mieten und Kündi-
gungssicherheit verbinden. Dementsprechend
orientieren sich die Neubaupläne. Jede Wohnung
besitzt einen Balkon oder eine Terrasse und die
Bodenbeläge bestehen aus hochwertigem PVC.
Energieeffizientes Bauen nach der jeweils aktu-
ellen EnEV ist selbstverständlich.
rundum-sorglos-Paket
Was erwarten die künftigen Mieter von ihrem
Vermieter? Ein rund um die Uhr erreichbarer
Hausmeister, die Übernahme der Kehrwoche,
der Straßenreinigung und des Winterdienstes
sowie eine regelmäßige Modernisierung der Woh-
nung. Völlig unwichtig sind die regelmäßigen
Sprechstunden, die die Genossenschaft bisher
angeboten hat. Deshalb entfallen sie auch ab so-
fort. An ihre Stelle treten individuell vereinbarte
Gespräche.
Der SBV Konstanz will seinen Mitgliedern ermög-
lichen, auch im Alter noch möglichst lange in der
gewohnten Umgebung leben zu können. Daher
sind alle neuen Wohnungen altersgerecht und
barrierefrei konzipiert. Die Studie gab detaillierte
Hinweise auf die Ausstattung solcher Wohnun-
gen. Grundsätzlich sind ältere Mieter wesentlich
anspruchsvoller als jüngere. So wünschen sie
sich große Fenster, idealerweise Morgen- und
Abendsonne, einen im Haus lebenden und immer
erreichbaren Hausmeister sowie eineWohnung in
den oberen Etagen. Obwohl dieWohnungmit zwei
oder drei Zimmern und 60 bis 70 m
2
eher klein
sein soll, ist den Mietern ein vom Bad getrenntes
WC wichtig.
Lohnende Investition
Insgesamt hat sich die Investition in die drei
Studien für den Spar- und Bauverein Konstanz
gelohnt. Über die hier dargestellten Ergebnisse
hinaus beantworten die Studien viele Detailfra-
gen. Neben einer guten Grundlage für die künftige
Modernisierungs- und Neubauplanung sowie für
künftige Sparangebote wurden die Ergebnisse
sowohl extern als auch intern veröffentlicht. Lo-
kaleMedien berichtetenmehrfach positiv über die
Genossenschaft. Speziell für die Spareinrichtung
führtenMarketingaktionen infolge dieser Bericht-
erstattung zu neuen Spareinlagen.
50 bis 60 m
2
ist die meistgewünschte Wohnungsgröße; 60 bis 70 m
2
und 70 bis 80 m
2
folgen.
Wohnungen unter 2 und über 4 Zimmern sind weniger gefragt.
über 9o qm
15,9%
bis 50 qm
7,8%
bis 60 qm
23,5%
bis 70 qm
19,6%
bis 80 qm
17,8%
bis 90 qm
15,4%
WIE GrOSS SOLL DIE NEUE WOHNUNG SEIN?
über 5
2,7%
bis 2
4,1%
2
30,8%
3
33,8%
4
21%
5
7,5%
Quelle: SBV Konstanz
WIE VIELE ZIMMEr SOLL DIE NEUE WOHNUNG HABEN?
59
8|2012