Seite 73 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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sein wird. Zudemwird auch die Zahl der Follower
wachsen, die bisher bei keinemUnternehmen über
1.000 liegt. Als eine besondere Herausforderung
für die Nutzung von Social Media in der Woh-
nungswirtschaft sehen wir die Entwicklung einer
geeigneten Social-Media-Strategie. Insbesondere
stellt sich die Frage, ob Social Media für Bestands-
mieter oder aber potenzielle Neumieter genutzt
werden soll. Entsprechend sind komplett andere
Inhalte und Formen der Vernetzung sinnvoll und
notwendig.
Unternehmenswebseiten unterstützen
Vermarktung nicht ausreichend
Die Webseiten wurden in den drei Bereichen „all-
gemeine Vertriebsförderung“, „Vermietung“ und
„Verkauf“ (wenn vorhanden) beurteilt, wobei
sich die Bereiche Vermietung und Verkauf selten
grundlegend voneinander unterscheiden.
Insgesamt hat sich der Standard der Unterneh-
menswebseiten gegenüber 2006 in fast allen
Punkten verbessert, aber nur geringfügig. Es
werden weiterhin nicht alle Möglichkeiten einer
effektiveren Kundenansprache genutzt. Dies soll
beispielhaft am Bereich „Verkauf“ dargestellt
werden. Der Bereich „Vermietung“ hat ähnliche
Ergebnisse erzielt.
Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesse-
rung bei der Benennung der Stadtteile, in denen
Wohnungen zum Verkauf angeboten werden.
In Summe bleiben jedoch erhebliche Defizite in
der Ansprache von Kunden – in diesem Fall po-
tenziellen Investoren. Die Kontaktangaben pro
Wohnung sind auf der Webseite
nicht in allen Fällen erkennbar
und auch allgemeine Kontakt-
angaben für den Verkauf fehlen.
Zwar mögen diese Angaben im
Exposé vorhanden sein (was aber
nicht immer der Fall ist), es ist
aber sinnvoll, auf jeder Stufe des
Vertriebsprozesses Kontaktmög-
lichkeiten anzubieten. Weiterhin
werdenWohnungen zumVerkauf
nur selten nach Zielgruppen
gegliedert angeboten. Hierbei
stehen verschiedene Optionen
zur Verfügung, zum Beispiel Ei-
gennutzer oder Kapitalanleger,
Familien oder Singlewohnungen.
Zudem werden nur in Ausnah-
mefällen einzelne Wohnungen
gezielt geworben. Während an-
derswo Geld für die Bewerbung
bezahlt wird, wird diese Option
auf den eigenen Seiten kaum
genutzt.
Auf der Basis von Online-Exposés
treffen Miet- und Kaufinteres-
senten die Entscheidung, ob sie
mit demUnternehmen in Kontakt
treten wollen. Insgesamt wur-
den folgende drei Bereiche von
Online-Exposés untersucht: „Teaser“ (also die
Darstellung auf den Übersichtsseiten von Immo-
biliendatenbanken), „Exposé-Inhalte“ und „Kon-
taktdaten“. Alleine die Angabe der Kontaktdaten
hat sich dabei gegenüber 2006 verschlechtert.
Größte Fortschritte wurden bei den Exposé-
Werbeorientierung der Webseiten für den Bereich „Verkauf“
Wie wichtig sind Internetdienste wie Facebook, Xing, Twitter
und YouTube für Architekten und Planer?
Eine Studie des Fachinformationsdienstlers Heinze gibt Einblick in das
aktuelle Nutzungsverhalten von Social Media: Ausgewertet wurden
schriftlich beantwortete Fragebögen von 358 Architekten und Planern
aus Deutschland.
80 % der Befragten nutzen das Onlinelexikon Wikipedia, 43 % die
Videoplattform YouTube. Allerdings beteiligen sich hier die wenigsten
Architekten mit eigenen Beiträgen (maximal 5 %). Aktiver geht es bei
Facebook (genutzt von 22 % aller Befragten) und Xing (16 %) zu. Hier
stellt jeweils mehr als ein Drittel der Nutzer eigene Daten ins Netz.
„Gezwitschert“ wird kaum: nur 6 % lesen die Tweeds, nur 1 % verfasst
eigene Mitteilungen. Bedenken bezüglich des Datenschutzes (29 %)
und Zeitmangel (25 %) sind laut Studie die häufigsten Gründe, warum
sich Architekten nicht mit Social Media befassen.
Die Nutzer sozialer Netzwerke schätzen vor allem die Zugänglichkeit
zu Informationen, die sich anders nicht beschaffen lassen (23 %), und
den Kontakt zu Kollegen (22 %). Den fachlichen Austausch über die
Netzwerke sucht etwas mehr als ein Fünftel. Dabei treten sie auch mit
Herstellern (16 %) und mit Auftraggebern (14 %) in Kontakt. Zudem
informiert sich fast jeder dritte Architekt (31 %) über Bauprodukte
und Einrichtungsgegenstände. In ihrem Nutzungsverhalten unter-
scheiden sich Architekten damit kaum von privaten Bauherren, die
Heinze parallel befragte. Auch hier nutzt etwa ein Drittel der 268
Befragten soziale Netzwerke für die Information über Bauprodukte.
16 % von ihnen kontaktieren nach eigenen Angaben Hersteller via
Social Media.
Die Studie identifizierte auch so genannte Heavy User – Architekten,
die nahezu alle Social-Media-Kanäle aktiv nutzen. Unter den Architek-
ten und Planern machte diese Gruppe 17 % der Stichprobe aus. Mehr
als die Hälfte (55 %) informiert sich in sozialen Netzwerken über Bau-
produkte, tauscht sich mit Kollegen aus (58 %) und würde bei Fragen
zu Produkten und Anwendungen Hersteller über Social-Media-Kanäle
kontaktieren (53 %). Fast alle sind in eher kleinen, freien Architektur-
büros tätig. Hier scheint sich die Nutzung von sozialen Netzwerken im
Berufsalltag tendenziell stärker etabliert zu haben.
FACEBOOK & CO. IN DER ARCHITEKTURBRANCHE
Werbeorientierung der Exposés nach Einzelkriterien
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11|2012