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wie u. a. Small Talk, Repräsentation und Tischkultur oder korrektes
Äußeres.
Zitate für Job und Karriere
Mannheim: Bibliographisches Institut 2011 – 127 Seiten, € 6,99
Dieses Taschenbuch enthält über 730 Zitate von mehr als 300 Personen
(Zahlenangaben vom Verlag) zu unterschiedlichen Themen des Arbeits-
und Berufslebens.
Der Bücherwurm /
Das Fachbuch-ABC
Medienkompetenz – warum und wofür
Wenn wir etwas leisten oder bewirken oder auch Anforderungen an uns
selbst stellen, müssen wir über Voraussetzungen, über bestimmte Fähig-
keiten verfügen oder diese zielgerichtet aufbauen.
Sachverstand oder
Fähigkeiten
werden üblicherweise als persönliche Kompetenzen be-
zeichnet. Wenn es im Unternehmen über einen Controller heißt „seine
Kompetenz auf diesem Gebiet, in diesen Fragen ist unbestritten“, dann
leistet er gute Arbeit und wird akzeptiert.
Seit einiger Zeit drängt eine neue Kompetenzform in das öffentliche Inte-
resse, und ist bereits in der Schule ein Thema – die Medienkompetenz.
Medien sind, rein technisch gesprochen, Trägersysteme zur Informations-
vermittlung, z. B. Zeitung, Hörfunk, Fernsehen. Somit geht es – ganz
nüchtern gesprochen – um die Fähigkeiten, zum Umgang mit den „Trä-
gersystemen der Informationsvermittlung“. Dieses Thema, das für uns
immer bedeutungsvoller, aber auch brisanter wird, ist recht schwierig und
komplex, wie hier in groben Umrissen gezeigt werden soll. Es gibt eine
Vielzahl von Definitionen. Eine treffende und verständliche Definition für
den „Hausgebrauch“ findet sich in einem bekannten Nachschlagewerk
der Medienwirtschaft
1)
, danach ist Medienkompetenz „die Fähigkeit, Me-
dien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich nutzen, verstehen, be-
werten und gestalten zu können“. Der „große Duden“ bietet uns eine grif-
fige Kurzdefinition
„Fähigkeit einer Person, Medien sinnvoll zu nut-
zen“
.
2)
Wir sind im modernen Verständnis Mediennutzer, in der Sprache
der Informatik „User“. Durch die Nutzung der Angebote der Medien be-
treiben wir „Medienkonsum“. Dieser Begriff wird oft abwertend im Hin-
blick auf die dafür verwendete Zeit gebraucht. In der Diskussion der Me-
dienkompetenz tauchen viele Aspekte auf. Beispielsweise wird neuer-
dings auch die Genussfähigkeit von Medien hinzugezählt. Wenn wir z. B.
Jugendlichen zuschauen, mit welcher Begeisterung und Leidenschaft sie
vor ihrem Computer sitzen, lässt sich schon vermuten, dass sie dies ge-
nießen, möglichen übermäßigen Genuss eingeschlossen. Medienkompe-
tenz kann dazu dienen, sich gründlich zu informieren oder auch dazu, sich
gekonnt darzustellen. Letzteres ist für Politiker im modernen Medien-
Zeitalter zu einer Erfolgsvoraussetzung geworden. Warum diskutieren wir
überhaupt so intensiv über dieses Thema. Da es immer auch auf den
Standpunkt ankommt, auf eine bestimmte Einstellung, mit der man etwas
sieht und beurteilt, wollen wir hierzu die Sicht des kritischen Verbrau-
chers, des privaten Mediennutzers einnehmen.
•
Der
„Kampf um die Aufmerksamkeit“
– eine häufig benutzte Wen-
dung in der Medienwirtschaft, der Öffentlichkeitsarbeit und auch der
Unternehmenskommunikation – führt dazu, dass man sich immer in-
tensiver und z.T. auch immer raffinierter um unsere Gunst als Zeitge-
nosse, Bürger, Käufer etc. bemüht. Die Erforschung der „Medienwir-
kung“ ist ein wichtiger wissenschaftlicher Zweig geworden.
•
Wie orientieren wir uns in der
Informationsflut
? Diese Frage wird sich
vermutlich schon manche Leserin und mancher Leser beim Blick auf
die täglichen Mails gestellt haben?” Zwar weiß ich viel, doch möchte
ich alles wissen”, dieses Zitat aus Goethes Faust können wir heute
kaum noch beherzigen.
•
„Digitaler Fußabdruck“
ist ein weiterer Teilaspekt unseres Medien-
konsums. Wir geben – oft unbewusst – weit mehr von uns preis, als
uns eigentlich lieb sein kann. Die moderne Technik kann recht prak-
tisch sein, doch wir zahlen dafür auch einen hohen Preis. Schleichend
scheinen sich Kontrolle und Transparenz auch unserer persönlichen
Daten zu verändern. Daher ist der Datenschutz ein notwendiges Dau-
erthema.
•
„Sicher im Netz (unterwegs)“
und damit die Datensicherheit ist
eine weitere immer dringlicher werdende Forderung angesichts
vielfältiger Bedrohungen. Virus, trojanisches Programm, schädliches
Utility, Phishing, Netzwerkangrif f usw. heißen die vielfältigen
Gefahren. „Cybercrime“ (Verbrechen aus dem Netz) ist eine ernstzu-
nehmende Bedrohung geworden. Auch „Cybermobbing“ ist ein ge-
fürchtetes Schlagwort, das jeden treffen kann.
•
Unser
„Mediennutzungsverhalten“
wird u. a. bestimmt durch „Mul-
timedia“, gemeint ist das Zusammenwirken, die gleichzeitige Anwen-
dung von verschiedenen Medien. Aber auch die Medienprodukte
werden vielfältiger, traditionelle Medien werden ergänzt und z. T. auch
verdrängt durch neue Medien. Ist z. B. das gedruckte Buch oder ein
E-Book für die jeweiligen Zwecke geeignet?
Diese Aufzählung ließe sich noch beliebig fortsetzen – und dies würde
den Schreiber dieser Zeilen auch viel Spaß machen. An dieser Stelle kann
aber nur ein kleiner Impuls vermittelt werden, bewusst und auch kritisch
mit dem Medienangebot und der Medienvielfalt umzugehen. Inzwischen
gibt es zahlreiche gute Angebote, sich über diesen Themenkomplex zu in-
formieren. Beispielsweise bringt das Internetportal der ARD regelmäßig
lesenswerte Beiträge (in der Regel unter ARD.de-Spezial) zu diesem The-
ma
er auch an anderen Stellen findet sich Nützliches,
u. a.
er
Bis zum Wiederlesen herzliche Grüße und alles Gute für Ihr Tun
„Ihr Bücherwurm“ Alfred Biel
E-Mail:
Quellennachweise
1)
Sjurts, Ins (Hrsg.): Gabler Lexikon der Medienwirtschaft, 2. Aufl.,
Wiesbaden 2011
2)
Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 7. Aufl., Mannheim 2011
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