war der Ankauf des – in der Hand von Pri-
vatinvestoren nachmehrfachen Insolvenzen,
vollständig gescheiterten – Einkaufszen-
trums. Mit der Umgestaltung zu einem
modernen Dienstleistungs-, Einkaufs- und
Kommunikationszentrum durch SAGA GWG
erfolgt jetzt eine umfassende Revitalisie-
rung und Neupositionierung dieser Immo-
bilie an diesem Standort.
Zeitgleich erfolgt in der Nachbarschaft die
energetische Gebäudemodernisierung mit
Fassadendämmung, neuen Fenstern, die
Überarbeitung von Eingangsbereichen und
Treppenhäusern sowie die Ausstattung mit
modernen Küchen und Bädern einschließ-
lich der Sanierung der Leitungssysteme. Die
Material- und Farbgebung zur Fassadenge-
staltung folgt einem ganzheitlichen Ansatz
im Quartier, der auch die Neugestaltung der
Außenanlagen und des öffentlichen Grüns
mit einschließt. Die Bewohner des Quar-
tiers wurden im Zuge von Foren und Dis-
kussionsrunden über die Pläne informiert
und konnten sich aktiv einbringen. Müm-
melmannsberg soll damit auch zukünftig
durch seine Bewohner als vielfältiger,
familienfreundlicher und umweltbewusster
Stadtteil erlebt, aber auch gestaltet werden.
Dafür arbeitet das Unternehmen eng mit
allen Beteiligten vor Ort sowie mit Politik
und Verwaltung zusammen. Diese Form
nachhaltiger und integrierter Stadtteilent-
wicklung ist für SAGA GWG Selbstverpflich-
tung und Anforderung innerhalb unseres
Geschäftsmodells zugleich.
Einer der Schwerpunkte der Planung für
Mümmelmannsberg ist die Nutzung der
Innenhöfe als Aufenthaltsbereiche und
Treffpunkte für die Mieterinnen und Mieter
mit einem ganzheitlichen Beleuchtungskon-
zept für den Stadtteil sowie der Erneuerung
und Umgestaltung der Hauptfußgänger-
wege. Im Quartier trägt SAGA GWG so
in Abstimmung mit den übrigen am Ort
vertretenen Wohnungsunternehmen und
Genossenschaften zur Revitalisierung der
Außenanlagen bei.
Das vorhandene Nahwärmenetz als Allein-
stellungsmerkmal der Siedlung soll genutzt
werden, um die Einspeisung solar erzeugter
Wärme in ein vorhandenes Wärmenetz zu
erproben. Geplant ist ein Pilotprojekt, bei
dem im Stadtteil solar erzeugte Wärme in
das bestehende Versorgungsnetz einge-
speist wird. Das Projekt selbst ist in umfang-
reiche energetisch wirksame Maßnahmen
eingebettet, die zur Erreichung der CO
2
-Ein-
sparziele Hamburgs beitragen. Besonders
wichtig für die Stärkung der Nachbar-
schaften vor Ort ist in diesem Zusammen-
hang der Ausbau des Betreuungsangebotes
für ältere Menschen im Quartier. SAGA
GWG und der Paritätische Wohlfahrts-
verband Hamburg betreiben gemeinsam
die Seniorenwohnanlage innerhalb des
Einkaufszentrums. Diese wird umfassend
modernisiert, die vorhandenen stationären
Pflegeangebote und insbesondere die Ser-
viceleistungen werden für die Menschen
im Stadtteil deutlich ausgeweitet. Damit
wird Unterstützung und Pflege auch in der
gewohnten nachbarschaftlichenUmgebung
ermöglicht, Schwellenängste abgebaut und
das Gefühl von Geborgenheit und Sicher-
heit im Stadtteil gestärkt. Nicht zuletzt
kommt den im Stadtteil ansässigen Schulen
und Kinderbetreuungseinrichtungen eine
besondere Bedeutung zu. Insbesondere die
Bildungseinrichtungen und vorschulischen
Betreuungsangebote sind wesentliche Vor-
aussetzungen für stabile Quartiere. Durch
eine Zusammenarbeit zwischen SAGA
GWG, den Genossenschaften im Stadtteil
und den hier genannten Einrichtungen wird
die nachhaltige Bindung der Bewohner an
den Standort und damit die Nachbarschaft
insgesamt gestärkt. Dieses Ziel vor Augen,
ziehen alle Akteure am Standort an einem
Strang und bilden so den Garant für die
stabile Entwicklung des Quartiers Mümmel-
mannsberg.
Schulen im Quartier
Ein weiteres Beispiel von besonderer Bedeu-
tung aus Sicht der Quartiersentwicklung ist
die langfristige Zusammenarbeit zwischen
der Stadt Hamburg und SAGA GWG über
ein Joint Venture für den Hamburger Süden
(Modell „Hamburg Süd“). Diese öffentlich-
öffentliche Partnerschaft (ÖÖP) stellt einen
eigenständigen hamburgischen Ansatz
zur Vernetzung von Stadtentwicklungspo-
litik, Schulpolitik und Kulturförderung für
Harburg, Wilhelmsburg, Neuwiedenthal
und die Veddel dar. Die Zusammenarbeit
zwischen Stadt und GWG Gewerbe im Sinne
einer strategischen Partnerschaft beinhaltet
in einem ersten Schritt die Aufwertung von
Quartieren, die Modernisierung und den
Bau, die Finanzierung und Bewirtschaftung
von derzeit 32 Schulen, die zur Attraktivie-
rung des Schulbetriebs und damit zur För-
derung von Bildung, Wohnen, Wirtschaft
und Arbeit beitragen. In dem Zusammen-
hang wurden Klassenfrequenzen verklei-
nert, schulische Angebote ausgeweitet und
die Schule im Quartier an ausgewählten
Standorten zum kulturellen Mittelpunkt
als Stadtteilkulturzentren mit eigenstän-
digem Management
mit einem engen
Beziehungsgeflecht
zu den Akteuren und
vor allem im Stadtteil
ausgebaut.
So steht in Hamburg-
Neugraben das Bil-
dungs- und Gemein-
dezentrum (BGZ)
kurz vor seiner Fertig-
stellung. Zu diesem
Großprojekt gehören
eine Ganztagsgrund-
schule, eine Kin-
dertagesstätte, ein
Bürgerzentrum und
eine große Mehrzweckhalle mit einem Bau-
volumen von insgesamt 27 Millionen Euro
sowie einer Gesamtnettogeschossfläche
von 14.500 Quadratmetern. In unmittel-
barer Nachbarschaft zum BGZ errichtet
SAGA GWG 48 Mietreihenhäuser, die einen
weiteren positiven Impuls für die Neube-
bauung eines ganzen Quartiers bilden.
Im Ergebnis ist schon heute festzustellen,
dass es insbesondere an den Standorten
mit städtebaulichen und sozialen Defiziten
gelungen ist, Familien mit Kindern im Stadt-
teil zu halten und die Standorte für Zuzüge
wieder attraktiv zu machen. Die Förderung
von Kunst und Kultur ist in dem Zusammen-
hang ein weiterer Beitrag, die Lebenswelten
der Menschen in Hamburgs Süden zu
attraktivieren. In besonderer Weise spiegelt
sich dies in Wilhelmsburg in dem Referenz-
projekt „Weltquartier“ der Internationalen
Im Zusammenhang mit der Internationalen Bauausstellung entsteht
im Stadtteil Wilhelmsburg das Weltquartier. Blick in einen neu gestal
teten Innenhof.
Quelle: SAGA GWG, Foto: Sebastian Vollmert
Die Wohnungswirtschaft
11/2011
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