Seite 16 - CONTROLLER_Magazin_2013_02

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Von entscheidender Bedeutung bei der Kon-
zeption, Implementierung und kontinuierlichen
Weiterentwicklung des BI/BE-Ansatzes ist das
konsequente Vorgehen nach einer ganzheit-
lichen Business Engineering Logik. Besonders
bewährt hat sich hierbei der St. Galler Manage-
ment-Ansatz für Transformation, der Business
Engineering Ansatz nach Prof. Österle (siehe
Abbildung 4).
Praxisbeispiel:
Unternehmensgruppe Stoll
Die mit telständische Unternehmensgruppe
Stoll ist mit ihren 7 Geschäftsbereichen Gebäu-
detechnik, Schaltanlagenbau, Energietechnik,
Anlagenbau, Prozesstechnik, Automation sowie
Angewandte Unternehmensführung primär im
Projektgeschäft tätig. 140 Mitarbeiter entwi-
ckeln und implementieren weltweit anspruchs-
volle Lösungen für anspruchsvolle Kunden. Das
Allgäuer Technologieunternehmen erwirtschaf-
tet jährlich mit ca. 200 Projekten eine Gesamt-
leistung von ca. 25,0 Mio. €.
Ausgangssituation
Stoll ist in den vergangenen 10 Jahren dyna-
misch gewachsen. Mit zunehmender Unter-
nehmens- und Auftragsgröße sowie Interna-
tionalisierung stieß die Organisation aber immer
stärker an ihre Grenzen. Vor allem Führungs-
kräfte, die in der alten Profitcenter-Organisati-
on sowohl für Kundenakquise, Lösungsent-
wicklung, Projektumsetzung, Führungs- und
Ergebnisverantwortung gleichermaßen zu-
ständig waren, konnten durch die rasante
Komplexitätszunahme die vielseitigen Aufga-
ben teilweise nicht mehr bewältigen. Indika-
toren hierfür waren u. a. vermehrt auftretende
Terminverzögerungen, Kostenüberschrei-
tungen, interne Abstimmungsprobleme und
teilweise Überforderung von Schlüsselfunk-
tionen im Unternehmen.
Die
hohen Anforderungen an die Unterneh-
mensorganisation
resultierten u. a. aus
·
den sehr dynamischen internationalen
Märkten, in denen die Unternehmensgruppe
tätig war und ist,
·
dem innovativen Geschäftsmodell
(7 Geschäftsbereiche + 1 Ressourcenpool =
hohes innovatives Lösungspotenzial) sowie
·
der Notwendigkeit einer stabilen (Projekt-)
Planung bei gleichzeitig hoher Kundenorien-
tierung, Flexibilität und organisatorischer
Agilität.
Zielsetzung
Etablierung einer leistungsfähigen
prozess-
und projektorientierten Unternehmens-
organisation (PPO)
, um die strategischen,
strukturellen, personellen und kulturellen
Voraussetzungen für eine nachhaltig positive
Geschäftsentwicklung zu schaffen. Das Ver-
änderungsvorhaben war auf zwei Kernziele
ausgerichtet:
·
Business Excellence:
Gestaltung und
nachhaltige Implementierung einer moder-
nen, zukunftsfähigen Unternehmensorga-
nisation auf der Grundlage moderner und
Abb. 4: Business Engineering Framework der Universität St. Gallen (angepasst)
Abb. 3: BI als Treiber für operationale Exzellenz
Erfolg im internationalen Projektgeschäft