Seite 68 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

Basic HTML-Version

Herr Stüpmann, auf welchen Zeitraum ist die
Personalbedarfsplanung in ihrem Unterneh-
men angelegt?
Alle strategischen Unternehmensplanungen sind
bei uns auf die nächsten 20 Jahre ausgelegt. So
auch die Personalplanung. Dabei orientieren wir
uns unter anderem an der zu erwartenden Ent-
wicklung der verwaltetenWohneinheiten. Gerade
in der strukturschwachen Region Uckermark ist
eine langfristige Planung unerlässlich, um früh-
zeitig auf die zu erwartenden Veränderungen
vorbereitet zu sein.
Über welche Ressourcen (Print-Anzeigen,
Internetportale, Personalberater) rekrutieren
Sie Mitarbeiter?
Die Stellenausschreibungen erfolgen individuell
nach der zu besetzenden Stelle, beispielsweise
über Anzeigenschaltung in der Lokalzeitung. Für
Ausbildungsplätze wird überwiegend auf Berufs-
messen und im Internet geworben, aber auch
über das Firmenprofil beim sozialen Netzwerk
Facebook. Für die Kampagne wird auch auf die
Vorlagen des GdW zurückgegriffen.
Darüber hinaus informierenwir über Ausbildungs-
möglichkeiten natürlich auch imRahmen von be-
sonderen Aktionstagen wie beispielsweise dem
Tag des offenen Unternehmens sowie bei diversen
Veranstaltungen, Job- und Ausbildungsbörsen, an
denen wir uns beteiligen.
Wie hoch ist die Ausbildungsquote?
In jedem Jahr wird ein Immobilienkaufmann bzw.
eine Immobilienkauffrau ausgebildet. Die letzten
sieben Auszubildendenwurden von uns übernom-
men. Aktuell sind damit 30% der Beschäftigten
unseres Unternehmens auch bei uns ausgebildet
worden.
Gibt es Anreize zur Mitarbeiterbindung?
Welche sind das?
Wir arbeitenmit einemgültigen Tarifvertrag, un-
sere Mitarbeiter haben flexible Arbeitszeiten und
in umfangreichemMaße dieMöglichkeit, sichwei-
terzubilden und schulen zu lassen. DiesenWunsch
nach persönlicher Weiterentwicklung erwarten
wir aber auch von unseren Mitarbeitern. Unser
Unternehmen ist familienfreundlich, hält für die
Mitarbeiter Freizeitangebote wie den Drachen-
bootsport bereit und bietet Massagen, um etwas
für die Gesundheit zu tun.
Strategische Personalentwicklung in der Wohnungswirtschaft
80 % nutzen jedes Jahr eine Weiterbildung
Der Fachkräftemangel wird branchenübergreifend immer akuter. Erste Wirtschaftsbereiche haben Schwie-
rigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen: Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, freie Stellen für
Fachpersonal können nicht besetzt werden. Das Rekrutieren von Nachwuchskräften und die langfristige Bin-
dung Mitarbeiter sind jedoch Schlüsselfaktoren, die die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens langfristig
sicherstellen. Zeichnet sich auch in der Wohnungswirtschaft ein Fachkräftemangel ab? Falls ja, in welchen
Bereichen? Mit welchen Strategien Verantwortliche aus Wohnungsunternehmen den Herausforderungen im
Personalwesen begegnen, erfragt die DW in einer kleinen Serie – diesesmal die Wohnbau Prenzlau GmbH.
Interviewpartner: René Stüpmann,
Geschäftsführer der
Wohnbau Prenzlau GmbH
Quelle: Wohnbau Prenzlau
66
11|2012
MARKT UND MANAGEMENT