Seite 14 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2012_11

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vorstellungen zu kombinieren: „Die altoba wollte
den Baugemeinschaften bei diesem Bauprojekt
Gelegenheit geben, bei den Ausstattungsdetails
und zum Teil auch bei der Grundrissgestaltung
ihre Vorstellungen einzubringen – und diese Vor-
stellungen waren aufgrund der verschiedenen
Lebenssituationen und Wohnwünsche äußerst
unterschiedlich“, erklärt Prof. Beata Huke-Schu-
bert vom Architekturbüro Huke-Schubert Berge.
So wurde beispielsweise im Gebäudebereich der
Gruppe Neuhaus auf Wunsch der künftigen Be-
wohner auf Trennwände zwischen den einzelnen
Balkonen auf einer Ebene verzichtet. Auch von den
Plänen für ein zweites Treppenhaus imBereich der
Gruppe wurde Abstand genommen: Stattdessen
wünschten sich die Neuhaus-Bewohner einen Lau-
bengang, der die Wohneinheiten auf einer Ebene
verbindet und zur Kommunikation zwischen den
Bewohnern anregt.
Städtebauliche Herausforderung
und Fördermittelmix
Der gesamte Gebäudekomplex umfasst 5 Häu-
ser, die sich einen gemeinsamen Innenhof teilen.
Mit ihren roten Verblendsteinen und den hellen
Putzflächen greifen die Fassaden Farben und Ma-
terialien der Umgebungsbebauung auf. Das ca.
3.200 m
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große Grundstück hatte die altoba im
Rahmen der zweiten Wohnungsbauoffensive von
der Stadt Hamburg erworben. Zuvor war die Flä-
che als öffentlicher Parkplatz und Straße genutzt
worden. Auch die damit verbundene Straßenent-
widmungwar nicht ohne Herausforderung. Durch
die Aufteilung des Projekts in Bauabschnitte konn-
te sichergestellt werden, dass die Zuwegungen
für die Anlieger während der gesamten Bauphase
frei blieben.
Neben einer Gesamtwohnfläche von 4.400 m
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verfügt das Haus über 35 Tiefgaragenstellplätze.
Das Bauvorhabenwurde als KfW-Effizienzhaus 70
nach EnEV 2009 errichtet und durch die Hambur-
gische Wohnungsbaukreditanstalt gefördert. Um
verschiedene Wohnformen innerhalb eines Bau-
vorhabens realisieren zu können, kombinierte
die altoba verschiedene Förderprogramme: Das
Programm „Mietwohnungsbau 2010“ wurde für
die altoba-Einzelwohnungen genutzt. Die beiden
Baugemeinschaften profitierten vom Programm
„Baugemeinschaften 2010“. Mit dem Programm
„BesondereWohnformen 2010“ wurde dieWohn-
Pflege-Gemeinschaft gefördert. Weitere Mittel
entstammten dem Förderprogramm „Energieef-
fizient Bauen“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau
(KfW). Baugemeinschaften undWohn-Pflege-Ge-
meinschaft sind Mieter der altoba.
Innenhof des altoba-Bauprojekts „Kleine Bergstraße“ mit Blick zu den Häusern der Baugemeinschaften.
Ruhige Gärten oder gemeinschaftliche Grünflächen sind beim innerstädtischen Wohnen sehr gefragt. Bei den Freiflä-
chen der Wohn-Pflege-WG wurden die Bedürfnisse und Anforderungen demenziell Erkrankter besonders berücksichtigt.
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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11|2012