Seite 39 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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…heute erneuert und
energetisch modernisiert
Die neun Eingänge mit damals 110 Wohnungen
wurden modernisiert, teilweise die Grundrisse
verändert. Architektin Christiane Domke: „Es gab
viele sehr kleine Wohnungen, das war nicht mehr
zeitgemäß.“ Aus einem so genannten Fünfspän-
ner – also fünf Einheiten auf jeder Etage – wurden
Dreispänner. Jetzt bietet die „Kontakt“ auf jeder
Etage einenWohnungsgrößenmix von 40 über 65
bis zu 105m
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an. Auch zusätzliche Balkons wurden
angebaut. Sowohnen hier junge Singles, aber auch
Familien und Seniorinnen und Senioren. Sie freuen
sich auch über die bereits fertig gestellten Außen-
anlagen: Von den rückwärtigen Balkonen geht der
Blick ins Grüne. Ruhig ist es ohnehin.
Die Planung für das 5 Mio. € teure Projekt starte-
te 2010, im vergangenen und dieses Jahr wurde
gebaut. 2011waren bereits 80Wohnungen fertig
gestellt. Der überwiegende Teil der Wohnungen
ist zu Quadratmeterpreisen von 6,50 bis 7,- €
vermietet. Dazu kommen noch einmal Betriebs-
kosten von etwa 1,50 € kalt. Diese sind niedrig,
weil der gesamte L-förmige Block unter energe-
tischen Gesichtspunkten saniert wurde. Die Kre-
ditanstalt für Wiederaufbau (KfW) reichte dafür
einen so genannten Effizienzhaus-100-Kredit zu
günstigen Konditionen aus. Den größeren Teil der
Sanierung finanzierte die WBG Kontakt jedoch zu
marktüblichen Zinsen.
Heizung undWarmwasser für die jetzt 98Wohnun-
gen kommen von einer Pellet-Heizung mit ther-
mischer Solaranlage. Die Solaranlage unterstützt
die Heizung vor allem imHerbst und Frühjahr und
sorgt für warmes Wasser. Bei der Genossenschaft
geht man davon aus, dass sich die Anlage, die in
der Anschaffung teurer als eine normale Gashei-
zung ist, innerhalb von drei, vier Jahren amorti-
siert. Auch die Fassade des gesamten L-förmigen
Blockes wurde entsprechend dem Effizienzhaus-
100-Standard gedämmt.
Hohe Nachfrage
Besonders beliebt sind die 18 Wohnungen im
Hauseingang Nummer 4, der als Letzter im Mai
2012 fertig gestellt wurde. Hier sind alle Woh-
nungen barrierefrei und behinderten- und seni-
orengerecht. Auch ist es der einzige Eingang mit
einem (außen angebauten) Aufzug, immerhin ist
der gesamte Block 6-etagig.
In der Nummer 4 sind alle Bäder barrierefrei und
weisen eine ebenerdige Dusche auf. Sie sind so
groß, dass man sich mit einem Rollstuhl bequem
drehen kann. Die Türen wurden verbreitert, der
Zugang zum Balkon ebenfalls barrierefrei gestal-
tet. Außen führt eine Rampe zumHauseingang und
zum Aufzug. Auch das hinter dem Block liegende
Freigelände ist für mobilitätseingeschränkteMen-
schen – selbst wenn sie im Rollstuhl sitzen – gut
erreichbar. Architektin Christiane Domke: „Wir
haben extra ein Hochbeet anlegen lassen, das für
Rolli-Fahrer besonders gut einsehbar ist.“
Das Interesse für dieseWohnungenwar von vorn-
herein besonders groß, auchwenn siemit 7,- €/m
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Kaltmiete etwas mehr als die anderenWohnungen
im Block kosten. Sowohl jüngere Rollstuhlfahrer
als auch ältere gehbehinderte Menschen inter-
essieren sich für das Angebot. Das Konzept ist so
angelegt, dass es auf jeder Etage eine größere
Wohnung für die ganze Familie gibt, die dane-
benliegende behindertengerecht ausgebaute
Wohnung kann dann zum Beispiel ein Familien-
mitglied beziehen, das zwar selbstständig ist, aber
Betreuung braucht.
Ansprechpartner vor Ort
Für alle Mieter in der Samuel-Lampel-Straße 4 bis
20 gibt es mit Peter Kositz einen Ansprechpartner
direkt vor Ort – ein Service, der gut angenommen
wird: „Manchmal, wenn ich früh komme, steht
schon der erste Mieter vor der Tür. Heute zum
Beispiel hatte sich jemand beim Müll rausbrin-
gen aus seiner Wohnung ausgesperrt.“ Peter
Kositz vermittelt dann den Kontakt zum Schlüs-
selservice. Manchmal
klemmt aber auch nur
ein Fenster in der neu
bezogenen Wohnung,
dann schickt Kositz
jemanden vom Haus-
meisterservice der
„Kontakt“ vorbei.
Die Wohnungsgenos-
senschaft beteiligte
sich mit ihrem Pro-
jekt in der Samuel-
Lampel-Straße auch
am Tag der Architek-
tur Ende Juni. „Das
Interesse der Leipzi-
ger war riesengroß,
wir haben Hunderte
durch das Haus und
die Musterwohnun-
gen geführt“, betont
Architektin Christiane
Domke. Inzwischen
sind in der Hausnum-
mer 4 alle Einheiten
vermietet, und auch
in den anderen Ein-
gängen sind nur noch
ganz wenigeWohnun-
gen frei.
Und „berühmt“ wird das Projekt auch über die
Grenzen der Branche hinaus: Es findet Eingang in
ein Buch, dass die Stiftung Wüstenrot unter dem
Titel „Zukunft der Vergangenheit, Erneuerung von
Gebäuden der Baujahre 1945-1979“ herausgeben
wird. Dargestelltwerden beispielhaft Projekte, die
sich der Sanierung unter anderem von DDR-Plat-
tenbauen widmen. Die Samuel-Lampel-Straße in
Leipzig gehört dazu.
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.
Termingenau in die richtige Etage
.
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11|2012