Controller
magazin 4 / 2000 - Al f red Biel / Birgit Hei lmann / Thomas Schaumburg
Birgit tieilmann
Thomas Schaumburg
PROJEKTBEGLEITENDE PRÜFUNG
UND BERATUNG
bei Software-Einführungsprojekten
Alfred
Biel
im Gespräch mit der KPMG
Alfred Biel folgte im Rahmen seiner Reihe
„Softwarethemen aus Anwendersicht"
einer Einladung der KPMG und diskutier–
te
mit Frau WP/StB Birgit
He i lmann
(
, KPMG Düssel–
do r f , und T h oma s
S c h a umb u r g
(
, Manager
der KPMG Consulting Frankhirt und Mi t –
glied des Control ler Verein, Fragen, Erfah–
rungen und Perspektiven der
Projekt–
beg l e i tenden Prüfung u n d Beratung
( nach f o l gend
PPB
abgekü r z t ) v o n
Softwareprojekten. Hierbei handelt es
sich um ein noch relativ junges Instru–
ment mit erhebl ichem Potential. Die drei
Gesprächspartner bereichern mit ihrem
Dialog die einschlägige Diskussion um
z. T neue Perspektiven und Akzente. Sie
verfügen über eigene praktische Erfah–
rungen auf diesem neuen Gebiet und
befassen sich in ihrer beruflichen Tätig–
keit in unterschi edl i chen Rol len
mi t
Softwarethemen.
C M :
Die Prühjng von Abschlüssen prägt
das Berufsbi ld der Wi r tschaf tsprüfer
(nachfolgend WP abgekürzt). Ein Blick in
die Praxis zeigt jedoch, dass das Tätigkeits–
bild des WP einschließlich seiner Mitar–
beiter und der mitwirkenden Spezialisten
weitaus vielfäkiger ist, insbesondere neh–
men inzwischen die Beratungsaufgaben
einen breiten Raum ein und zwar nicht
nur im abschlussnahen Bereich. Ihre Be–
rufsstand unterstützt diese Entwicklung
nachhaltig und spricht davon, dass der
WP auf Grund seiner spezifischen Erfah–
rungen und Kenntnisse in der Lage sei,
Beratungen aus einer Hand anzubieten.
Wo
l iegen die Schwerpunkte bei den
Beratungsleistungen
und mit welchem
Zukunftstrend rechnen Sie?
K P MG : In
dem Maße, in dem sich die
Bedürfnisse der Mandanten ändern, ent
wickeln sich auch die Dienstleistungen
der Wi rtschaftsprühjngsgesel lschaften
fort . Hierbei bi ldet auch die lahres–
abschlussprühjng, sozusagen als das
Kerngeschäft des Berufsstandes, keine
Ausnahme. Eine
s ich immer schnel ler
verändernde Umwe l t
verlangt auch eine
Fortentwicklung der auf diesem Gebiet
eingesetzten Tools. So umfassen
risiko-
u n d s y s t emo r i e n t i e r t e P r ü f u n g s –
ansätze
heute betr iebswi rtschaft l iche
Konzepte, Methoden und Techniken, die
dem besseren Verständnis der Geschäfts–
tätigkeit und zur Beurtei lung der Ge–
schäftsrisiken bei den Mandanten die–
nen
sollen. Denn nur auf diesem Weg ist
es mögl ich, den Mandanten
übe r die
reine Testatsfunkt ion hinaus auch ei –
nen " Add e d Va l ue"
zu bieten, der den
höheren Anforderungen an das Leistungs–
angebot unserer Branche auch hinsicht–
lich Qual ität und Effizienz gerecht wi rd.
Ein weiterer zu beobachtender Trend
der
p r ü f ungsnahen Beratungs l e i s tungen
lässt sich sicher l ich mit dem Begriff
„ Informat ion Risk Management " um–
schreiben. Um schnel l auf veränderte
Kunden und Marktanforderungen rea–
gieren zu können,
s i nd st ruktur ier te Ab –
läufe u n d Geschäf tsprozesse mi t kur –
zen Durchlauf zei ten
in den Unterneh–
men unentbehrl ich. Kennzahlensysteme,
die zuverlässige Informationen über Pro–
duktivität, Kostenstrukturen und Ertrags–
lage liefern sowie Informationssysteme
und technologien, die sowohl die Pro–
zesse als auch die Steuerungssysteme
opt imal unterstützen, sind notwendige
Voraussetzung, um im Wettbewerb be–
stehen zu können. Mi t Hilfe des
Busi –
ness Rev i ews ,
das die Ana l yse der
Geschäftsprozesse, der Key-Performance-
Indicators und des ITUmfeldes umfasst,
können Schwachstel len und Risiken in–
nerhalb der Prozesse aufgezeigt, Con–
t r o l l i n g - Me t h o d e n v e r be s s e r t u n d
Nutzenpotent iale vorhandener und neu–
er Informationstechnologien aufgezeigt
werden. Dieser Ansatz ist als Teil des
integr ier ten Ri s ikomanagement
zu ver–
stehen, dessen Bedeutung ja seit Einfüh–
rung des Gesetzes zur Kontrolle und Trans–
parenz im Unternehmensbereich
(Kon–
TVaG)
für die Unternehmen noch deutl ich
gestiegen ist.
In diesem Zusammenhang lässt sich auch
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