Seite 45 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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Damit lassen sich die Standardanforderungen der
EnEV erfüllen. Ist der Anspruch höher, kommen
auch Passivhausfenster in Frage. „In der Woh-
nungswirtschaft ist das aber nur am Rande der
Fall und häufig nur in Vorzeigeobjekten“, be-
obachtet Frey. Doch ein Trend zeichnet sich ab.
„Seit 2009 entsprechen im Neubau ca. 60 % der
eingebauten Fenster dem Passivhausstandard“,
berichtet Peter Büscher: „Das sind dann nicht
unbedingt Fenster mit Passivhaus-Zertifikat,
aber sie sind für Passivhäuser geeignet, haben
also Dreischeibenverglasung und gut gedämmte
Rahmen.”
Teilweise gibt es für Passivhaus-taugliche Bauteile
spezielle Förderprogramme, etwa in Frankfurt,
München oder Hamburg. Im Mietwohnsegment
sind Passivhäuser inDeutschland aber immer noch
eine Ausnahme. Gut 30 Objekte weist die Daten-
bank des Passivhaus-Instituts für den Geschoss-
wohnungsbau in Deutschland aus. Die Gewofag
Holding hat amPiusplatz in Berg amLaimmit dem
Bau von zwei Miethäusern in Passivhausbauweise
begonnen. Für sie ist das im Mietwohnungsbau
eine Premiere. ZumPassivhaus saniert wurde auch
ein Hochhaus der Freiburger Stadtbau. Zum Ein-
satz kamen dabei 800 Passivhaus-Fenstereinhei-
ten in weiß und anthrazitgrau.
Zertifikate segmentieren den Fenstermarkt
Mittlerweile gibt es bei Fenstern sogar zwei
Zertifikate, die diesen Passivhaus-Tauglichkeit
bescheinigen, die sich in der Berechnung un-
terschieden. Während beim Passivhaus-Institut
Rahmen und Glas einzeln gemessen einen U-Wert
unter 0,8W/m
2
K erbringenmüssen, verlangt das
IFT Rosenheim diesen Wert für das Gesamtsys-
tem. „Ich gehe davon aus, dass sich das Verfah-
ren des IFT in der Praxis durchsetzen wird“, sagt
Frey. Sein Unternehmen bietet Fenster mit beiden
Zertifikaten an. Passivhausfenster gibt es in Holz
und Kunststoff schon lange, seit kurzem bieten
Schüco und der holländische Hersteller Verhagen
auch eine Alu-Variante an. Doch der U-Wert sollte
bei der Energiebilanz nicht ausschließlich heran-
gezogen werden. Wichtig ist auch, wie viel Licht
ein gut gedämmtes Fenster noch einlässt undwie
hoch die solaren Gewinne durch Wärmeeintrag
sind. Letztere sind im Sommer unerwünscht,
können aber imWinter dazu beitragen, die Heiz-
kosten eines Gebäudes zu reduzieren.
Auch die Energiebilanz ist nicht alleine ausschlag-
gebend für die Umweltbilanz eines Fensters.
Über die Ökobilanz der verwendeten Baustoffe
geben so genannte Envi-
ronmental Product De-
claration (EPD) Auskunft.
Sie beschreiben, welche
Stoffe verwendet werden
und wie deren Ökobilanz
bis hin zum Recycling ist.
Auch die gibt es vom IFT
Rosenheim in zwei Va-
rianten. Eine ist eine für
einen bestimmten Fens-
tertyp typische EPD, die
mit Durchschnittswerten
der Branche arbeitet. Eine
zweite ist am einzelnen
Produkt definiert. Teil-
weise werden EPDs mitt-
lerweile in Ausschreibungen verlangt, sind jedoch
in der Wohnungswirtschaft noch eher selten.
Lüftung verhindert Schimmel
nach der Sanierung
Ein weiteres Thema, bei dem sich eine große
Differenzierung abzeichnet, ist das Thema Lüf-
tung. Nach einer Sanierung sollte die Gebäude-
hülle weitgehend luftdicht sein. Damit es nicht zu
Feuchteschäden kommt, ist regelmäßiger Luft-
austausch notwendig. DurchMieter ist das häufig
nicht zu gewährleisten, da diese meist tagsüber
arbeiten und nicht lüften können. Es gibt unter-
schiedliche Varianten, die eine nutzerunabhän-
gige Lüftung über die Fenster gewährleisten.
Eine ist die Automatisierung der Fenster selbst.
Die öffnen sich dann sensor- oder zeitgesteu-
ert automatisch und sorgen für Luftaustausch.
„Integrierte Lüftung elektro-motorisch zentral
wie dezentral wird bei 10 % der Fenster mit
verbaut“, sagt Peter Büscher. Lösungen gibt es
mittlerweile auch zum Nachrüsten, die Energie-
versorgung erfolgt dann in der Regel per Funk.
Möglich ist es auch, Fenster dabei nicht zu kip-
pen, sondern vertikal nach innen zu schieben
und so einen Lüftungsspalt zu öffnen. Lösungen
(siehe nachfolgenden Kasten) gibt es dazu
Quelle: Rehau
800 Passivhausfenster hat das sanierte Hochhaus in Freiburg.