wirtschaft + weiterbildung 07/08_2022 51 Bilder von oben nach unten: Neue Halle. Das Thema „E-Learning in der Schule“ füllte tatsächlich eine eigene Halle. Virtuelle Räume (VR). Überall auf der Messe konnte man mit geliehenen VR-Brillen in Vorstufen des Metavers eintauchen. Didaktik. Für kleine Mittelständler wird der Einstieg ins E-Learning immer leichter – zum Beispiel mit einer Trainothek. einmal vom Erfolg der Videokonferenztools Zoom oder Teams ab. Die Firma Microsoft oder deren Tochter Linkedin Learning fehlten übrigens bei den Corporate-Learning-Ausstellern ebenso wie die traditionell hier ausstellende SAP mit ihren Lösungen Success Factors und Litmos. Auch vermisst wurde der Karlsruher LMS-Anbieter Time4You. Immerhin waren mit 370 Ausstellern zwar mehr als im Jahr 2019 (341) vertreten, aber das Rekordniveau vom Januar 2020 mit 413 Ausstellern wurde noch nicht erreicht. Neu war, dass sich auf der Learntec die digitalen Coaching-Plattformen wie Coachhub oder Sharpist präsentierten. Sie zeigten sich als „Talententwickler“ und Lernbegleiter. Das Start-up Evoach demonstrierte, wie Coach und Coachee mittels eines intelligenten Fragebogens zusammenfinden können. Im Start-upBereich der Messe stellte der Münchener Anbieter Onesome eine Self-CoachingApp vor, die Mitarbeitenden auch ganz ohne das Zutun eines menschlichen Coaches eine umfangreiche Selbstentwicklung ermöglichen soll. Masterplan, eine Lernplattform, die ganz auf das Lernen mit Videos ausgerichtet ist, gab bekannt, sie wolle in Zukunft nicht nur White Collar Worker, also Mitarbeitende mit Bildschirmarbeitsplatz weiterbilden, sondern auch Mitarbeitende in der Produktion und am Fließband, denen nicht ständig ein Bildschirm zur Verfügung steht. Masterplan profitiert außerdem von dem Trend, dass Medienhäuser, wie zum Beispiel „Die Zeit“, im Verlag vorhandenen Bildungscontent von Profis zu videobasiertem Lernen verarbeiten lässt. Auf der aktuellen Learntec bestätigte sich der Trend, dass die Weiterbildungsabteilungen der Unternehmen Apps als „schnelle Lernturbos“ suchen. Die Kunden wollen oft nicht mehr die eine große Lösung, sondern die bestmögliche Lösung (Best-of-Breed) für einen genau umrissenen Bedarf, um solche Lösungen einfach per Schnittstellenmanagement zu integrieren. Das ist eine echte Herausforderung für Learning-Management-Systeme, die entsprechende Schnittstellen auch tatsächlich anbieten müssen. Neu war auch, mit welcher Intensität Angebote zum Skill-Management gesucht wurden. Idealerweise ermöglicht die Skill-Management-Software es, Kompetenzen der Mitarbeitenden zu erfassen, sichtbar zu machen und mit den benötigten Kompetenzen abzugleichen, um vakante Positionen schneller besetzen zu können. Für das Matching setzen die Anbieter auf künstliche Intelligenz. Auf der Learntec präsentierte unter anderem der Plattformanbieter Cornerstone On Demand diese neue Funktion seines Learning-Management-Systems. Gleich gegenüber zeigte das 2019 gegründete Start-up Cobrainer aus Berlin eine Bestof-Breed-Lösung aus diesem Bereich. Mit der Software können Mitarbeitende Daten aus ihrem Linkedin-Profil für ihr Unternehmen nutzbar machen, um die eigene Karriere zu fördern. Bereits heute fest steht, dass die Karlsruher Learntec auch im nächsten Jahr wieder zwischen Himmelfahrt und Pfingsten, vom 23. bis 25. Mai 2023, stattfinden soll. Die von der Messegesellschaft zwischen den Hallen aufgestellten und von den Besuchern gern genutzten Liegestühle sollten also wieder zum Einsatz kommen. Gudrun Porath
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