Controller magazin 1/97
              
            
            
              4)
            
            
              
                Kalkulations-Diagnose
              
            
            
              6)
            
            
              
                Zur Haussprache
              
            
            
              
                Bei der Kalkulation sieht es so aus, als gelte allein
              
            
            
              
                das Prinzip "take it or leave it". Kalkulieren bedeutet
              
            
            
              
                aber im Controlling nicht bloß ausrechnen, was ein
              
            
            
              
                Produkt gekostet hat, sondern Kalkulation hat den
              
            
            
              
                Sinn, einen zu diskuherenden Vorschlag zu machen,
              
            
            
              
                was eine Maschine an Erlös bringen soll. Dazu be–
              
            
            
              
                darf es zum Beispiel der Zwischenziele. Wer darf bei
              
            
            
              
                welchem Zwischenziel noch eine Konzession ma–
              
            
            
              
                chen: was entscheidet bei Sonderpreisen ein Ver–
              
            
            
              
                kaufsingenieur draußen; was muß Herr Viel be–
              
            
            
              
                willigen, wo ist Spartenleiter Haußmann, wo Con–
              
            
            
              
                troller Kraus einzuschalten?
              
            
            
              
                5) Diagnose des Systems der Ergebnisrechnung ...
              
            
            
              
                Ist die Ergebnisrechnung der Maschinensparte, wie
              
            
            
              
                sie auf Seite 18 verzeichnet ist, für Entscheidungen
              
            
            
              
                geeignet?
              
            
            
              
                Z. B. könnte Kraus den Verkaufsleiter Viel fragen,
              
            
            
              
                wovon dieser denn besonders viel verkaufen wolle,
              
            
            
              
                damit das Ergebnis besser wird. Falls jener dann
              
            
            
              
                sagen würde, daß die kleinen Punktschweiß–
              
            
            
              
                maschinen Verlustbringer seien und daß mit jeder
              
            
            
              
                zusätzlich verkauften „Leicht" der Gewinn der Spar–
              
            
            
              
                te um 533, - abnehmen müsse (266.500 Produkt–
              
            
            
              
                verlust, dividiert durch
              
            
            
              
                500
              
            
            
              
                verkaufte Stück seither),
              
            
            
              
                dann ist das falsch. Nicht alle in den 3.826.500,- auf
              
            
            
              
                die Leicht verrechneten Kosten nehmen im Verhält–
              
            
            
              
                nis zum Absatzvolumen zu oder ab. Es sind diejeni–
              
            
            
              
                gen Kosten zu ent-decken, die man als Produkt–
              
            
            
              
                kosten bezeichnet (früher - im letzten Jahrhundert -
              
            
            
              
                als proportionale Kosten, variable oder Grenzkosten).
              
            
            
              
                Da fällt Kraus ein Beispiel ein, das er früher gelesen
              
            
            
              
                hat zum „Grenzkosten-Begriff".
              
            
            
              
                Aus dem letzten Jahrhundert:
              
            
            
              
                1+
              
            
            
              
                R I C H N E R
              
            
            
              
                TJVMMSPOFO"/^
              
            
            
              
                4006 B«M<
              
            
            
              
                «101 ScKatfMuwn
              
            
            
              
                TMton M I I S J3 13
              
            
            
              
                T.Mon M3 S 04 U
              
            
            
              
                TM> «1
              
            
            
              
                a i a
              
            
            
              
                TM . TS 70«
              
            
            
              
                W ««nt AG. Lome»
              
            
            
              
                MoMd« frais
              
            
            
              
                " HO.
              
            
            
              
                701621
              
            
            
              
                ••••• 1.71.6<>.U20 / 6
              
            
            
              
                'MV
              
            
            
              
                Hnh
              
            
            
              
                «ri> Jlrtachat^e. und
              
            
            
              
                VerMaJtun.}BectHiln
              
            
            
              
                ^.rich
              
            
            
              
                6. *u.ii»t im
              
            
            
              
                q»i. AdrasM - 1 Karton Handbictwr -jntj Art>tltaMi>pen
              
            
            
              
                brutto 7U.- eii. -Hanagawant jarvlcei!
              
            
            
              
                Ü-HUJS '^litln^j - varzolU In Ihayngan
              
            
            
              
                a> 1«. Juni 1V76 - per IKU nach Rurich
              
            
            
              
                frei ar*iunft
              
            
            
              
                i
              
            
            
              
                irlch, unvarroUt
              
            
            
              
                Granzkoatan, Elnfuhrvarzollunq, 4ualad,
              
            
            
              
                Wlaganund Varlallan, faata C«bc»ir
              
            
            
              
                Waranvark«hrab«achelnl(]tjng
              
            
            
              
                1 /oUfraiqulttung
              
            
            
              
                1 Faktura
              
            
            
              
                Zu trVW< LMMr,
              
            
            
              
                Aus dem „Kuriositäten"-Kabinett von Controller Kraus
              
            
            
              
                Kommunikation hängt immer auch an der Art der
              
            
            
              
                Ausdrucksweisen. Da kommt in der Deckungsh)ei-
              
            
            
              
                tragsrechnung das Wort „Grenzkosten" vor - und
              
            
            
              
                schon denkt jemand, daß solche Kosten nur vorkom–
              
            
            
              
                men können, wenn es sich um Exportgeschäfte (an
              
            
            
              
                der Grenze entstehende Kosten) handelt. Oder das
              
            
            
              
                Wort „Deckungsbeitrag" löst die Idee aus, es ent–
              
            
            
              
                stamme der Landwirtschaft, speziell der Viehzucht...
              
            
            
              
                Deshalb ist vielleicht zu raten, Abkürzungen zu
              
            
            
              
                verwenden und daraus eine Haussprache zu formen.
              
            
            
              
                Statt „Deckungsbeitrag" ließe sich „DB" sagen. Statt
              
            
            
              
                Grenzkosten sagen wir
              
            
            
              
                * Prcxiuktkosten (abgekürzt Proko)
              
            
            
              
                und für die anderen, kostentreibenden activities
              
            
            
              
                * Strukturkosten (Struko) statt Fixkosten.
              
            
            
              
                Was an Kosteninputs ins Produkt geht - technisch
              
            
            
              
                kausal zwingend zu dessen physischer Existenz -
              
            
            
              
                sind die Proko. Was an activities sich bewegt im
              
            
            
              
                Prozeß „drumherum", erzeugt die Struko.
              
            
            
              
                Zu den Produktkosten gehören Stückliste und
              
            
            
              
                Arbeitsplan. Material erzeugt physisch das zu exi–
              
            
            
              
                stierende Produkt - die konkrete Existenz des Pro–
              
            
            
              
                dukts „hervor-führend" (lateinischer Wortursprung
              
            
            
              
                von „Produkt" = producere). Dann käme in die
              
            
            
              
                Produktkosten der Arbeitsplan mit Tätigkeiten, die
              
            
            
              
                die physische Existenz des Produktes „hervor–
              
            
            
              
                führen"; also verändernd am Produkt wirken. Ur–
              
            
            
              
                sprünglich waren sie einmal Arbeitskosten genannt.
              
            
            
              
                Aus dieser Kostenlogik - kausal ins Produkt schlüp–
              
            
            
              
                fende Kosten, dessen physische Existenz hervor–
              
            
            
              
                führend - folgt auch deren Proportionalität. Das
              
            
            
              
                Wort „proportionale" Kosten ist also eine Symptom-
              
            
            
              
                Definition aus unserer Kostenbeobachtung. Die
              
            
            
              
                Produktkosten-Formulierung ist eine Kern-Definiti–
              
            
            
              
                on - auf den Kern der Dinge kommt. Frage natürlich:
              
            
            
              
                Kann man die Kostensachverhalte immer so steuem
              
            
            
              
                auf kurze Sicht, daß sich auch im Ist schnell die Pro–
              
            
            
              
                portionalität der Kosten zur Leistungserstellung
              
            
            
              
                abbildet? Geht das nicht so schnell, so entstehen
              
            
            
              
                Abweichungen neben der geplanten Kosten-,, Pro–
              
            
            
              
                portionalität". Diese sind Strukturkostenelemente,
              
            
            
              
                da eine Abweichung die Folge des Management-
              
            
            
              
                Prozesses ist - der Planungsfähigkeit im Manage–
              
            
            
              
                ment, der Controlling-Steuemngsfähigkeit. Das Pro–
              
            
            
              
                dukt selber hat eine Abweichung nicht erzeugt.
              
            
            
              
                7 ) IAS
              
            
            
              
                Controller Kraus nimmt sich als zenh-aler Controller–
              
            
            
              
                dienst - zusammen mit Treasurer Klein - vor, insge–
              
            
            
              
                samt zu prüfen, inwieweit die lAS - International
              
            
            
              
                Accounting Standards - in die Finanzbuchhalhing
              
            
            
              
                und deren Jahresabschlüsse einzuschließen sind.
              
            
            
              
                Zum Beispiel wäre zu bedenken, ob nicht das Um–
              
            
            
              
                satzkostenverfahren im Jahresabschluß bei der Ge–
              
            
            
              
                winn- und Verlustrechnung zunehmend größere
              
            
            
              
                Bedeutung erhält - auch im Sinn der US-GAAP
              
            
            
              
                (Generally Accepted Accounting Principles). Deshalb
              
            
            
              
                hat der zentrale Controller und sein Team schon
              
            
            
              
                einmal vorsorglich auf der Seite 13 neben die Ge–
              
            
            
              
                winn- und Verlustrechnung nach demGesamt–
              
            
            
              
                kostenverfahren auch ein Schema nach dem Umsatz–
              
            
            
              
                kostenverfahren aufgestellt.
              
            
            
              
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