Seite 62 - CONTROLLER_Magazin_2003_06

Basic HTML-Version

CM Controller magazin 6/03 - Bernd Britzelmaier / Brigitte Eller
Abrechnungs–
partner
Teilprozess In
Kostenstelle
Patient
Abb. 8: Detail aus Gesamtmodell
der Kostenrechnung
ßr
Arztpraxen
auf Seiten der Abrechnungspartner fehlt.
Deshalb wird eine offene Preiszuordnung
je Leistung und Abrechnungspartner auf
der Abrechnungsseite und eine offene
Teilprozesszuordnung zur abzurechnen–
den Leistung aufder Leistungserstellungs-
seite ermöglicht.
In Abbildung 9 ist das konzeptionelle
Schema als Datenmodell zusammenge–
fasst. Als Darstellungsmethode findet die
Objekttypenmethode Verwendung. Ne–
ben der Modellierung einer nahezu klas–
sischen Kostenarten- und Kostenstellen–
rechnung liegt die Stärke der gezeigten
Konzeption in der weitgehend flexiblen
Leistungsauflösung im Spannungsfeld
zwischen Leistungserstellung, Patient
und Leistungsabrechnung.
6 Ausblick und Literatur
Eine wesentliche Schwierigkeit - neben
bislang fehlender Methodik und Nachfra–
ge - für Kostenerfassung im Gesund–
hei t sberei ch stel lt die inhomogene
Leistungsstruktur und die Leistungs–
kompl exi tät da r Diese Leistungs–
komplexität könnte mit der Einbeziehung
eines so genannten
Komplexitätslevels
für Patienten
reduziert werden. Bei der
Vereinheitiichung der Leistungsstrukturen
in Zusammenhang mit externen Partnern
(nahezu jede Sozialversicherungsanstalt
hat eigene Leistungsschemen und -
definitionen und -kategorisierungen) ist
der Arzt auf externe Aktivitäten angewie–
sen, z. B. Vereinheitlichung der Leistungs–
definitionen und -abrechnungskategorien,
angelehnt an die bereits erwähnten
Systematiken (ICD10 oder DRG) von Sei–
ten der Sozialversicherungsträger
Durch Ausweitung des Konzeptes fürwirt–
schaftlich größere Einheiten wie z. B.
Gruppenpraxen ergeben sich Synergien
im Zusammenhang mit dem
Einsatz ei–
nes Workflow-Management-Systems.
Ein maßgebender Faktor der bis dato
langsam fortschreitenden Entwicklungen
in diesem Bereich ist die Betriebsgröße
von Arztpraxen und der geschützte
Markt, in dem sie agieren. Für die Quali–
tätssicherung entstehen ebenso nicht zu
ve rna ch l ä s s i gende Vortei le. Eine
prozessorientierte Kostenrechnung geht
einher mit der prozessorientierten Quali–
tätssicherung und kann somit begleiten–
des Instrument eines QS-Systems (z. B.
ISO 9001) sein.
Es stellt sich jeweils die Frage, ab welcher
Betriebsgröße bzw. ab welchem Nutzen–
niveau der Aufwand, der mit Implemen–
tierung, Betrieb und Wartung solcher
Systeme verbunden ist, gerechtfertigt ist.
Im Hinblick auf die Größe der wirtschaft–
lichen Einheit „Arztpraxis" und den
Lebenszyklus der Arztpraxis wäre unter
strenger Berücksichtigung der Anonymi–
sierung von Patientendaten auch ein
Outsourcing des Controlling in Arzt–
praxen an sog. Ecomedical-Consultants
denkbar
Br i tzelmaier , Bernd ( 1 9 9 9 ) : Infor–
mationsverarbeitungscontrolling, Stutt–
gart/Leipzig
Britzelmaier, Bernd; Dittrich, Klaus;
Macha, Roman (2003) : Starthilfe Finanz-
und Rechnungswesen, Stuttgart/Leipzig
Merk, Wolfgang (1999) : Wettbewerbs–
orient iertes Management von Arzt–
praxen, Wiesbaden
Qrtner, Erich (1994) : Datenmodellierung
- Systemunabhängiger Entwurf von
Datenstrukturen, Konstanz
Schmal enbach, Eugen (1899) : Buch–
führung und Kalkulation im Fabrik–
geschäf t , Deut sche Metal l industrie–
zeitung, Hefte 13-22
Schmalenbach, Eugen (1930) : Grund–
lagen der Selbstkostenrechnung und
Preispolitik, 5. neu überarbeitete Auflage,
Leipzig
Zuordnung CM-Themen-Tableau
32
33
A
S
E
574