Seite 29 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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lösung bestimmt werden. Entsprechend gibt es
für unterschiedliche Planungsar ten unter-
schiedliche Werkzeuge. Ein optimales Pla-
nungssystem sollte deshalb unterschiedliche
Werkzeuge in einer einheitlichen Oberfläche
und mit voller Verknüpfung der Planungsergeb-
nisse der einzelnen Teilpläne anbieten.
Angestrebter Detaillierungsgrad
Der
gewünschte bzw. benötigte Detaillie-
rungsgrad der Planung
ist stark von subjek-
tiven Faktoren abhängig. Ein geringerer Detail-
lierungsgrad bedeutet tendenziell weniger Auf-
wand und höhere Flexibilität (da weniger Daten
zu adaptieren sind), umgekehrt jedoch weniger
vorhandene Informationen für (Abweichungs-)
Analysen und Berichte. Der erforderliche und
gewünschte Grad der Detaillierung ist immer
unternehmensindividuell festzulegen, auch
wenn sicher der Reifegrad des Controllings, die
Branche, die Umfelddynamik und andere Fak-
toren einen wesentlichen Einfluss darauf ha-
ben. Ein hoher Detaillierungsgrad vervielfacht
die Datenmenge, kann aber branchenspezifisch
sinnvoll oder notwendig sein. Er ergibt sich
häufig aus Planungsfunktionen, die auf Istalgo-
rithmen beruhen (Personalkostenhochrech-
nung auf Basis der Lohnrechnung etc.).
Schnittstellen
erfordern häufig eine Verdich-
tung der Daten, um die Datenmenge zu redu-
zieren. Entsprechend werden Anforderungen
an einen hohen Detaillierungsgrad insbeson-
dere von ERP-gestützten Tools unterstützt, die
ohne Schnittstellen direkt auf die detaillierten
Originaldaten zugreifen können.
Die Detaillierung und darauf aufbauende Pla-
nungs- und Analyseanforderungen beeinflus-
sen maßgeblich die Systemauswahl, da das
System die Datenmenge abbilden und eine
Konsolidierung der Details sowie darauf aufset-
zende Analysefunktionalitäten unterstützen
muss. Die Möglichkeit, die Detaillierung funkti-
onsbereichs- oder abteilungsbezogen zu variie-
ren bzw. eine unternehmensweite Mindestde-
taillierung vorzugeben, die von den Planern ggf.
erweitert werden kann, muss im Planungssys-
tem abbildbar sein. Die erwähnte Konsolidie-
rung der Daten muss ermöglichen, verschie-
dene Aggregationsniveaus für verschiedene
Hierarchieebenen bereitzustellen.
Zusammenfassung
Der Umfang dieses Aufsatzduos lässt ahnen,
dass sich hinter der Auswahl von Planungs-
systemen eine hohe Komplexität verbirgt. Die
können wir leider nicht wegdiskutieren. Aller-
dings geben wir die dringende Empfehlung,
sich bei einer Auswahl intensiv mit den Zielen
und Umfeldfaktoren zu beschäftigen.
Eine passende Software kann nur dann ausge-
wählt und implementiert werden, wenn klar ist,
welche Ziele mit der Planung verfolgt werden,
wie das Planungs- und Steuerungssystem aus-
geprägt ist und welche Umfeldfaktoren auf das
System einwirken.
Literatur
ICV-Facharbeitskreis „Moderne Budgetierung”
(Hrsg.): Der Controlling-Berater, Band 3, Frei-
burg im Breisgau 2009
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CM September / Oktober 2011