Seite 35 - CONTROLLER_Magazin_2003_03

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CM Controller magazin 3/03
Gewerbesteuer bei Kapitalgesellschaften zusätzlich die Körper–
schaftsteuer und der Solidaritätszuschlag ausgewiesen.
Wird sich an die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
gehalten und erfolgen die meist bekannten notwendigen Ab–
grenzungen unterjähng, erhält man eine aussagefähige Auswer–
tung mit einem leicht nachvollziehbaren voriäufigen Ergebnis.
Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
Kennzahlen sind qualitative Größen, die Sachverhalte in einer
konzentrierten Form wiedergeben. Der sich daraus ergebende
Informationsgehalt ermöglicht Urteile über wichtige Sachver–
halte und deren Zusammenhänge.
Um „Zahlenfriedhöfe" zu vermeiden, bedient sich die neue
Rating-BWA vier der bekanntesten Kennzahlen.
Sicheriich ist die Frage, welche Kennzahlen in einer BWA Ver–
wendung finden sollten, diskussionswürdig. Gleiches gilt für
deren Definitionen. In der Praxis hat sich die Erkenntnis durch–
gesetzt, dass es nicht eine allgemeingültige Definition der Kenn–
größen gibt. Hier hat die DATEV einen pragmatischen Weg
gewählt und Kennzahlen ausgewählt, die für Kapitalgeber von
besonderer Bedeutung sind.
Wichtig zu erwähnen ist, dass sich die
Kennzahlen allein aus
der GuV ermitteln lassen.
Auf diese Weise erhält man Erkennt–
nisse, die ein Vortrag der letzten Bilanzwerte nicht zwingend
voraussetzt. Es findet also eine Entkoppelung des Aussage–
gehalts der BWA vom Bilanzerstellungszeitraum statt.
Die dargestellten Kennzahlen sind im Einzelnen eine
^ Cash-Flow-Analyse,
^ EBIT-Analyse,
^ Wertschöpfungsanalyse,
^ Break-Even-Point-Analyse
ohne und mit Zinsdeckung.
Analyse der Prozentspalten
Neben der Abbildung der kumulierten und der Monatswerte
beinhalten die vier Prozentspalten wesentliche Informationen
zur Unternehmenssteuerung.
Die Kalibrierung der verschiedenen Spalten auf jeweils eine
Bezugsgröße ist nachfolgend dargelegt (Seite 242) :
1
. Spalte: Gesamtleistung
2. Spalte: Gesamtkosten
3. Spalte: Personalkosten
4. Spalte: Ergebnis vor Steuern
In der ersten Spalte werden nicht nur die Beträge der Gewinn-
und Verlustrechnung ins Verhältnis zur Gesamdeistung ge–
setzt, sondern auch die angesprochenen Kennzahlen entfalten
ihre Aussagekraft erst in Bezug auf diese wesentliche Größe. Die
dadurch entstehenden betriebsindividuellen Kennzahlen kön–
nen leicht in Zeitreihen dargestellt und analysiert werden.
Die zweite Spalte trägt einer wesentlichen Voraussetzung eines
ordnungsgemäßen Controlling Rechnung. Denn die Analyse
der Kostenstruktur gibt leicht Aufschluss über die Aufspaltung
von f ixen und var i abl en Kosten. Kos t enr emanenzen
sowie sprungfixe Kosten werden dadurch sichtbar
Die dritte Prozentspalte bietet eine gute Möglichkeit, ein Unter–
nehmen „nachzukalkulieren". Voraussetzung ist jedoch, dass die
kalkulatorischen Kosten wie kalkulatorischer Unternehmerlohn,
kalkulatorische Zinsen, Abschreibungen oder kalkulatorische
Miete in angemessener Weise erfasst werden.
bezeichnung
Sonst.neutr. Erträge
Verr. kalk. Kosten
Neutr. Ertrag ges.
Kontenklasse 5/6
ERGEB. VOR STEUERN
Gewerbesteuer
ERGEB. VOR KSt/SolZ
KSt + Solz
VORL. ERGEBNIS
CASH-FLOW-ANALYSE
Vorlaut. Ergebnis
+ AfA Sachanlagen
+ AfA Immat.WG
+ Einstellung SoPo
- Auflösung SoPo
+ Pensionsrückst.
CASH- FLOW
EBIT - ANALYSE
Vorläuf. Ergebnis
-I-
Zinsergebnis
+ Steuern auf E.u.E
= EBIT
-^ Abschreibungen AV
= EBITDA
WERTSCHÖPFUNGS-
ANALYSE
Vorläuf. Ergebnis
+ Zinsergebnis
+ Steuern auf E.u.E
+ Personalkosten
WERTSCHÖPFUNG
BREAK-EVEN-ANALYSE
ohne Zinsaufwand
Fixkosten
DB-Satz
BR.-EVEN-LSTG. I
mit Zinsaufwand
Fixkosten
Zinsaufwendungen
Summe
DB-Satz
BR.-EVEN-LSTG. II
nachrichtlich:
GESAMTLEISTUNG
GESLSTG. des VJ
GESLSTG. in % des VJ
Monatswert
6.121,89
27.900,00
34.021,89
0,00
6.497,25
1.476,00
5.021,25
1.403,00
3.618,25
3.618,25
27.000,00
1.166,00
0,00
0,00
2.200,00
33.984,25
3.618,25
4.224,53
2.879,00
10.721,78
28.166,00
38.887,78
3.618,25
4.224,53
2.879,00
110.237,56
120.959,34
187.332,24
61,74
303.421,19
187.332,24
4.710,00
192.042,24
61,74
311.049,95
283.657,06
4.400.000,00
6,45
%
2,16
9,84
11,99
2,29
0,52
1.77
0,49
1,28
11,98
3,78
13,71
42,64
106,97
109,66
100,00
1.551,17
Die BWA ist „zugeschnitten" auf CM-Spalte -
Form des gesamten Blattbildes auf Seite 3 0 7 .
Die vierte Prozentspalte, bei der die Basis das Er–
gebnis vor Steuern ist, wurde völlig neu definiert. Sie
findet ihre Berechtigung vor allem bei der Verprobung
der Steuervorauszahlungen. Denn in einem ersten
Schritt kann die Gewerbesteuervorauszahlung
verprobt werden. Dabei kann kontrolliert werden, ob
die Vorauszahlungen richtig verbucht wurden und ob
die Festsetzung den tatsächlichen Verhältnissen im
Unternehmen gerecht wird. Gleiches gilt auch für die
Körperschaftsteuer und damit für den Solidaritäts–
zuschlag.
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