Seite 16 - CONTROLLER_Magazin_1997_01

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Controller magazin 1/97
(3) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlusl-
rechnung (im Anhang)
a) Umsatzerlöse
Schweißmaschinen
Schokoladenerzeugnisse
Inland
TGE
6.420
87.170
93.590
Ausland
TGE
7.160
0
Gesamt
TGE
13.580
87.170
7.160 100.750
b) Die Bestände an fertigen Erzeugnissen hatten sich
wie folgt erhöht (unfertige Erzeugnisse nicht be–
achtet):
Maschinenfabrik
Maschine
leichte Punkt
schwere Punkt
universal Kontakt
spezial Kontakt
Zugang
200
100
52
10
362
Herstellungs–
kosten je Stück
GE
5.700
7.000
40.000
65.000
gemäß steuer–
licher Bewertung
Schokoladenfabrik
Tafeln (massiv)
Tafeln (gefüllt)
Riegel
Pralinen
Kakao-Sofortgeträiüce
c) Kommentar
Die Gewirm- und Verlustrechnung der beiden Spar–
ten sowie der Gesamtuntemehmung Budget GmbH
auf der Seite 13 ist nach dem Gesamtkosten–
verfahren entwickelt. In Zeile 5 findet sich der ge–
buchte Materialaufwand der Periode 99 - für die
Herstellmenge von 1207 Maschinen. Diese Auf–
wandsposition - analog beim Personalaufwand -
paßt nicht zum Umsatzerlös des Jahres 99, wenn 362
Stück mehr hergestellt als verkauft worden sind.
Also ist die Erhöhung des Bestandes an fertigen
Erzeugnissen - in der Maschinensparte TGE 4570 -
der Umsatzleistung hinzugefügt.
Wer in Buchungssätzen denkt, müßte sich die Bu–
chung „p>er fertige Erzeugnisse an Gewinn- und
Verlustrechnung" vorstellen. Der Betrag von 4570
TGE steht im Habien der G und V und erklärt somit
einen Teil des Aufwandes, der im Soll der Gewinn-
und Verlustrechnung schon gebucht ist, für dieses
abgelaufene Jahr praktisch für nicht gültig.
Da zunehmend die Jahresabschlüsse nach dem
Umsatzkostenverfahren entwickelt werden, ist auf
Seite 13 für die Maschinensparte improvisiert ge–
zeigt, wie die Ergebnisrechnung nach dem Umsalz-
kostenverfahren aussehen müßte. Diese Informati–
on hat sich Kraus aus den Kalkulationen der Pro–
dukte herausgeholt sowie aus den Kostenstellen–
informationen des im folgenden zu sehenden
Betriebsabrechnungsbogens.
Die in Zeile 2 gezeigten Herstellungskosten der zur
Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leishangen
sind nach Paragraph 275 HGB Voll–
kostensätze. Dies gilt auch nach lAS
sowie nach US GAAP. Analog ist die
Bestandserhöhung bewertet nach
Paragraph 255 HGB sowie gemäß der
steuerlichen Vorschriften zu Voll–
kostensätzen der Herstellung. Für das
Beispiel wird angenommen Identität
der Bestandsbewertung zu Herstel–
lungskosten mit den Herstellungsko–
sten in der Darstellung nach dem
Umsatzkostenverfahren.
Bestands–
erhöhung
TGE
1.140
700
2.080
650
4.570
Wendet man das UKV an, würde man
eine Bestandserhöhung in den Zahlen-
angat)en der Seiten 11 und 13 nicht
mehr sehen. Folglich wäre als Pflicht–
stück im Jahresabschluß eine
Kapitalflußrechnung anzugeben, wie
sie in den späteren Seiten dieses Hef–
tes zur Erläuterung der Budgetierung
für das Jahr 2001 gezeigt werden wird.
TGE
Das im eigentlichen Sinne „buchhalte-
3.500
rische" Verfahren ist das Gesamt-
1.000
koslenverfahren. Der Materialaufwand
750
sowie der Personalaufwand usw. folg-
250
ten Buchungssätzen (Aufwand an z. B.
500
Kreditoren/Rüssige Mittel). Das Um-
satzkoslenverfahren ist dem betriebs-
6.000
wirtschaftlichen Rechnungswesen
näher. Die Herstellungskosten der zur
Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten
Leistungen kommen aus der Kalkula–
tion - aus der Parallelkalkulation zu Produkt-/und
Vollkostensätzen.
Informationen in der Gewinn- und Verlustrechnung
(amerikanisch "P & L" für Profit and Loss) über Ver–
trieb«- und Verwaltungskosten, einschließlich auch
der Forschungskosten, müssen kommen aus dem
betrieblichen Rechnungswesen der Kostenstellen. Es
genügt nicht der Aufwandsbeleg für ein Gehalt; es
muß im Jahresabschluß tjekannt sein, wo der Mit–
arbeiter tätig gewesen ist.
Also rücken externes und intemes Rechnungswesen
mehr zueinander. Auch gibt es Tendenzen - z. B. nach
lAS-lntemational Accounting Standards - zu auf–
wandsgleichen Kosten. Das würde heißen, daß die
Praxis der kalkulatorischen Kosten zu beenden ist. Die
Positionen der Abstimmbrücke werden dann weniger.
Auch sind auf Seite 13 im rechten Teil die Zinsaufwen–
dungen separat dargestellt; folglich in den Herstel–
lungskosten sowie den Vertriebs- und Verwaltungs–
kosten nicht enthalten.
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