Seite 39 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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schaften vorhanden sind. Im Bereich von 501
bis über 1001 Betten ist nur noch die öffent-
liche Trägerschaft vorzufinden.
Hinsichtlich der Verteilung der Abteilungen
stellte sich folgendes Bild dar: Krankenhäuser
mit einer Bettenzahl von bis zu 500 Betten ha-
ben durchschnittlich 5 Abteilungen, von 501
bis 1000 Betten im Durchschnitt 13 Abtei-
lungen, und ab 1001 Betten im Mittel 22 Abtei-
lungen. Krankenhäuser mit einer größeren Bet-
tenanzahl können ein breiteres Spektrum an
Fachabteilungen vorweisen und verzeichnen
auch einen größeren Zulauf von Patienten.
Ausländische Patienten
Von den befragten Krankenhäusern behandeln
81% Patienten aus dem Ausland. Lediglich 19%
der befragten Einrichtungen tun dies nicht. Anzu-
merken ist zudem, dass alle privaten Kranken-
häuser ausländische Patienten zu ihrem Patien-
tenstamm zählen.
Im Durchschnit t lag der Anteil von auslän-
dischen Patienten an der Gesamtfallzahl bei
0,38%. Im Vergleich zu einer früheren Befra-
gung zu diesem Thema, mit dem Ergebnis von
0,11% Anteil, gab es hier also einen prozentu-
alen Zuwachs.
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Diese Zunahme kann unter an-
derem mit dem
Anstieg der Behandlung von
arabischen und russischen Patienten be-
gründet
werden. Am häufigsten erfolgte die
Behandlung in öffentlichen Krankenhäusern.
Hinsichtlich der Zugangsformen bzw. des Ver-
sicherungsstatus stellt sich folgendes Bild dar
(vgl. Abbildung 2):
53% der befragten Krankenhäuser behan-
deln Patienten aus dem Ausland als
Selbstzahler
, z. B. bei einer fehlenden Wahl-
leistungsvereinbarung, wie dies bei einer Not-
fallbehandlung zutreffen kann. Wiederum 41%
werden als Privatpatienten im Zuge einer ge-
planten Patientenreise behandelt und 29% der
Behandlungen werden mit der AOK abgerech-
net (infolge von Notfällen). Die AOK übernimmt
in diesen Fällen die Abrechnung mit der auslän-
dischen Versicherung des Patienten.
Die Vermit tlung durch Regierungen / Bot-
schaften oder Unternehmen ist eher nachran-
gig. Auch Deutsche, die im Ausland ihren
Wohnsitz haben, lassen sich nur in wenigen
Fällen in Deutschland behandeln. Die Vermitt-
lung durch eine ausländische Krankenkasse ist
ebenfalls selten, da zunächst die Behandlungs-
möglichkeiten im Heimatland des Versicherten
genutzt werden müssen, bevor eine Weiterver-
mittlung an eine deutsche Klinik erfolgen kann.
Die Patientenströme kamen vorwiegend aus
Europa (82%),
gefolgt von
Amerika mit 4%
und
Asien / Ozeanien mit 12%
. Bei genauerer
Analyse des Herkunftskontinents Europa ist
auffällig, dass die Patienten zum großen Teil aus
den unmittelbaren Nachbarländern Sachsens
kommen, wie Polen oder die Tschechische Re-
publik. Des Weiteren waren Russland, Slowe-
nien und die BeNeLux-Staaten häufig vertreten.
Patienten, die sich hier in Deutschland behan-
deln lassen, beanspruchten
hauptsächlich die
Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie
.
Diese Tatsache könnte mit der Behandlung in-
folge von Not fällen begründet werden. Die
Fachabteilungen
Pädiatrie und Orthopädie
wurden ebenfalls häufig in Anspruch genom-
men, was an der Behandlung auf Grund von
Notfällen oder vorhanden Spezialabteilungen
festgemacht werden kann.
Der Herkunftskontinent Europa war dahinge-
hend bei allen Fachabteilungen vertreten. Pati-
enten aus Asien / Ozeanien nutzten vorrangig
die Abteilungen Orthopädie, Chirurgie, Innere
Medizin, Pädiatrie, Kardiologie und Augenheil-
kunde. Amerikaner ließen sich in den Bereichen
Innere Medizin und Kardiologie behandeln.
Nach der Handlungsweise zur Gewinnung aus-
ländischer Patienten gefragt, gaben 59% der
Krankenhäuser an, keine gezielten Maßnahmen
Abb. 1: Teilnehmer-Krankenhäuser nach Trägerschaft
Abb. 2: Häufigkeitsverteilung der Zugangsformen bzw. des Versicherungsstatus
CM September / Oktober 2011