Seite 20 - GdW_Rückblick_2013

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dass Wohnen weiterhin bezahlbar
bleibt. Wir brauchen die Rückkehr zu
einem gesellschaftlichen Klima, in dem
die Zukunft der Städte und des Woh-
nens als große Gemeinschaftsaufgabe
angegangen wird", so der GdW-Chef.
Das Wohnungsangebot in vielen Groß-
städten wird immer knapper, Probleme
in den Nachbarschaften nehmen zu –
insbesondere infolge markant steigen-
der Zuwanderung, zunehmender
Armut und sozialer Segregation. "Das
Thema Wohnen in Städten muss end-
lich wieder Chefsache werden", for-
derte Gedaschko. Wohnungs- und
Städtebau müssten von Bund, Ländern
und Kommunen mit mehr Verantwor-
tung wahrgenommen und alle Aktivi-
täten des Bundes durch die Nationale
Stadtentwicklungspolitik gebündelt
werden. Letztlich müsse das gesamte
Geflecht aus rechtlichen Regelungen,
normativen Qualitätsansprüchen und
Förderinstrumenten auf den Prüfstand,
um den Ansprüchen an die Zukunft
der Städte und des Wohnens gerecht
zu werden.
Die Stadtquartiere müssten im Zuge
der Energiewende und der Alterung
der Gesellschaft grundlegend erneuert
werden – und das alles zu tragbaren
Kosten als Voraussetzung für bezahl-
bares Wohnen. Ein beträchtlicher Teil
der Haushalte in Deutschland werde
auch zukünftig auf kostengünstige
Wohnverhältnisse angewiesen sein.
Die Wohnungsunternehmen leisten
dazu einen aktiven Beitrag: "Die Woh-
nungswirtschaft übernimmt über das
wirtschaftlich tragbare unternehmeri-
sche Handeln hinaus gesamtgesell-
schaftliche Aufgaben, indem sie
sozialverträgliche Wohnverhältnisse
schafft", erklärte der GdW-Chef.
Damit dieses Engagement auch für die
Wohnungswirtschaft warnt vor
Überforderung der Städte bei
Wohnungsbau und Stadtentwick-
lung
"Den Wohnquartieren droht der
Kollaps, wenn der seit langem ge-
forderte Kurswechsel in der Stadt-
entwicklungspolitik nicht endlich
stattfindet", erklärte GdW-Präsi-
dent Axel Gedaschko am 25. April
2013 beim GdW-Stadtentwick-
lungskongress in Zusammenarbeit
mit der Internationalen Bauaus-
stellung (IBA) Hamburg.
"Die Städte in Deutschland befinden
sich in einem zunehmend gefährlichen
Spagat: Während die Ansprüche in
punkto Klimaschutz, Energieeffizienz,
altersgerechtem Wohnen und sozia-
lem Zusammenhalt drastisch anstei-
gen, fährt die Politik ihre Unterstüt-
zung im Bereich Stadtentwicklung und
Wohnen immer weiter zurück. Gleich-
zeitig wird von allen Seiten gefordert,
Prof. Jörn Walter (Oberbaudirektor
Hamburg), Uli Hellweg (IBA),
Moderatorin Anja Würzberg (NDR),
Axel Gedaschko (GdW), Prof. Saskia
Sassen und Prof. Walter Siebel (v. l.)
diskutierten beim Kongress.
© Katrin Heß