Seite 30 - CONTROLLER_Magazin_2010_05

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emplarisch das Popup zur Perspektive Prozesse,
welche mustergültig für alle Perspektiven ist.
Jede dieser „Übersichten“ besteht aus frei ge-
staltbaren Elementen. Im gezeigten Beispiel sind
folgende Elemente zu erkennen:
°
Eines, das in der Eingabemaske das ausge-
wählte „Geschäftsjahr“ anzeigt;
°
drei Chart mit grafischen Auswertungen zu
den Kennzahlen der ausgewählten BSC Pers-
pektive;
°
und eine Tabelle mit zu den Grafiken pas-
senden numerischen Auswertungen zu den
Kennzahlen der ausgewählten BSC Pers-
pektive.
Die Tabelle „in Zahlen“ besteht in der „Über-
sicht“ aus sechs Spalten. Spalte eins zeigt die
Kennzahlen aus der gewählten BSC Perspektive.
Die anderen fünf Spalten sind allesamt mit un-
terschiedlich definierten Funktionen versehen,
die zur Errechnung eines Realisierungsgrades
notwendig sind.
Der Realisierungsgrad zeigt
hier z.B. inwieweit der Plan-Wert bis zum
Horizont 2011 bisher erreicht worden ist
. Für
die Errechnung des Realisierungsgrades ist zu
beachten, dass einige Kennzahlen für einen hö-
heren Realisierungsgrad steigen (z.B. Umsatz-
ziel) müssen und andere sinken (z.B. Fehlerquo-
te). Die drei Charts visualisieren die Ergebnisse
in übersichtlichen Balkendiagrammen.
In diesem Zusammenhang wird darauf hinge-
wiesen, dass ein wie in diesem Modell gestal-
tetes Dashboard nur eine unter vielen Möglich-
keiten ist, Daten (der BSC) für Reportings sowie
Analysen zu verdichten und aufzubereiten. Es
wäre zum Beispiel auch denkbar, einen ent-
sprechenden Datenbestand vorausgesetzt,
jede Kennzahl für sich zu betrachten und auf
bestimmte Aspekte wie Werke, Abteilungen, re-
gionale Gebiete oder Verkaufsorganisationen
herunterzubrechen oder mittels ausführlicher
Zeitreihenanalysen einen stärkeren Fokus auf
die Entwicklung der Kennzahlen innerhalb der
letzten Jahre oder Jahrzehnte zu legen.
Ein
„richtiger“ Aufbau eines Dashboards kann
also nur ein Balanceakt zwischen inhalt-
licher Transparenz, Anforderungen der
Nutzer und Machbarkeit (Datenverfügbar-
keit etc.) sein
. Dieser Aufgabe gerecht zu wer-
den, ist speziell im Arbeitsumfeld des Visual
Composer relativ praktikabel zu lösen, indem
einzelne Popups gemäß der Anforderungen er-
stellt werden, die übersichtlich jeweils über ei-
nen eigenen Button zu erreichen sind.
Weiterhin wurde für die im VC erstellte BSC
noch die Option der „manuellen Planung“ ge-
schaffen. Diese Möglichkeit der manuellen Ein-
gabe von Plandaten dient insbesondere dem
Umstand, Kennzahlen, die im SAP System nur
mit größerem Aufwand oder eventuell gar nicht
automatisiert zu ermitteln sind, unkompliziert in
die BSC integrieren zu können. Diese Option
stellt somit insbesondere für Kennzahlen wie
Kundenzufriedenheit oder Mitarbeiterzufrie-
denheit ein probates Mittel zur Erzeugung von
Planwerten dar. In diesem Zusammenhang
wäre eine denkbare Weiterentwicklung, die
Möglichkeit der Dateneingabe auch noch auf
die Istwerte auszuweiten, um das Ergebnis von
Kundenbefragungen bzw. Mitarbeiterbefra-
gungen direkt in die BSC eintragen zu können.
Zusammenfassung und Fazit
Zur effektiven Verzahnung der operativen und
strategischen Planungsebene wurde die
BSC
als
fortschrittliches Managementinstrument vorge-
stellt. In diesem Zusammenhang ist ersichtlich,
dass die BSC nicht nur einfach ein erweitertes
Kennzahlensystem ist, sondern ein
effektives
Werkzeug zur Operationalisierung von Stra-
tegien und der Konkretisierung der Strate-
gien in Maßnahmen
. Diese müssen in eine Un-
ternehmensplanung integriert werden, damit Sie
transparent, effektiver und vor allem schneller
für die Entscheidungsträger nutzbar sind als z.B.
abgekoppelte Excel-Lösungen.
Der zur technischen Umsetzung verwendete
Visual Composer
hat sich
als nützliches
Werkzeug
herausgestellt. Mit ihm war es in ei-
nem überschaubaren zeitlichen Rahmen und
ohne umfangreiche Programmierkenntnisse
möglich, die BSC im SAP abzubilden. Der Sach-
verhalt, dass der VC auf dem SAP BW aufsetzt,
ermöglicht eine vollständige Integration der er-
stellten Anwendungen in die IT-Systemland-
schaft. Für die vorliegende Ausarbeitung stellte
er eine Reihe an nützlichen Tools und Elemen-
ten zur Verfügung, um eine BSC erstellen zu
können. Hierzu gehörten u.a. die vielfältigen
Optionen der Tabellen- und Diagrammgestal-
Wie der Abbildung 5 zu entnehmen ist, sind die
Ausgabefelder „Kennzahlen Jahre“ in mehrere
Zeilen und Spalten unterteilt. Die erste Zeile
zeigt die Strategien der jeweiligen BSC Pers-
pektive und die zweite Zeile die passende(n)
Kennzahl(en).
Je nachdem, welche SGE über die Eingabemas-
ke aufgerufen wird, passen sich die Kennzahlen
und Strategien dem Selektionskriterium „Unter-
nehmen“ an. In den weiteren Spalten werden
die Ist- und Plandaten (mit der zur Kennzahl
passenden Maßeinheit) der über das Selekti-
onskriterium Jahre ausgewählten Geschäfts-
jahr angezeigt, sowie das Vorjahr und die drei
nachfolgenden Jahre (ausgehend von der Jah-
resauswahl). Ausnahme bilden die Zeilen „Ten-
denz“ und „Status“. Diese Zeilen tragen dem in
der Praxis üblichen Vorgehen Rechnung, Ziel-
erreichungen und -verfehlungen bzw. generell
Veränderungen der Werte in einer BSC mög-
lichst schnell und übersichtlich visuell zu prä-
sentieren. Der „Status“ repräsentiert eine Am-
pelfunktion zum visuellen Vergleich von Ist- und
Planwerten, die „Tendenz“ den Unterschied
zwischen aktuellen Ist- und Vorjahreswerten.
Ferner ist jeder Strategie ein Maßnahmen-
feld zugeordnet
, welches dazu dient, die stra-
tegischen Maßnahmen der Müller SGEs im VC
zu erstellen und modifizieren. Es ist von der
Funktionalität vergleichbar zu der bereits ange-
sprochenen „Geschäftsfeldstrategie“ und daher
auch mit Funktionsbausteinen zum Schreiben
und Lesen von Texten verknüpft, und lässt sich
mit einem Projektplanungsgebiet im Sinne der
Roadmap verbinden. In diesem Gebiet werden
Kosten, Leistungen, Termine, Ressourcen so-
wie die zu erreichende Zielvorgabe (Kennzahl)
der strategischen Einzelprojekte geplant und
gesteuert. Dieses Planungsgebiet ist wiederum
mit den anderen operativen Planungsgebieten
vor allem der Gemeinkosten- bzw. Kostenstel-
lenplanung verknüpft, um hier insbesondere die
Ressourcen- und Kostenplanung abzustimmen.
Darüber hinaus hat jedes Kennzahlenfeld in
der Toolbar einen Button namens „Über-
sicht“
. Dieser öffnet ein zur BSC Perspektive
passendes Popup in Form eines Dashboards –
in der IT werden sogenannte Dashboards dazu
genutzt, Informationen zu verdichten, visuali-
sieren und aufzubereiten. Abbildung 6 zeigt ex-
Strategische Planung mit der Balanced Scorecard