Seite 15 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_11_2011

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Metern Länge zum Garten hin. Dies ist ein
idealer Raum zum Lesen, Träumen und
Rausschauen.
Wie wird in der wissenschaftlichen
Begleitung dokumentiert, wo sich die
Bewohner aufhalten? Was wird unter­
sucht und wie?
Prof. Andres:
Voraussichtlich werden
HDR-Aufnahmen mit einer Spezialkamera
aufgenommen. Diese Hochkontrastbilder
können große Helligkeitsunterschiede dar-
stellen. Damit wird die Helligkeitsverteilung
in den Räumen dokumentiert. Anschließend
werden diese Aufnahmen mit den Wet-
terdaten aus Hamburg abgeglichen und
hieraus Rückschlüsse gewonnen. Beson-
deres spannend wird es sein, wie sich die
Bewohner bei einer Schlechtwetterphase im
Haus verhalten.
Was kann die Wohnungswirtschaft vom
Lichtkonzept des Hauses lernen?
Prof. Andres:
Der Aspekt Licht und
Gesundheit muss stärker ins Bewusstsein
rücken. Die DIN 5034 regelt derzeit die
Lichtmenge für Wohnräume. In dieser DIN
werden Werte vorgegeben, die in unseren
Breiten in keiner Weise sicherstellen, dass wir
in der dunklen Jahreszeit ausreichend Licht
in biologisch wirksamer Qualität erhalten.
Daher müssten die entsprechenden Bauvor-
schriften beziehungsweise -empfehlungen
entsprechend überarbeitet werden, was für
die gesamte Bauwirtschaft und damit auch
für die Wohnungswirtschaft tiefgreifende
Konsequenzen haben würde.
Sind einem Lichtkonzept durch die Ener­
gieeinsparverordnung Grenzen gesetzt?
Prof. Andres:
Zurzeit gibt es durch die
Anforderungen der Energieeinsparverord-
nung verschiedene Entwicklungen, die
überhaupt nicht zusammenpassen. Es wird
vor allem auf den Dämmwert geschaut, die
Fensteröffnungen werden immer kleiner und
teilweise noch falsch platziert. Unabhängig
von der Energierechnung muss die erste
Prämisse immer sein, dass sich der Mensch
in den Räumen wohl fühlt und gesund
bleibt, wofür er ausreichend Licht braucht.
Erst wenn die Faktoren Gesundheit und
Wohlbefinden ausreichend in der Planung
berücksichtig sind, sollte nach einer Lösung
gesucht werden, wie man möglichst wirt-
schaftlich Energie einspart.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Stefanie Kühn.
Prof. Ing. Peter Andres
besuchte
die Ingenieurschule HTL in Innsbruck,
bevor er von 1977 bis 1983 bei Licht-
planung Christian Bartenbach tätig
war. Anschließend arbeitete er bis
1985 bei Interferenz Lichtsysteme
GmbH und gründete anschließend
sein eigenes Lichtplanungsbüro in
Hamburg. Seit 2001 besteht zusätzlich
ein Büro in Tirol. Das Leistungsbild
reicht von der Tageslicht- und Kunst-
lichtplanung aller Bereiche der Archi-
tektur über Modelluntersuchungen
unter dem künstlichen Himmel, Beson-
nungsstudien, Simulationen und Visua-
lisierungen bis hin zur Entwicklung von
Tages- und Kunstlichtsystemen. Andres
ist unter anderem als Honorarpro-
fessor an der Peter Behrens School of
Architecture PBSA in Düsseldorf tätig.
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Die Wohnungswirtschaft
11/2011