CM M a i / J u n i 2009
Die Möglichkeiten der Anbindung
an SAP sind vielfältig
Die
Übernahme projektrelevanter Finanz–
transaktionsdaten
aus dem Konsolidierungs–
system des Kunden in die SQL Datenbank wur–
de in diesem Projekt mittels Flatfileupload um–
gesetzt. Die Daten werden aus dem SAP Busi–
ness Warehouse in einer festen Struktur
extrahiert und über einen ETL-Prozess in die
Datenbank eingelesen. In einem Zwischen–
schritt werden die Daten zunächst in eine so–
genannte
Staging-Datenbank
geladen, wo sie
validiert und anschließend in die Applikations–
datenbank übertragen werden. Die transfe–
rierten Daten stehen dann für das Reporting,
Monitoring und die Analyse zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit zur Anbindung eines
SAP BWS bietet Microsoft mit dem
SQL Server
2008.
Die Komponente
Microsoft Connector
1.0 für SAP Bl,
die mit dem
SQL Server Integra–
tion Services Environment
ausgeliefert wird,
bietet die Möglichkeit der
Datenextraktion
von und zu
SAP NetWeaver
Bl.
Dieser Verbin–
dungsmanager beinhaltet drei Hauptkompo–
nenten (vgl. Abb. 3):
- SAP Bl Source, um Daten aus dem SAP zu
extrahieren,
« SAP Bl Destination, um Daten in das SAP zu
laden,
- und SAP Bl Connection Manager um eine
Remote Function Call (RFC) Verbindung zwi–
schen den Integration Services und SAP Bl
zu managen.
Hierbei ist zu enwähnen, dass auch andere Fir–
men bereits nützliche Tools mit ähnlichen Funk–
tionen bereitstellen, die die kompletten Anforde–
rungen an eine direkte SAP-Datenextraktion ab–
decken. Neben den Transaktionsdaten können
bei diesen Tools auch die Masterdaten gepflegt
und auf den neuesten Stand gebracht werden.
Der Vorteil einer direkten Anbindung an SAP oder
ein anderes Vorsystem liegt in der
Echtzeitver–
fügbarkeit der Daten im Reportingsystem.
Dies ist vor allem von großer Bedeutung, wenn
das Reporting zur kurzfristigen Entscheidungs–
findung benötigt wird. Die häufige Durchführung
solcher Ladeprozesse kann andererseits aber
auch zu einer erhöhten Auslastung des Systems
und damit zu Performance-Einbußen führen. Da
für das beschriebene Projekt keine Echtzeitan–
forderung gegeben war da Daten nur nach dem
Monatsabschluss geladen werden müssen, wur–
de auf eine direkte Anbindung verzichtet, zumal
diese eine Nutzung der zu lizenzierenden Open
Hub Services von SAP erfordert hätte.
Zentrale Managementkorrekturen
werden transparent
Eine weitere Anforderung an die Datenintegrati–
on war das Einlesen der von der zentralen Fi–
nanzabteilung
manuell durchgeführten Ma–
nagementkorrekturen,
was eine größere Her–
ausforderung darstellte. Diese Korrekturen er–
folgen nämlich wie bereits enwähnt nachträglich
auf den Kennzahlen, und werden in verschie–
denen Excel-Berichten von unterschiedlichen
Verantwortlichen niedergelegt und geliefert,
wobei zudem die Struktur der Berichte nicht im–
mer einheitlich und häufigen Änderungen un–
terworfen ist.
Eine Lösung wurde dadurch geschaffen, dass
die Berichte automatisch in einer eigens ent–
wickelten Abstimmkomponente zusammenge–
führt und mit den aktuellen Systemdaten aus
dem SAP BW verglichen werden. Die Deltas
werden dann per Datenerfassung in die Appli–
kationsdatenbank eingetragen und stehen so–
fort für alle Auswertungen zur Verfügung. Diese
zentrale Ablage
der
Korrekturen
ermöglicht
eine höhere Datenqualität und ein transpa–
rentes Tracking von Änderungen an den unter–
nehmenskritischen Kennzahlen.
Microsoft Bl bietet viele
Reportingoptionen
Der Zugriff auf Applikationsdaten zu Berichts–
zwecken ist mit Microsoft Bl-Produkten auf viel–
fache Art und Weise möglich.
Im Hinblick auf
die Performance
eignet sich am besten
die
Abfrage bereits verdichteter und aggregier–
ter Daten
aus den Analysis Sen/ices-Cubes, die
auch in der beschriebenen Applikation auf Basis
von relationalen Transaktionsdaten- und Dimen–
sionstabellen implementiert wurden. Die Daten
können unter anderem mit Hilfe der Reporting
Services In verschiedenen Formaten (Web, Ex–
cel, PDF usw,) dargestellt werden. Darüber hin–
aus ist es auch möglich, über Excel direkt auf
die Cubes zuzugreifen und die Daten in einer Pi–
votdarstellung anzuzeigen. Dieser Zugriff ist mit
Excel 2007 schnell und komfortabel möglich.
In dieser Reportinganwendung wurde von einer
weiteren Möglichkeit Gebrauch gemacht, näm–
lich
die Daten über ein spezielles Excel Add-In
abzufragen, das PerformancePoint Server zur
Verfügung stellt. Hiermit können Berichte nicht
nur gemäß den Designvorgaben wie Pivottabel–
len per Drag & Drop erstellt werden, sondern es
werden noch einige Zusatzfunktionen angebo–
ten. Über so genannte
.Jntersections"
lassen
sich beispielsweise mehrere Dimensionen auf
den Zeilen oder auch Spalten nahezu beliebig
ineinander verschachteln. Auch bietet das Add-
In die Nutzung der Zeitintelligenz von PPS, mit
der zum Beispiel die automatische Anpassung
des aktuellen Monats in Berichten möglich ist.
Neben der generischen Erzeugung einer soge–
nannten Matrix (Bericht in Pivottabellenform)
bietet Microsoft hier einen
Report Wizard,
der
die Erstellung erleichtert.
Für das Reporting sind Berechnungen von Kon–
ten, Abweichungen zwischen Ist und Forecast,
Skalierung vonWerten usw. nötig. Dafür wurden
spezielle Ad-hoc-Regeln
geschrieben, die di–
rekt auf den Cubes Berechungen ausführen,
sobald die Daten angefragt werden. So ist es
zum Beispiel möglich, in den Excel-Berichten
bestimmte Spalten und Positionen einheitlich
im Backend berechnen zu lassen, ohne auf Ex–
cel-Formeln angewiesen zu sein, die bei der Er–
stellung und Änderungen oft fehleranfällig sind.
Microsoft
Connector
for SAP
Bl
Abb. 3: Datenextraklion aus SAP Bl in SQL Server
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