Seite 86 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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Dies beinhaltet aber keine Kritik am Ansatz
und der Berechnungslogik,
sondern stellt
vielmehr eine Kritik an der immer noch beste-
hende Datenproblematik dar.
Sobald die Daten auf einem ausreichenden Ni-
veau sind, ist grundsätzlich eine externe Be-
trachtung mit dem Sustainable Value-Ansatz
möglich – er kann als Indikator für eine effiziente
Ressourcennutzung eines Unternehmens und
dessen Geschäftsfelder herangezogen werden.
Einsatzmöglichkeiten
Mit der Aussicht auf eine langfristige Einsatz-
möglichkeit und der konsistenten und systema-
tischen Berechnungslogik dieses Ansatzes
wurde eine weiterführende Betrachtung und
Analyse innerhalb der Untersuchung durchge-
führt, ob ein
„konzerninternes Benchmar-
king”
möglich und sinnvoll erscheint. Durch
Konzernrichtlinien und Datenerhebungspro-
zesse kann eine vergleichbare Datenermittlung
und -qualität gewährleistet werden. Dies neu-
tralisiert die maßgebliche Kritik der vorgestell-
ten externen Betrachtung.
Dementsprechend wurden bei der zweiten
Analyse des Sustainable Value Ansatzes die
einzelnen Ländergesellschaften des Konzerns
Deutsche Telekom auf interner Ebene ver-
glichen. Bei dieser internen Betrachtung wur-
den die aggregierten Zahlen der Konzernebene
aufgeteilt, um eine Betrachtung der einzelnen
Ländergesellschaften und deren Ressourcen-
management zu ermöglichen. Durch den inter-
aktiven (Nachhaltigkeits-) Datenbereich auf der
Internetseite der Deutschen Telekom AG sowie
die veröffentlichen Geschäftsberichte der aus-
ländischen Tochtergesellschaften ist die Um-
setzung für alle Beteiligten nachvollziehbar.
Dieser alternative Berechungsansatz ermöglicht
eine Übersicht, welche Gesellschaft der Deut-
schen Telekom ihre Ressourcen effizienter ein-
setzt und Wert generiert bzw. Wert vernichtet.
Die entscheidende Fragestellung hierbei ist wie-
der die nach der geeigneten Benchmark.
Als
Benchmark wurde ein Zielwert pro Ressour-
ce für die Ländergesellschaften gewählt.
Die
Zielwerte wurden innerhalb der Analyse nach der
„Best in Class”-Methode
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ermittelt. Hierzu
zog man die Daten aus der ersten Analyse heran
und separierte zwischen den Mobilfunkgesell-
schaften und den integrierten
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Anbietern der
Deutschen Telekom. Die Berechnung erfolgte
analog zu dem vorgestellten Konzept.
Diese Zielvorgaben haben den Vorteil, dass die
Verantwortlichen der jeweiligen Ländergesell-
schaften in ihrem Handeln und ihrer Entschei-
dungsfindung motiviert sind, den Einfluss auf
die ökologischen-, sozialen- und ökonomischen
Faktoren zu berücksichtigen. Das Resultat die-
ser Analyse ist in Abbildung 4 dargestellt. Die
Ergebnisse zeigen die unterschiedlichen Ver-
hältnisse zwischen dem Ressourcenverbrauch
und der Ertragskraft der einzelnen Länderge-
sellschaften der Deutschen Telekom.
Das langfristige Ziel dieser Herangehens-
weise
ist, dass alle Gesellschaften bzw. Be-
reiche durch eine gezielte Analyse der Einfluss-
faktoren auf den Sustainable Value eine Ver-
besserung bzw. Optimierung ihres Ressourcen-
Abb. 6: Kennzahlenbaum
Sustainable Value in der Unternehmenssteuerung
Abb. 5: SWOT-Analyse