Seite 72 - 2000-04

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magazin 4 / 2000 - Rudol f Mül l er / Michael Klatt / Kar l -Heinz Pfitzmayer
Zuo r dnung CM- Themen - Tab l eau
04
25
39
G
F
Z
Diplom-Kaufmann
Rudolf
Herbert Müller ist Inhaber der
Untemehmenstieratung Rudolf
Müller, Am Wasen 5,
D-56761 Gamlen.
Fax 02653 / 91 06 61
Diplom-Kaufmann Michael
M. Klatt istManagerin derWorld
Class Finance Praxis der
KPMG Consulting, Frankfurt
Diplom-Betriebswirt (FH) Kari-
Heinz Flitzmayer ist Manager
in der Worid Class Finance
Praxis der KPMG Consulting.
Düsseldori
DAS SPANNUNGSFELD KONZERNREPORTING
von Rudolf Müller, Michael Klatt und Karl-Heinz Pfitzmayer, Gannlen
1
Änderung der Rahmenbedingungen
Die jüngere Vergangenheit ist gekenn–
zeichnet durch eine t ie^rei fende, struk–
turelle Veränderung der Märkte und der
Rahmenbedingungen von international
ausgerichteten Konzernen.
Als wesentl iche TVeiber dieses Wandels
lassen sich hervorheben:
> Entstehung v on Global Playern,
> Umst ruktur ierungsprozesse durch
M&A und Al l ianzen,
> Shareholder Value Orientierung,
> Neue Anforderungen der Deutschen
Börse AG und internationaler Bör–
sen,
> Integr iertes Risiko-Repor t ing und
Risikomanagement (KonTraG),
> Onl ine, real time decision suppor t
Erwartungshal tung.
Die Herausforderungen des externen
Wandels haben auch grundlegende Aus–
wi rkungen auf den Finanzbereich und
stellen dessen traditioinelle Arbeitsweise
in Frage.
Verfehlte Ergebnisprognosen, unbeach–
tete R i s i koengagemen t s , z u h o c h
aggregierte F inanzkennzahlen, unzu –
reichende Konsistenz des Zahlenwerkes
s ow i e
f eh l ende
Ak t ua l i t ä t
und
Steuerungsrelevanz s ind die wesent –
lichen Kritikpunkte.
Mi t dieser Kritik sind untrennbar Forde–
rungen nach aktuellen, konsistenten und
steuerungsrelevanten Informationen ver–
bunden.
In diesem Beitrag werden die erforderli–
chen konzeptionel len Veränderungen im
F i nanzbere i ch ( insbesondere in ver –
schachtelten Konzernstrukturen) einer–
seits und deren erfolgreiche lYansforma-
tion in die betriebliche Reporting-Praxis
andererseits vorgestellt.
2 Neue Erwartungen an das
Konzernreporting
Die Sicherung von TVansparenz und kur–
zen Reaktionszeiten als Antwor t auf diese
neuen Herausforderungen - insbesonde–
re in Pre- und Postmerger Phasen sowie in
turbulenten und dynamischen Märkten -
erfordert ein radikales Umdenken im Kon–
zern, insbesondere jedoch im Finanz–
bereich. Letzterer ist - um den neuen An–
forderungen gerecht werden zu können -
konsequent als Informationsdrehscheibe
des Unternehmens auszubauen. Dies er–
fordert den Transformationsprozess des
Finanzbereichs vom Scorekeeper zum
Business Partner (vgl. Abbi ldung 1).
Im Rahmen einer proakt iven, wert- und
risikoorientierten Unternehmenssteue–
rung werden Erwar tungen insbesondere
an das Konzernreporting gestellt, denen
deutsche Konzerne derzeit oft nur unzu–
reichend entsprechen. Beispielhaft seien
hier die Schwerfälligkeit bei der laufen–
den Ermittlung einer konzernweit ein–
hei t l ich def inier ten Topkennzahl zur
Unternehmenssteuerung sowie die man–
ge l nde
t e chn i s che
u n d
ab l auf –
organisatorische Primärdatenverwaltung
als hindamentale Basis zur Erstellung
von Abschlüssen nach nationalen und
i n t e r na t i ona l en Rechnungs l egungs –
standards genannt .
Nicht zuletzt die neuen Anforderungen
der Deutschen Börse AG |1), die ab dem
jähr 2001 für alle DAX und MDAX Werte
Qua r t a l s ab s c h l ü s s e in e i ne r dem
lahresabschluss vergleichbaren Qual ität
ver langen, stellen viele Unternehmen
zwangsläufig vor die Aufgabe, den Trans–
formationsprozess im Finanzbereich vor –
anzutreiben.
K e r n p r o b l eme de s t r a d i t i o n e l l e n
Repor t ing
Erfahrungsgemäß läßt sich das traditio–
nelle Reporting durch vier Kernproblem–
bereiche kennzeichnen, die typischer –
weise in Kombinat ion anzutreffen sind
(vgl. Abb. 2).
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